Natur und Mensch

Ad­op­ti­on und Pfle­ge­fa­mi­lie – Was ist das?

Was ist eine Adoption? 

Bei einer Adoption wird ein Kind von Menschen angenommen, die nicht seine biologischen Eltern sind. Durch die Adoption werden das Kind und die Eltern rechtlich zu einer Familie.  Dann haben die Adoptiveltern zum Beispiel das Sorgerecht. Das hatten davor die biologischen Eltern. 

Wann und warum? 

Ein Kind zur Adoption freizugeben, kann viele Gründe haben. Meistens passiert das, wenn sich die biologischen Eltern nicht mehr um das Kind kümmern können oder wollen. Zum Beispiel weil sie überfordert oder psychisch krank sind oder weil es Gewalt in der Familie gibt.  

Eltern können ihr Kind direkt nach der Geburt zur Adoption freigeben oder das Jugendamt entscheidet, dass ein Kind in der Familie nicht mehr sicher ist. Dann kommt das Kind in eine Pflegefamilie oder in eine Einrichtung des Jugendamtes. Das kann zum Beispiel eine Wohngruppe sein. Ein Kind kann adoptiert werden, wenn die biologischen Eltern zustimmen. 

Passende Eltern 

Meistens adoptieren Paare ein oder mehrere Kinder. Für eine Person allein ist das sehr schwierig, denn das Kind soll in einem möglichst stabilen Umfeld aufwachsen. Das bedeutet, dass sich zwei Personen Aufgaben teilen können und so mehr Zeit für das Kind haben. Das Jugendamt sucht passende Eltern aus und vermittelt dann.  

Was ist mit den biologischen Eltern? 

Ob ein Kind mit seinen biologischen Eltern noch Kontakt hat oder nicht, ist sehr unterschiedlich. Manchmal möchte das ein Kind das auch gar nicht. Oder die Eltern wollen das nicht. Wenn beide sich sehen möchten, können sie weiterhin Kontakt haben. Trotzdem wohnt das Kind nicht mehr bei seinen biologischen Eltern. Diese können auch nicht mehr über das Kind entscheiden. Das Sorgerecht haben jetzt die Adoptiveltern. Ein adoptiertes Kind kann ab 16 Jahren die Akten einsehen. Darin steht, wo es herkommt. 

Und wie genau? 

Eine Adoption kann ein langer und schwieriger Prozess sein. Wer adoptieren möchte, muss sich bei einer Vermittlungsstelle, wie dem Jugendamt bewerben. Dort wird geprüft, ob jemand für eine Adoption geeignet ist. Dabei geht es darum, wieviel Geld die zukünftigen Eltern verdienen, ob ihr Umfeld für ein Kind geeignet ist und wie sie wohnen. Wichtig ist aber auch die Persönlichkeit und Gesundheit. Wer gesund und fit ist, kann lange für ein Kind sorgen.  

Wenn ein Paar geeignet ist, muss es warten. Die Vermittlungsstelle oder das Jugendamt machen einen Vorschlag für ein Kind, das gut zu ihnen passen könnte. Wenn es passt und das Paar zustimmt, kommt das Kind zu ihnen. Es wird geschaut, ob sich Kind und Erwachsene gut verstehen. Erst danach kann eine Adoption beantragt werden. Diese muss vor einem Gericht genehmigt werden.   

Stellen für die Vermittlung 

Wenn Erwachsene ein Kind adoptieren möchten, dann müssen sie sich an Vermittlungsstellen wenden. Diese Stellen suchen für das jeweilige Kind die Eltern aus, die am besten zu ihm passen. Eine solche Stelle ist zum Beispiel das Jugendamt. Es ist für den Schutz von Kindern und Jugendlichen da. 

Pflegefamilie – Und dann? 

Eine Pflegefamilie kann ein Kind aufnehmen, betreuen und erziehen, wenn es nicht mehr bei seinen biologischen Eltern aufwachsen kann. Das Kind kann für einen bestimmten Zeitraum oder dauerhaft in der Pflegefamilie leben. 

Anders als bei der Adoption, kann das Kind wieder zurück zu seinen biologischen Eltern kommen. Dafür müssen sich aber die Bedingungen in der Familie geändert haben.  

Wie wird man zu einer Pflegefamilie oder Pflegeperson? 

Auch hier hilft das Jugendamt weiter. Ein Pflegekind aufzunehmen, ist von den Regeln her einfacher, als ein Kind zu adoptieren. Auch einzelne Menschen oder Paare, die nicht verheiratet sind, können ein Pflegkind aufnehmen.  

Keine Pflegefamilie passt oder es gibt Probleme? 

Wenn es keine passende Pflegefamilie gibt oder Probleme zwischen Kind und Pflegefamilie entstehen, gibt es Wohngruppen für Kinder und Jugendliche. Oder sogenannte Erziehungsfachstellen. Dort lebt ein Kind bei einer ausgebildeten Erzieherin oder einem Erzieher, der sich rund um die Uhr um das Kind kümmern kann. Was in solchen Fällen passiert oder notwendig ist, entscheidet das Jugendamt.  

Adoption und Pflegefamilie – Ist das nicht das gleiche? 

Adoptiert zu sein oder Pflegeeltern zu haben, ist nicht das gleiche. Bei einer Adoption haben die sozialen Eltern das Sorgerecht. Pflegeeltern haben das nicht. Sie kümmern sich für die leiblichen Eltern und das Jugendamt um das Kind. Das Jugendamt zahlt ihnen dafür Geld. Das Kind kann wieder zu seinen Eltern zurückziehen, wenn es dort wieder sicher und geschützt aufwachsen kann. Bei einer Adoption geht das nicht. 

Deine Meinung

  • Ist super
    31
  • Ist lustig
    27
  • Ist okay
    24
  • Lässt mich staunen
    31
  • Macht mich traurig
    29
  • Macht mich wütend
    28