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Cy­ber­groo­m­ing: Wenn Er­wach­se­ne im In­ter­net in­tim wer­den wol­len

Gefahr im Netz: Cybergrooming 

Wer viel im Internet unterwegs ist, hat dort vielleicht auch Kontakt mit fremden Menschen – das kann total cool sein und Spaß machen, aber dabei solltest du auch aufpassen. Es gibt Erwachsene, die mit Minderjährigen in Kontakt kommen wollen, und zwar oft in Chats von Online-Spielen oder in sozialen Netzwerken.

Meistens fängt es ganz harmlos an. Die Fremden schmeicheln sich mit Komplimenten bei Kindern ein. Dabei ist es egal, ob Mädchen oder Junge. Sie versuchen dann, das Vertrauen der Kinder zu gewinnen. Die Kontakte werden schnell sehr intim. Wenn Erwachsene strategisch planen, sich im Internet mit Kindern über Liebe und Sex auszutauschen, nennt man das Cybergrooming.  

Cybergrooming steht im Englischen für „Anbahnung über das Internet”. Täterinnen und Täter, die das Vertrauen von Kindern einmal gewonnen haben, spielen Kindern eine falsche Wahrheit vor. So, dass es gar nicht auffällt. Das geht besonders gut im Internet: Denn viele Userinnen und User, die soziale Netzwerke nutzen, teilen dort viele Informationen und Hobbys über sich selbst. Das bietet Fremden den idealen Start: Sie tun einfach so, als würden sie die gleichen Interessen verfolgen. Damit machen sie sich bei den Kindern sofort beliebt. Denn wer findet es nicht cool, auf andere Menschen im Internet zu treffen, die ähnliche Dinge mögen, wie man selbst? Täterinnen und Täter scheinen dadurch cool – viel cooler noch als andere Erwachsene. Und auch cooler, als Kinder im selben Alter, die sich mit manchen Dingen noch gar nicht richtig auskennen.

Suche nach intimem Kontakt

Jetzt fragst du dich bestimmt, was daran so schlimm sein soll. Im Internet mit jemandem zu schreiben, der dich nicht sehen kann und dich nicht persönlich trifft. Für dich fühlt es sich sicher an, dich mit einer anderen Person über dein neustes Lieblings-Onlinespiel auszutauschen. Indem ihr euch sogar pushen oder unterstützen könnt. Einfach von Zuhause aus. Aber Achtung: Sei dir immer bewusst, dass es manchen Erwachsenen nicht nur darum geht, über Hobbys zu chatten. Manche verfolgen nämlich das Ziel, mit dir über Themen wie Liebe und Sex zu reden – es geht beim Cybergrooming also um einen intimeren Kontakt. Je intensiver die Gespräche werden, desto mehr vertraust du dieser Person. Einem eigentlich fremden Menschen, von dem du nicht weißt, wer er oder sie in Wirklichkeit ist. Private Chats sind/können gefährlich sein. Irgendwie sind sie auch ein Ort, an dem Kinder alleine mit einer anderen Person zusammen sind. Der Chatraum bleibt zwar virtuell, aber ist trotzdem nicht für andere Menschen zugänglich. Also nicht für die Öffentlichkeit sichtbar.

Privatsphäre im Internet 

Wenn etwas privat ist, dann ist es auch viel einfacher, intime Sachen auszutauschen. Viele Täterinnen und Täter nutzen die Bereitschaft von Minderjährigen aus, ihnen Fotos zuzusenden. Zum Beispiel Bilder, auf denen sie sich selbst darstellen. Oftmals auch einfach nur, um ein “Like” von ihnen zu bekommen. Erwachsene, die versuchen, Nacktaufnahmen von Kindern zu erhalten, machen sich strafbar. Man nennt das Kinderpornografie. Manchmal benutzen sie die Fotos, um Kinder zu erpressen und sie zu einem echten Treffen zu zwingen.   

Denk also daran: Es ist wichtig zu wissen, wie du dich im Internet präsentierst. Persönliche Daten sollten immer persönlich bleiben. Sei dir immer bewusst, was du von dir erzählst und welche Fotos du hochlädst oder versendest – besonders in sozialen Netzwerken. Das Internet ist riesig und interessant. Es nutzen aber auch Menschen mit schlechten Absichten – darum: überlege dir immer gut, wie du es nutzt.

Schütze dich!

Sei ganz ehrlich und stell dir folgende Fragen:

  1. Besitzt du ein Benutzerkonto in einem sozialen Netzwerk oder spielst ein Online-Spiel, in dem es eine Chatfunktion gibt? Denke dir einen Fantasienamen aus.

  1. Schreibst du dort mit anderen Userinnen und Usern, die älter sind, als du selbst? Wenn ja, über welche Themen tauschst du dich mit ihnen aus? Überlege dir genau, worüber du mit anderen Personen sprichst, die du vielleicht gar nicht richtig kennst. Adressen und Handynummern sind tabu!

  1. Wie viel können andere Userinnen und User in sozialen Netzwerken über dich erfahren? Gucke dir mal genauer deine Bilder oder Videos an, die du veröffentlichst. Überlege dir außerdem, was du im Infotext “Über mich” von dir preisgibst.

Was sollst du tun, wenn dir eine Person im Internet komisch vorkommt? Und wenn dir diese Person Dinge schreibt, mit denen du dich unwohl fühlst?

  1. Vorab: Wenn du in sozialen Netzwerken unterwegs bist, dann gucke nochmal in deine Einstellungen. Überprüfe, ob du ein privates oder ein öffentliches Konto besitzt. Ist es öffentlich, dann solltest du das unbedingt ändern. So kannst du vermeiden, dass dich Leute anschreiben, die nicht zu deiner Kontaktliste gehören.

  1. Auch hier solltest du immer darauf achten, dass du Freundschaftsanfragen nur dann annimmst, wenn du die Person auch kennst. Falls dir doch mal jemand aus deinen Kontakten komisch vorkommen sollte, dann kannst du diese Person immer entfernen.

  1. Wenn du von fremden Usern oder Userinnen angeschrieben wurdest: Rede mit einer erwachsenen Person darüber! Egal ob deine Eltern oder eine Vertrauenslehrerin oder ein Vertrauenslehrer deiner Schule – du solltest davon erzählen, wenn dir Personen im Internet schreiben, die du nicht kennst. Wenn dir bestimmte Informationen unangenehm sind, dann wende dich vielleicht erst einmal an deine Freunde und Freundinnen oder deine großen Geschwister. Dann könnt ihr euch zusammen Hilfe suchen.

  1. Blockiere und melde die Person, die du nicht kennst und die dir komische Sachen schreibt.

  1. Wenn du dich nicht traust, jemanden persönlich anzusprechen, dann kannst du bei der kostenlosen Nummer gegen Kummer anrufen (Tel.: 116111). Dort kannst du anonym über deine Probleme reden.

Informiere dich!

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Eure Kommentare

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ich finde es toll das ihr das macht

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Ich finde es gut, dass hier nicht nur gesagt wird wie gefährlich das Thema ist, sondern auch Ratschläge und Hilfen angeboten werden.

Ich denke auch, dass das eine furchtbare Tat ist, und man bei solchen Sachen sehr vorsichtig sein muss!

Das stimmt alles und es ist ein sehr wichtiges Thema weil das sehr gefährlich ist! Viele erwachsene sagen auch garnicht, das sie erwachsen sind! Aber einmal hat mir jemand geschrieben auf einer anderen Seite (da kann man Fragen stellen zum Beispiel zu Hausaufgaben oder so) und der war 27 und hat mir gesagt wir hätten die gleichen Hobbys gleiche Lieblingsfarbe gleiches Lieblingsessen und ich glaube es war alles gelogen, er wollte nur das ich ihn mag! Er war seeeeeeeeeehr komisch! Aber ich habe ihn dann geblockt und meine Mutter hat an den Suport geschrieben (das ist sowas wie die Redaktion hier) und er wurde dann gesperrt! Also passt auf euch auf! Und gebt nicht zu viele Informationen her! Auch den Namen von eurer Schule dürft ihr niemals sagen!

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Das ist ein sehr, sehr wichtiger Artikel! Es ist wirklich gut das sie Redaktion das anspricht!

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Da gebe ich dem Gast recht.

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Ja, ich finde den Artikel auch mega cool.

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Das ist wirklich ein ganz wichtiger Artikel! Ein Lob an die Redaktion! Aber ihr müsst auch hier aufpassen, denn auch auf Kindersache erstellen viele Userinnen und User ja Chats für sie und eine andere Person. Auch dort müsst ihr aufpassen, dass ihr nicht zu viele private Informationen preisgebt! Denn ihr kennt auch diese Personen nicht! Es können ganz andere sein, als ihr denkt! LG

Das ist ein wichtiges Thema!So eine Tat ist aber auch wirklich unverschämt!

Ja, ich stimme Lotti_H zu!