Ame­lie Ah­nen­stein - Die ge­hei­me Bü­cher­kam­mer #1

04.09.

Hallo, und dieses "Hallo" schreibe ich nur einmal!

Wir haben letztens in Geschichte über irgend so ein Mädchen geredet, das glaube ich im Zweiten Weltkrieg lebte. Und ein Tagebuch schrieb. Das Tagebuch kann man jetzt lesen. Und sie ist berühmt. Und da dachte ich mir, das mache ich auch! Sterben werden wir alle mal und in hundert Jahren wird das dann ein Astronaut lesen. Also fange ich gleich mal an.

Und apropos, wenn wir Menschen nach all den Krisen hoffentlich noch nicht ausgestorben sind, kann man das Buch dann auch ruhig veröffentlichen.

Denn ich liebe Damen und Herren, Außerirdische und Außerirdischinnen – wie nennt man denn bitteschön Außerirdische in der weiblichen Form?-

Politiker und Politikerinnen und besonders mein Handy. Bitte gehe nicht aus, wenn ich das schreibe – also ich bin Amelie Ahnenstein.

05.09., 12:05 Uhr

Ich hasse Schule! Warum zum Teufel muss man mit einer ganzen Klasse hochsportlicher Leute, die geschätzt 100 Kilometer pro Stunde laufen, in einer Klasse sein?

Und warum kommt so ein blöder Lehrer auf die Idee, in irgendeine Ecke der Stadt in ein antikes Büchergeschäft zu wandern, damit wir da antike Bücher aussuchen können?

Ich sitze gerade auf dem Klo und meine Freundin Klara Johanna Toustsick wartet draußen auf mich. Sie ist unter den ganzen zickigen Mädchen und Dummköpfen von Jungs die einzige coole und nette Person, obwohl sie richtig begabt und sportlich ist. Klara kommt aus Belarus, der Vorname ist zwar Deutsch, aber Toustick ist mit Leib und Seele belarussisch. Sie ist mit 5 Jahren nach Deutschland gekommen. Zufälligerweise in den gleichen Kindergarten und in die gleiche Gruppe wie ich. Und ganz zufälligerweise wohnt sie auch noch neben mir. Naja, wenn ich bei meiner Mutter bin. Meine Eltern haben sich getrennt und mein Papa wohnt jetzt in Argentinien. In Buenos Aires. Ich sehe ihn nur selten. Er will, dass ich zu ihm komme. Aber das werde ich niemals. Ich bin hier gut aufgehoben, bei Klara, bei Mama und bei den ganzen Zicken. Und bei Minka meiner Katze.



Aber zurück zur Gegenwart, ich muss mir ein Buch aus dem Antiquariat aussuchen und dann vortragen. Aber ich habe sie mir schon mal angeguckt und sie sind echt öde. Also los geht's, wir sehen uns später.

18:00 Uhr

Ich bin in meinem Bett und schreibe.

Als ich herausgekommen bin, hat mein Lehrer einfach ein bisschen mit der Verkäuferin geflirtet. Iiiieeeh. Klara und ich haben dann die Bibliothek durchstöbert und ich habe mir dann "Jim Knopf" ausgesucht. Klara hatte sich "Hänsel und Gretel" geschnappt und dann ihre Kamera rausgeholt, zuerst ein paar Fotos geknipst und dann durfte sie die Verkäuferin interviewen und ich durfte mitmachen.

Hier mal der Zeitungsbeitrag:

Hallo Leute, ich bin hier gerade mit meiner Klasse in dem Rosenblütenantiquariat, ungefähr 500 Meter vom Bahnhof entfernt. Frau Kohl war früher auch an unserer Schule und ich durfte sie interviewen, also los geht's.

P.S.: Unser Lehrer, Herr Fengler, hat manchmal auch was gesagt.

Klara: Hi, schön dass ich sie interviewen darf. Wie sind sie denn dazu gekommen?



Frau Kohl: Ach, ich habe einfach ein Herz für alte Sachen. Besonders für Bücher. Ich schaue täglich nach neuen alten Büchern.



Herr Fengler: Oh ja! Ich weiß nicht, wie oft ich schon hier war und nach neuen Büchern geschaut habe.



Klara: Das ist ja cool. Was ist denn ihr Lieblingsbuch oder Lieblingsgegenstand hier im Antiquariat?



Frau Kohl: Ich weiß es nicht, vielleicht die alten Brüder Grimm Märchen. Aber ich weiß es nicht.



Klara: Man muss ja auch nicht nur ein einziges Lieblingsbuch haben. Leiten Sie das Antiquariat alleine.



Frau Kohl: Leider ja, mein Mann ist vor 5 Jahren gestorben.



Klara: Das tut mir aber leid. Was wollen sie uns Schülern denn noch auf den Weg geben?



Herr Fengler: Dass Lesen super ist, oder?



Frau Kohl: Ja genau, und dass alte Sachen super spannende Geschichten verbergen.



Klara: Ok, danke für das Interview.



Cool, wie sie das macht, oder? Sie ist einfach super gut im Interviewen.

Für alle in hundert Jahren jetzt gut mitschreiben: Ich habe auch ein Lieblingsbuch. Ich weiß nicht, wie oft ich dieses Buch schon gelesen habe. Es ist "Harry Potter" und echt cool.

 

Hi Leute, das war der erste Teil, denn eine Sache habe ich noch nicht eingefügt und die Geschichte kann ja auch nicht einfach so enden.

Also tschüss, bis zum nächsten Mal!

Euer Bloggi