An­ne Frank und ihr Ta­ge­buch

Wer war Anne Frank?

Anne Frank wurde am 12. Juni 1929 in Frankfurt am Main geboren. Ihre Familie war jüdischen Glaubens. Zu ihrer Familie gehörten ihr Vater Otto, ihre Mutter Edith und ihre ältere Schwester Margot Frank.

In Deutschland waren seit 1933 Adolf Hitler und die Nationalsozialisten an der Macht. Jüdinnen und Juden wurden von den Nationalsozialisten verfolgt und waren in die Deutschland nicht mehr sicher. Deshalb zog Familie Frank in die Niederlande um. Dort besuchte Anne ab 1935 die Schule. Als Deutschland 1940 die Niederlande besetzte, wurde auch hier das Leben für Jüdinnen und Juden immer schwieriger.  

Untertauchen im Hinterhaus

© Bungle, CC BY-SA 3.0, wikipedia.org

Aus Angst verhaftet oder verschleppt zu werden, tauchte Familie Frank 1942 unter. Zu diesem Zeitpunkt war Anne 13 Jahre alt.

Gemeinsam mit einer weiteren Familie und einem Arzt zog Familie Frank in ein Hinterhaus in Amsterdam. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Annes Vater halfen ihnen dabei, versorgten sie mit Lebensmitteln und Informationen. Der Eingang zu ihrem Versteck war mit einem Bücherregal getarnt.

Mehr als zwei Jahre verbrachte Anne mit den anderen Untergetauchten in dem Versteck. Am 4. August 1944 wurden sie entdeckt und verhaftet. Bis heute ist unklar, wer die Franks verraten hat. Anne, ihre Schwester und ihre Mutter wurden in Konzentrationslager gebracht, wo sie Anfang 1945 verstarben. Anne Frank wurde nur 15 Jahre alt. Nur Annes Vater Otto Frank überlebte die Nationalsozialisten und den Zweiten Weltkrieg.   

Das Tagebuch der Anne Frank

© anonym, gemeinfrei, wikimedia.org

Seit ihrem 13. Geburtstag führte Anne regelmäßig Tagebuch. Dort schrieb sie ihre Gedanken, Gefühle und Träume auf. Sie schrieb nicht nur über den Krieg und das Leben als jüdisches Mädchen, sondern auch über familiäre Probleme und die Pubertät. Außerdem beschrieb Anne das Leben im Hinterhaus und die Angst, entdeckt zu werden. Anne wollte gerne Schriftstellerin werden. Sie hörte 1944 im Radio, dass die Menschen ihre Erinnerungen an den Krieg aufheben sollten, um später darüber zu berichten. Daraufhin überarbeitete sie ihr Tagebuch und nahm sich vor, es nach Kriegsende zu veröffentlichen.

Das tat ihr Vater nach dem Krieg für sie. Anne Franks Tagebuch wurde seit seiner Veröffentlichung 1947 in mehr als 70 Sprachen übersetzt. Es gilt als eines der wichtigsten Bücher dieser Zeit.  

Das Hinterhaus, in dem Anne und die anderen Untergetauchten lebten, ist heute Museum und Gedenkstätte. Ein sehr berühmtes Zitat aus Annes Tagebuch:

„Einmal wird dieser schreckliche Krieg doch vorbeigehen. Einmal werden wir doch wieder Menschen und nicht nur Juden sein.”