Panorama

Krieg und be­waff­ne­ter Kon­flikt – Was ist der Un­ter­schied?

In Deutschland leben wir seit über 75 Jahren in Frieden. Leider ist das nicht überall auf der Welt so. In einigen Ländern der Welt gibt es bewaffnete Konflikte oder Krieg. Die Gründe dafür sind vielfältig. Manche Personen oder Personengruppen möchten neue Gebiete erobern, um ihre Macht zu vergrößern, oft geht es um wertvolle Rohstoffe oder es um die Landwirtschaft. Es kann auch um die Regierung des Landes gehen, und es soll ein Machtwechsel erzwungen werden.

Aber was sind eigentlich die unterschiedlichen Kriegsformen?

Was ist der Unterschied zwischen Krieg und bewaffnetem Konflikt?

Laut dem Völkerrecht spricht man vom Krieg, wenn eine der beteiligten Seiten den Krieg erklärt hat. Das kommt allerdings nur selten vor. Daher wird oft statt von einem Krieg, von einem bewaffneten Konflikt gesprochen. Ein bewaffneter Konflikt ist eine gewaltsame dauerhafte Auseinandersetzung zwischen einzelnen Gruppen. Oft handelt es sich um Kämpfe zwischen dem Militär verschiedener Staaten. Es gibt auch gewaltsame Konflikte zwischen dem Militär, inoffiziellen Organisationen und aufständischen Personen innerhalb eines Staates. Ein bewaffneter Konflikt wird durch einen Friedensvertrag oder eine langjährige Waffenruhe als beendet erklärt.

Was versteht man unter einem Bürgerkrieg?

Beim Bürgerkrieg handelt es sich um einen bewaffneten Konflikt von Bürgerinnen und Bürgern innerhalb eines Staates. Das heißt, mindestens zwei Gruppen, die in einem Staat leben, kämpfen gegeneinander. Ein Bürgerkrieg kann verschiedene Ursachen haben. Oft entsteht er aber aus Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen, Religionen und Menschen mit unterschiedlichen politischen Grundeinstellungen in einem Staat.

Manchmal kommt es auch vor, dass der Krieg über die Staatsgrenzen hinaus verläuft. Andere Staaten unterstützen dann nämlich eine betroffene Gruppe, weil diese die gleichen Interessen vertritt.

Was versteht man unter einem Angriffskrieg?

Bei einem Angriffskrieg wird Gewalt von einem Staat gegen einen anderen Staat angewendet, ohne dass dieser etwas davon weiß oder vorher angegriffen hat. Der Angreifer hat zuvor auch keine Anzeichen von sich gegeben, einen Angriff zu tätigen. Wehrt sich der Angegriffene, spricht man von einem Verteidigungskrieg. Aus dem Völkerrecht geht hervor, dass es verboten ist, einen Angriffskrieg durchzuführen.

Was versteht man unter einem Weltkrieg?

Ein Weltkrieg ist ein Krieg, der sich über mehrere Kontinente erstreckt und bei dem sich ganze Verbindungen von verfeindeten Ländern gegenüberstehen. Es werden alle verfügbaren Mittel wie zum Beispiel Waffen und Soldatinnen und Soldaten, zum Einsatz gebracht werden. Ein Weltkrieg hat meistens die Folge einer neuen Ordnung von mindestens einem Staat. Durch einen Weltkrieg können sich weltweit die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen der beteiligten Staaten zueinander verändern. Heute wird der Begriff “Weltkrieg” vor allem in Verbindung mit dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gebraucht.

Der Erste Weltkrieg fand von 1914 bis 1918 statt. Auf der einen Seite stand das Deutsche Kaiserreich, Österreich-Ungarn und andere Staaten. Ihre Gegner waren unter anderem das Russische Zarenreich, Frankreich und Großbritannien. Das Deutsche Reich und seine Verbündeten verloren den Krieg und daraufhin verlor das Kaiserreich Teile seines Reiches. In Deutschland wurde dann 1919 die erste Demokratie gegründet. Mehr als 10 Millionen Menschen kamen in dem Krieg ums Leben.

Der Zweite Weltkrieg fand von 1939 bis 1945 statt. Er wurde von Adolf Hitler und seiner Partei, den Nationalsozialisten, begonnen. Auf Seite der Deutschen kämpften Italien und Japan gegen die “Alliierten” Großbritannien, USA, Frankreich und die Sowjetunion. Dieser Weltkrieg kostete insgesamt über 62 Millionen Menschen das Leben, darunter ungefähr sechs Millionen Juden.

Was versteht man unter einem Glaubenskrieg?

Im Laufe der Zeit wurden immer wieder Kriege von Menschen geführt, aufgrund ihres unterschiedlichen Glaubens. Ein Glaubenskrieg dient dazu, dass eine Volksgruppe oder ein ganzer Staat seinen Glauben durchsetzt. Auch innerhalb einer Religionsgemeinschaft wie bei dem Christentum gab es große Konflikte und Gewalt. Die Kirche spaltete sich in Katholizismus und Protestantismus auf und bekämpfte sich im Dreißigjährigen Krieg zwischen 1618 und 1648. Oft ging es jedoch um deutlich mehr. Macht, Eroberung fremder Gebiete, Ressourcen wie Wasser oder Goldminen waren auch bei diesen Kriegen Motive der Menschen. Noch heute bekämpfen sich Volksgruppen aufgrund ihrer Religion. Die Schiiten gegen die Sunniten mit ihrer islamischen Glaubensrichtung in Syrien oder die Buddhisten gegen Hinduisten in Sri Lanka zum Beispiel.

Das ist nur eine Auswahl an wichtigen Kriegsformen. Es gibt noch viele weitere.

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Eure Kommentare

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@Niah Ich bin deiner meinung! Krieg ist etwas vom schlimmsten das es auf der Welt gibt. 
Dann ist doch das was Putin macht ein Angriffskrieg. Und für die Ukraine ist es ein Verteidigungskrieg. Ich finde alle Kriege richtig dumm, aber Glaubenskrieg ist wohl die dümmste Art die es gibt. Es darf doch jeder glauben was er will!