Eure Geschichten

Vio­lett Storm Ka­pi­tel 2

Zu Hause

„Oh Indie, wie soll ich damit bloß zur Schule gehen?“ Erschrocken betrachtete ich mein Spiegelbild. An der Stelle, an der die Biene mich gestochen hatte, prangte ein riesiger, roter Fleck. Und den konnte man mit meiner kurzen Hose natürlich gut sehen.Indie, die Katze, schnurrte nur.

Heute war endlich der lang ersehnte Sportskanonen-Friday. Und ich sah total bescheuert aus. Zum Glück tat der Stich nicht weh, denn es war ja nur ein so zu sagen „Gefälschter Bienenstich“. Müde und erschöpft legte ich mich zu Indie auf das kleine, rote Sofa in der Ecke. Da klopfte es an der Tür. Einige Zeit später trat meine Mutter ein. „Violett, du solltest schon längst gefrühstückt haben. Jetzt aber schnell!“ Gut, meine Mutter hatte den Stich an meinem Bein nicht gesehen. Jetzt aber wirklich zackig. Sonst fiel für mich auch noch das Frühstück aus.

In der Schule

In der Schule angekommen, war ich natürlich viel zu spät. Die anderen Kinder saßen schon alle an ihren Plätzen und warteten darauf, dass die Stunde los ging. „Sie mal einer an. Unsere Streberin ist ja da. Nur schade, dass ich noch viel besser bin als du!“ Dophne - die ausgerechnet in meine Klasse ging - warf sich ihren Pferdeschwanz nach hinten. Manchmal konnte sie echt fies sein.

Ich stellte meine Schultasche an den Platz neben Emmie Mcartny, das blondhaarige Mädchen aus meinem Sportverein. Sie hatte glänzende, blaue Augen, und wirkte meistens ziemlich ängstlich. Deshalb traute sie sich auch fast nie etwas, aber wenn, wurde es richtig gut. Auch im Unterricht war sie etwas zurückhaltender. Sie konnte sich noch so anstrengen die Arbeiten und Teste zu schaffen, aber es wurde trotzdem oft leider eine drei oder vier.

Ich schmiss mich wütend auf einen Stuhl. Wenn Dophne solche doofen Sprüche von sich gab, konnte ich einfach nicht anders als ihr meine Meinung ins Gesicht zu brüllen. Doch jetzt war keine Zeit dafür. Denn gerade eben war Mrs. Kalides eingetreten. An ihrer Seite stand ein junges Mädchen, mit hellbraunen, lockigen Haaren, grünen Augen, und einer sportlichen Figur. Sie sah aufgeweckt, fröhlich, und zugleich noch hilfsbereit aus.

Die neue Schülerin

„Das hier ist unsere Neue. Sie heißt Tamara und ist Flüchtling aus Ägypten. Sie ist genau so wie ihr 12 Jahre alt und betreibt Akrobatik, Fußball und Tennis. Den Rest kann Tamara euch selber erzählen“, verkündete sie. „Also, wie gesagt, ich bin Tamara aus einer kleinen Stadt in Ägypten, und bin sehr sportlich. Ich würde mich wirklich freuen, wenn ihr mir ein paar Fragen stellt. Ich weiß nämlich gerade nicht so richtig was ich sagen soll.“

Gleichzeitig schossen ungefähr 20 Finger in die Höhe. Nur Dophne und ihre zwei besten Freundinnen Euphorika und Alkmene nicht. Diese drei saßen dicht nebeneinander auf ihren Stühlen gequetscht und tuschelten leise miteinander. „Sind deine Vorfahren Mumien?“, fragte ein Junge hinter mir. Klar, Jonas dachte mal wieder nur an Geister, Pyramiden und Mumien. Tamara antwortete nicht und verdrehte nur die Augen.

„Wie heißt deine Heimatsstadt“, wollte Alina Manoc, die Klassensprecherin wissen. „Ich wohne in der Millionenstadt Alexandria. Dort ist es wirklich schön.“ „Du sagtest es sei eine kleine Stadt“, bemerkte Leonie – auch Leo genannt-verwirrt. „Oh, habe ich das gesagt? Entschuldigung, das tut mir leid!“ Tamara stieß ein leises Seufzen aus. „Heute ist echt nicht mein Tag, wisst ihr?“, fragte sie schüchtern. „Meiner auch nicht.“ Das war das erste, dass ich heute in der Schule gesagt hatte. „Erst hatte ich einen blauen Fleck“, log ich, um das mit der Biene nicht erwähnen zu müssen. „Und dann bin ich auch noch zu spät zur Schule gekommen.“ Tamara lächelte erleichtert. Ab diesem Moment war mir klar: Das war meine Freundin!

Was bisher geschah..

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Eure Kommentare

Die Geschichte ist
WOW, super!!!!!!!
Toll, dass du Emmie erwähnt hast!
Alexandria gibt es nicht mehr!
Toll! Danke, dass meine Tamara eine so große Rolle spielt!
Mega gut! Und Danke, dass du Leo erwähnst :)
Toll! Das du alle Ideen von uns Usern in die Geschichte reingebracht hast.