Kinderreport 2023: Kinderarmut in Deutschland

Weitere Absätze

Lebt ein Kind in Armut, betrifft das alle Lebensbereiche, besonders aber die Bildungschancen und die Zukunft junger Menschen. Das zeigt der Kinderreport 2023. Fast 700 Kinder und Jugendliche und rund 1.000 Erwachsene haben an der Befragung teilgenommen, wobei sich die Mehrheit einig ist: Bisher tut Deutschland in der Bekämpfung von Kinderarmut nicht genug. 

Warum gibt es Kinderarmut in Deutschland?

Sowohl die befragten Kinder und Jugendlichen (93 %) als auch Erwachsenen (83 %) geben zu geringe Einkommen als Hauptgrund für Kinderarmut an. 81 % der befragten Erwachsenen sehen geringere Bildungschancen für in Armut lebende Kinder als Grund, wodurch sich die Armut auch in der Zukunft fortführt. Bei den Kindern und Jugendlichen stimmen 68 % dieser Aussage zu. Junge Menschen geben außerdem an, dass sich die Politik ungenügend mit der Problematik befasst (84 %). Ein Eindruck, den auch knapp drei Viertel der erwachsenen Befragten teilen.

Erfahren junge Menschen ihr Recht auf Beteiligung, können sie den Kreislauf der Armut durchbrechen. Das ergab schon der Kinderreport 2012. Kinder und Jugendliche, die von Armut betroffen sind, erleben durch Mitbestimmung, wie sie für ihre eigene Meinung einstehen und mit Problem- und Konfliktsituationen umgehen können. In Beteiligungsprozessen stärken junge Menschen in Armutslagen ihre Resilienz und Selbstwirksamkeit. 91 % der Kinder und Jugendlichen geben die Schule als wichtigen Ort für mehr Mitbestimmung an, womit sie noch vor der Familie (90 %) oder Sport-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen (81 %) liegt. 

Auch in der Schule wird Kinderarmut sichtbar

Gerade in der Schule und im Hort, wo Kinder die meiste Zeit des Tages verbringen, wird Armut sichtbar. Wer Essen mitbringt oder nicht, die neusten Schuhe trägt oder nicht am Schulausflug oder an der Klassenfahrt teilnehmen kann.

Das geht auch aus den Ergebnissen des Kinderreports 2023 hervor. Sowohl die befragten Kinder und Jugendlichen als auch Erwachsenen halten mit einer Zustimmung von 96 % bzw. 95 % die Bereitstellung kostenloser Bücher und Lebensmittel in der Schule als wichtigste Maßnahme für die Bekämpfung der Kinderarmut. Auch wünschen sich Kinder und Jugendliche mehr Lehrkräfte, pädagogisches Fachpersonal und Sozialarbeitende in Schulen und Kitas, die sich um benachteiligte Kinder kümmern (92 %). Dem stimmen auch die erwachsenen Befragten fast vollständig zu. Etwas höher liegt in der Befragungsgruppe jedoch, gezielte Förderprogramme für benachteiligte junge Menschen in Schule und Kita zu schaffen.

Kinderarmut aktiv angehen

Kinder, Jugendliche und Erwachsene erfahren und erkennen die Probleme der Kinderarmut in Deutschland. Dabei halten sie insbesondere die Schule für einen Ort, an dem Kinderarmut aktiv bekämpft werden kann. In der von der Bundesregierung kürzlich beschlossenen Kindergrundsicherung sind u.a. auch finanzielle Mittel für Schulmaterialien vorgesehen. Darüber hinaus bilden Mitbestimmungsmöglichkeiten für Schüler*innen im Schulalltag eine wichtige Grundlage, um mehr Selbstwirksamkeit und damit Chancengleichheit zu schaffen.

Einige Ideen, wie Sie Ihre Schüler*innen aktiv im Schulalltag beteiligen können, finden Sie auf kindersache.de: 

Wie kann ich mich beteiligen? 

Mitbestimmung in der Schule - Wie geht das? 

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