Studie: Cybermobbing unter Kindern und Jugendlichen nimmt zu

Weitere Absätze

Cybermobbing - ein unterschätztes Problem

Das Bündnis gegen Cybermobbing hat in Zusammenarbeit mit der Krankenkasse Barmer die 5. Studie zum Thema Cybermobbing “Cyberlife V.” veröffentlicht. Für die Studie wurden Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte online befragt.  

Cybermobbing ist ein gesellschaftlich unterschätztes Problem, so die Herausgeber*innen der Studie. Die Online-Befragung zeigt, dass 18,5 Prozent der Schüler*innen schon einmal von Cybermobbing betroffen waren. Eine andere Studie des Aktionsbündnis ergab, dass insgesamt zwei Millionen Schüler*innen in Deutschland mindestens einmal über das Internet gemobbt wurden.  

Gemessen an den Folgen, an denen Betroffene leiden können, gibt es zu wenig Unterstützungs- und Hilfsangebote, heißt es in der Studie. Cybermobbing kann schwere gesundheitliche Folgen haben: sowohl körperliche Symptome wie Kopf- und Magenschmerzen, als auch psychische Symptome, wie Angst- und Schlafstörungen oder Depressionen. Besonders alarmierend ist, dass jedes 4. Opfer von Cybermobbing suizidale Gedanken äußerte. Aus Verzweiflung griffen 13 Prozent der Befragten zu Tabletten, Alkohol und Drogen.      

Cybermobbing – auch ein Thema in der Schule

An Schulen ist Cybermobbing ein Dauerthema, oftmals fühlen sich Lehrkräfte überfordert. 80 Prozent der befragten Lehrer*innen gaben an, dass Cybermobbing an ihrer Schule ein Problem ist. Grundschulen sind im Allgemeinen weniger betroffen, doch auch hier steigen die Fallzahlen.    

Es ist die fünfte Studie dieser Art in Folge und der Vergleich zeigt, dass die Tendenz zu gewalttätigen Handlungen im Internet unter Kindern und Jugendlichen immer mehr zunimmt. Aus Sicht der Befragten wird derzeit zu wenig Prävention gegen die psychische Gewalt im Internet unternommen. Bereits in der Grundschule sollten die Schüler*innen über Cybermobbing aufgeklärt werden. Eine Lehrkräftefortbildung bildet einen wichtigen Baustein, unterstützt werden sollen die Schulen von externen Expert*innen. Auch soll es mehr Beratungsangebote und -stellen geben. Das Aktionsbündnis gegen Cybermobbing fordert zudem politische Maßnahmen, wie ein Cybermobbing-Gesetz.

Hier können Sie die Ergebnisse der Studie nachlesen. 

Tipps: Artikel zum Thema über Cybermobbing

Hier finden Sie kindgerechte Texte, die Sie mit Ihren Schüler*innen lesen können.

 

Genial digital

Das Thema „Chatten und soziale Netzwerke" beschäftigt sich insbesondere mit dem respektvollen Umgang im Internet. Im Anschluss können die Schüler*innen ihr Wissen testen.  

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