Die Ge­schich­te der EU

Seit wann gibt es Europa und wieso wurde die EU gegründet? Hier kannst du die wichtigsten Schritte zur Zusammenarbeit und zur Vereinigung in Europa nachlesen

Wieso EU?

Schon seit Hunderten von Jahren gibt es in Europa viele kleine und große Länder. Manche hatten eine sehr starke und manche nur eine schwache Wirtschaft. Immer wieder kam es zwischen den Ländern in Europa zu Streit und zu Kriegen.

Die zwei Weltkriege im letzten Jahrhundert waren die schlimmsten Kriege in Europa. Damit nie wieder solche Kriege entstehen, haben viele Länder in Europa beschlossen, zusammenzuarbeiten. Im folgenden kannst du die wichtigsten Schritte zur Zusammenarbeit und zur Vereinigung in Europa nachlesen.

1951

Die 6 Länder Frankreich, Bundesrepublik Deutschland, Italien, Belgien, Luxemburg und die Niederlande unterschreiben einen gemeinsamen Vertrag und gründen damit die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS).

Ziel des Vertrages war es, dass zwischen den 6 Ländern der Handel mit "Kohle" und „Produkten aus Stahl“ leichter und schneller stattfinden konnte. So musste z.B. kein Zoll mehr bezahlt werden. Die "Kohle" wurde dadurch billiger. Außerdem wurde aufgepasst, dass keins der 6 Länder die Kohle zu billig verkauft und die anderen 5 Länder dadurch einen Nachteil haben.

1957

Ein weiterer Vertrag wurde unterschrieben. Diese 6 Länder gründen die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Die gleichen Regeln wurden mit diesem neuen Vertrag auch für Produkte aus der Landwirtschaft und der Fischerei übernommen.

Um die Forschung für Atomstrom zu unterstützen, unterschrieben die Länder einen dritten Vertrag und gründeten damit die "Europäische Atomgemeinschaft" (Euratom, EAG). Damals glaubte man, dass Strom aus Atomkraft die beste Stromversorgung für viele Jahre sein kann und unterstützte die Forschung für Atomkraft mit viel Geld.

1958

Es gab nun 3 verschiedene Gemeinschaften. Damit man besser zusammenarbeitet,  kam man auf die Idee, sich regelmäßig zu treffen. Es wurden ab sofort Versammlungen durchgeführt. Aus diesen Versammlungen entstand später die Idee eines "Europäisches Parlamentes". Das Parlament ist heute eine sehr wichtige Einrichtung im System Europa.

1973

Großbritannien, Irland und Dänemark unterschreiben alle Verträge und treten damit den 3 Gemeinschaften bei. 9 Länder arbeiten nun zusammen.

1975

Der "Europäische Rechnungshof" wurde gegründet. Er hat die Aufgabe, genau zu kontrollieren, wie viel Geld durch die 3 Gemeinschaften ausgegeben wird.

1979

Das erste Mal durften die Bürger aus den 9 Mitgliedsländern ihre Abgeordneten für das "Europäische Parlament" selbst wählen. Vorher wurden die Abgeordneten nämlich nicht von den Bürgern, sondern nur von den Politikern ausgewählt.

1981

Griechenland kommt dazu.

1986

Spanien und Portugal unterschreiben die Verträge und kommen dadurch dazu.

bis 1992

Die Zusammenarbeit zwischen den 12 Ländern ist sehr schwierig. Wenn eine neue Aufgabe gelöst werden sollte, gab es immer viele verschiedene Meinungen. Es dauerte sehr lange, bis man sich geeinigt hat. Man musste sich immer neue Regeln einfallen lassen, z.B. wie man über eine neue Richtlinie oder Verordnung abstimmt, ohne ein anderes Land zu verärgern. Deshalb wurden die 3 Verträge bis 1992 noch einmal kräftig verändert.

07.02.1992

Die 12 Länder unterschreiben in der holländischen Stadt Maastricht den „Vertrag über die Europäische Union“. Deshalb wird er auch "Maastricht-Vertrag" genannt.
Jetzt gibt es nicht mehr 3 einzelne Gemeinschaften, sondern eine einzige gemeinsame Union. Seit diesem Tag spricht man von der „Europäischen Union“ (EU) und meint damit diesen Vertrag und die Länder, die diesen Vertrag unterschrieben haben und noch unterschreiben werden. Auch wenn dieser Vertrag schon wieder verbessert wurde, so ist er doch der wichtigste Vertrag, der jemals zwischen mehreren Ländern unterschrieben wurde.

Und weil alles nicht so schnell geht, dauerte es fast 1,5 Jahre, bis der Vertrag auch in allen Ländern gilt, die ihn unterschrieben haben.

01.11.1993

Der „Vertrag über die Europäische Union“ gilt ab dem 1.11.1993 in den 12 Ländern, die ihn unterschrieben haben.

1995

Schweden, Finnland und Österreich treten der „Europäischen Union“ bei. Damit sind bereits 15 Länder in der EU.

02.10.1997

Der „Vertrag über die Europäische Union“ wurde durch den „Vertrag von Amsterdam“ verbessert. Der Name „Europäische Union“ bleibt uns aber erhalten. Der Vertrag gilt in allen Ländern seit dem 1. Mai 1999.

2002

Der gemeinsame Euro wurde als Währung eingeführt und war ein weiterer großer Schritt zu einem gemeinsamen Europa. Doch damit ist die Entwicklung noch nicht zu Ende. Immer mehr Länder wollen in die EU. Man spricht von einem Erweiterungsprozesses bzw. auch von Osterweiterung, weil die meisten Länder (außer Malta) im Osten liegen.

01.05.2004

Die 10 Länder Polen, Ungarn, Tschechien, Estland, Lettland, Litauen, die Slowakei, Slowenien, Malta und Zypern sind ab dem 1. Mai 2004 Mitglied der EU. Damit sind 25 Länder in der europäischen Union.

01.01.2007

Rumänien und Bulgarien sind jetzt ebenfalls Mitglieder der EU. Damit sind nun 27 Länder in der europäischen Union.

01.07.2013

Kroatien ist in die EU eingetreten. Damit sind nun 28 Länder in der europäischen Union.

23.06.2016

Die Mehrheit der britischen Bevölkerung stimmt für den Austritt aus der EU, den sogenannten "Brexit" (das heißt so viel wie "British Exit", also „Britannien geht“). Die Verhandlungen mit zwischen Großbritannien und der EU sollen 2017 beginnen und sind auf 2 Jahre angelegt.

31.01.2020

Nach mehrmaligen Verlängerungen kam es am 31.01.2020 zum Brexit - dem Austritt von Großbritannien aus der EU. Viel ändert sich erstmal nicht. Bis zum Ende 2020 gilt noch eine Übergangslösung, denn es müssen noch bestimmte Prozesse ausgehandelt werden.

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