Politik

Was ist ei­gent­lich „Pe­gi­da“?

Wie alles begann

Die Pegida-Bewegung hat ihren Ursprung in Dresden. Dort haben sich im Oktober 2014 ein paar Tausend Menschen zusammengeschlossen und gehen seitdem jeden Montag demonstrieren. „Pegida“ ist die Abkürzung für  „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Patriotisch bedeutet soviel wie "vaterlandsliebend" - es heißt also, dass man sich mit seinem Land ganz besonders verbunden fühlt und stolz darauf ist. Mit dem Wort Abendland ist das westliche Europa bzw. die westliche Welt gemeint, die zum Großteil von der Religion Christentum geprägt ist. Übersetzt bedeutet der Begriff Pegida in etwa, dass die Demonstrierenden dagegen sind, dass sich in Deutschland die Kultur des Islams verbreitet und damit die christlichen Werte verdrängt werden.

Wogegen wird demonstriert?

Zurzeit kommen viele Geflüchtete aus Kriegsgebieten nach Europa, auch nach Deutschland. Sie suchen Schutz und Hilfe. Viele von ihnen kommen aus muslimischen Ländern, wie zum Beispiel Syrien und Afghanistan. Die Pegida-Anhängerinnen und -Anhänger sind nicht damit einverstanden, dass Geflüchtete in Deutschland aufgenommen werden. Sie wollen nicht, dass so viele Menschen muslimischen Glaubens nach Deutschland kommen und hier leben. Denn der Islam ist ihnen fremd und sie fürchten, dass er sich zu sehr ausbreiten könnte. Daher schließen sie sich zusammen und verbreiten eine schlechte Stimmung gegen Menschen muslimischen Glaubens. Mittlerweile gibt es Pegida nicht nur in Dresden. Aus der Bewegung haben sich ähnliche Gruppen in anderen Regionen Deutschlands gebildet, etwa die Legida (in Leipzig) oder die Bärgida (in Berlin).

Eine Pegida-Demonstration vereint aber auch Menschen, die unterschiedliche Beweggründe haben. Die meisten Demonstrierenden wollen einfach ihren Frust gegen die Politik loswerden. Andere sind gegen die Medien im Allgemeinen und behaupten, dass Zeitungen und Fernsehen viele Lügen verbreiten. Besonders weit verbreitet scheint unter den Pegida-Anhängerinnen und -Anhängern die Angst vor dem Fremden zu sein. Die Grenze zur Ausländerfeindlichkeit ist hier ziemlich schmal. Tatsächlich sind unter den Demonstrierenden viele Rechtsextreme und Hooligans zu finden. Auch einige der Organisatorinnen und Organisatoren sind rechtsextrem. Zuletzt gab es Streit in der Pegida-Führung: Es bleibt abzuwarten, wie es mit der islamfeindlichen Bewegung weitergeht.

Die Pegida-Demos führen oft auch zu Gegen-Demos. Sehr viele Menschen gehen auf die Straße und demonstrieren für die Rechte von Geflüchteten und dafür, dass man sie schützt und ihnen hilft. Sie sind für ein offenes Deutschland und ein friedliches Miteinander verschiedener Kulturen. Sie wollen zeigen, dass nicht alle Menschen in Deutschland so denken wie die Pegida-Anhängerinnen und -Anhänger.
 

Hintergrund: Geflüchtete in Deutschland

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland so viele Geflüchtete und Asylsuchende wie lange nicht aufgenommen. Über 200.000 Menschen haben Anträge gestellt. Das sind 60 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Grund sind die zahlreichen Kriege und Bürgerkriege in der Welt. Die meisten Geflüchteten kommen aus Syrien. Denn dort herrscht im Moment Krieg und die Menschen fürchten um ihr Leben.

Unter den Geflüchteten sind auch viele Kinder. Ihre Eltern wünschen sich für sie in Deutschland oder anderen Ländern Europas ein Leben in Sicherheit. Viele von ihnen haben einen schweren und sehr weiten Weg hinter sich. Geflüchtete können kaum Sachen mitnehmen und mussten fast alles in der Heimat zurücklassen. Viele Geflüchtet haben schreckliche Dinge erlebt.

Obwohl es nicht überraschend war, dass mehr Geflüchtete nach Deutschland kamen, scheint die deutsche Politik ziemlich überfordert. Viele Städte und Gemeinden sind auf der Suche nach geeigneten Unterkünften. Doch das ist nicht leicht, selbst wenn es leerstehende Gebäude gibt, die sich hierfür eignen. Denn häufig haben Anwohnerinnen und Anwohner etwas dagegen, dass eine Unterkunft für Geflüchtete in ihrer Nähe entsteht. Immer wieder gab es deshalb Proteste. 

Stand des Artikels: 19.01.2015

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Eure Kommentare

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Also ich finde jeder sollte seine Religion haben dürfen! Und man sollte mehr Rücksicht auf die Menschen nehmen die aus Kriegsgebieten kommen, schließlich haben sie viel durchgemacht, und nicht vor ihnen wegrennen als währen sie wilde Tiere. Stattdessen sollte man versuchen ihnen zu helfen, denn rein theoretisch hätte jeder von uns in einem Kriegsgebiet geboren werden können, und dann hätten wir uns bestimmt alle gewünscht dass man uns aufnimmt - zumindest so lange der Krieg läuft.  
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Sehr gute Seite! Finde es gut das ich meine Kinder Alleine ins Internet gehen lassen kann.  
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Sehr einfach und verständlich erklärt. Vielen Dank!
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Hallo, ich finde den Artikel super erklärt und leicht zu verstehen. Somit wurde mir geholfen ein Grundverständnis zur Pegida auf zu bauen. Danke
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ihr seid eine tolle webseit wihr liehben euchh
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Wir Lieben euch.😛😛😛
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Also ich finde den Artikel echt SUPER,aber ich habe keine gegenargumente! Das heisst dieser Kommentar wird sehr kurz. Das finde ich natürlich schade.
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Sehr gut und neutral erklärt. Hilfreich für Kinder und Erwachsene. Danke