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Sein Tag beginnt damit, dass er fast 3 Kilometer laufen muss, um für seine Familie Wasser aus dem Brunnen zu holen. Das ist nämlich der einzige Ort in der Nähe, an dem es sauberes Wasser gibt. Danach beginnt die Arbeit: Er hilft zu Hause beim Putzen und bringt die Kühe der Familie zur Weide. Anschließend kann er zum ersten Mal ein bisschen essen – je nachdem, ob die Ernte seiner Eltern gut war oder nicht.
Wenn die Ernte schlecht ist, wird auch das Essen knapp. Dann muss er manchmal auch mit leerem Magen in die Schule. Die liegt aber auch fast eine Stunde entfernt, im größeren Dorf in der Nähe. Dort ist auch der einzige Arzt in der Umgebung. Aber wenn Mwai krank wird, kann sich seine Familie meistens sowieso keinen Arzt leisten. Mwai lernt mit sehr vielen Kindern in einer Klasse und seine Mitschüler sind alle unterschiedlich alt.
Zur Schule zu gehen ist ganz schön teuer und deswegen kann auch nur Mwai als ältester Sohn in der Schule lernen – vorausgesetzt, sein Vater kann sich die Schulgebühr auch in den nächsten Jahren leisten. Mwai wünscht sich schnell größer zu werden, damit er nicht mehr einer der Kleinen in der Klasse ist und einen guten Beruf lernen kann. Am liebsten möchte er Automechaniker werden. Wenn die Schule am Nachmittag endet, muss Mwai mit seinen Freunden auf den gefährlichen Straßen den weiten Weg nach Hause laufen. Für ein Fahrrad oder gar den Bus fehlt ihm das Geld. Zu Hause angekommen, hilft er seiner Familie wieder bei der Arbeit. Und dann stehen auch noch Hausaufgaben an.
Abends gibt es Maisbrei zum Essen, wie jeden abend. Danach muss Mwai ins Bett. Etwas anderes zu tun wäre auch schwierig, denn elektrisches Licht gibt es in der Hütte von Mwais Familie nicht – und es wird früh dunkel in Kenia.
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