Schulbarometer 2024: Herausforderungen der Lehrkräfte

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Das Schulbarometer

Das deutsche Schulbarometer wird einmal im Jahr veröffentlicht. Es soll die Situation von Lehrkräften und Kindern und Jugendlichen an Schulen sichtbar machen. Der diesjährige Fokus des Schulbarometers liegt darauf, herauszufinden, was die größten Herausforderungen von Lehrkräften sind und welche Belastungen sie haben. Dafür wurden über 1600 Lehrkräfte an allgemein- und berufsbildenden Schulen befragt. Unter den Schulen befanden sich Grundschulen, weiterführende Schulen sowie Förderschulen.

Herausforderungen im Schulalltag

Mehr als 1/3 der Lehrkräfte geben an, dass ihre größte Herausforderung das Verhalten der Schüler*innen ist. Dies ist dicht gefolgt von der Heterogenität der Schüler und Schülerinnen (33 %) und dem Zeitmangel (28 %) als Herausforderungen. Passend dazu sehen 41 % der Lehrkräfte mehr Personal als dringendsten Bedarf an der Schule. Immerhin jede dritte Lehrkraft gibt an, dass ihre Schule Sanierungs- oder Renovierungsbedarf hat. Auch im Bereich Digitalisierung scheint es Nachholbedarf zu geben. Während rund 2/3 der Lehrkräfte digitale Medien im Unterricht einsetzen, fühlt sich nur die Hälfte darauf auch adäquat vorbereitet.

Heterogenität und Inklusion

In deutschen Schulen gibt es eine Vielzahl von Schülern und Schülerinnen mit unterschiedlichem Leistungsniveau und Förderbedarfen. Dabei spielen viele Faktoren wie soziale und ökonomische Lebensbedingungen, Herkunft, Fluchterfahrung, Sprachkenntnisse und Hochbegabung eine Rolle. Fast die Hälfte der Lehrer*innen ist der Meinung, dass eine inklusive Beschulung für alle Schüler und Schülerinnen von Vorteil ist. Trotzdem gibt eine überwiegende Mehrheit der Lehrkräfte (74 %) an, dass eine inklusive Beschulung den Unterricht nicht verbessert. Vor allem in Sache Förderangebote, die an die Bedürfnisse verschiedener Schüler*innen angepasst sind, sehen Lehrkräfte Verbesserungsmöglichkeiten. Sowohl Qualität und Umfang der bestehenden Angebote an ihren Schulen bewerten Lehrkräfte mit der Note 3 bis 4.

Berufliche Zufriedenheit

Trotz der aktuellen Herausforderungen ist eine große Mehrheit (75 %) der Lehrkräfte mit ihrer Berufswahl zufrieden. Dennoch würden 27 % den Beruf wechseln, wenn sie könnten. Bei Schulleitungen fällt dieser Anteil mit 18 % etwas geringer aus. Vor allem jüngere Lehrkräfte, Frauen und Lehrkräfte an Grundschulen geben an, häufig emotional erschöpft zu sein. 12 % aller Lehrkräfte geben sogar an, sich täglich erschöpft zu fühlen. Insgesamt sind die Werte der emotionalen Erschöpfung höher als im internationalen Vergleich. Gleichzeitig besuchen deutsche Lehrkräfte weitaus weniger Fortbildungen.

Eine ausführliche Einordnung der Studienergebnisse, ein Vergleich mit Ergebnissen aus dem Vorjahr und eine Aufschlüsselung der Umfragewerte nach Schultyp beziehungsweise Status der befragten Lehrkraft (Lehrkraft, Schulleitung, Quereinsteiger*in) finden Sie hier: Lehrkräfte – Das Deutsche Schulbarometer | Robert Bosch Stiftung (bosch-stiftung.de)