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Hexagon.
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Portrait Dr.in Daniela Steenkamp
Name
Dr. Daniela Steenkamp
Kurztext

Prof.in Dr.in Daniela Steenkamp ist seit 2019 Professorin für Soziale Arbeit an der DHBW in Villingen-Schwenningen und leitet den Studiengang Netzwerk- und Sozialraumarbeit. Außerdem ist sie als Sachverständige für den Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. tätig und begleitet derzeit die Stadt Stuttgart.

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Portrait Sophie Weingraber
Name
Sophie Weingraber
Kurztext

Dr.in Sophie Weingraber ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kinderschutzkommission des niedersächsischen Landtags.

Beispiele ausgewählter Materialien und Programme zu Kinderrechten in der Grundschule

Wer Kinderrechte in Grundschulen im Schullalltag und Unterricht verankern will, sucht zuweilen die berühmte Stecknadel im Heuhaufen: Das passende Angebot zu suchen ist kompliziert, zeitaufwendig und die Qualität der Angebote sehr verschieden. Dieser Beitrag von Daniela Steenkamp unter Mitarbeit von Sophie Weingraber gibt daher eine erste Übersicht über relevante Arbeitshilfen und stellt Schulprogramme mit hohem kinderrechtlichem Bezug vor.

Arbeitshilfen zum Thema Kinderrechte für den Grundschulunterricht und die Schulentwicklung

Kinderrechtebildung ist Teil der Menschenrechts­pädagogik. Sie sollte, um wirksam zu sein und nachhaltig zu wirken, ganzheitlich ausgerichtet, systematisch umgesetzt und regelmäßig evaluiert werden. „Gute“ Kinderrechte­bildung orientiert sich an den Inhalten der Kinderrechts­konvention und wissenschaftlich überprüfbaren Qualitäts­kriterien (vgl. Asbrand/ Lang- Wojtasik 2009; Steenkamp/ Weingraber 2023).

Dangl und Lindner (2020) haben vor diesem Hintergrund viele praxiserprobte Materialien genauer gesichtet und empfehlen mit Blick auf den Grundschulunterricht und in Teilen auch für den Hortbereich:

  • die von der UNESCO herausgegebene Unterrichtsmappe zu den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen bis 2030: Unterrichtsmappe - die 17 Ziele für eine bessere Welt,
  • das vom Europarat, dem Deutschen Institut für Menschenrechte und der Bundeszentrale für politische Bildung erstmals 2009 herausgegebene Handbuch Compasito mit zahlreichen praxisorientierten und Übungen, zu Kinderrechten für Kinder bis zu 14 Jahren: https://www.compasito-zmrb.ch/,
  • die Bildungsangebote des Zentrum Polis inklusive einer Online-Datenbank (Praxisbörse) mit zahlreichen Unterrichtsimpulsen zum Thema Kinderrechte für die Schulstufe 1 bis 4. Nach Eingabe eines kinderrechtlich relevanten Stichwortes (z.B. Armut) werden detaillierte Unterrichtsideen zur Verfügung gestellt, die nach verschiedenen Kriterien systematisiert sind. Auch bietet das Institut unter dem Titel „Kinderrechte und Partizipation“ einen Leitfaden für ein partizipativ gestaltetes Kinderrechtemonitoring in der Schule, das konkrete Umsetzungsbeispiele enthält, z.B. einen Schulentwicklungsplan mit dem Ziel einer kindergerechten Schule: https://www.politik-lernen.at.

Empfehlenswert ist auch:

Da Demokratiebildung als ein Teil von Kinderrechtebildung betrachtet wird, setzen viele Materialien an der Schnittstelle zwischen Kinderrechten und Demokratieerziehung an, wie:

  • die Grundrechtefibel (Kindergerechte Erklärung der Grundrechte) der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und den dazugehörigen Lehrer*innenhandreichungen zu Grundrechten für die Grundschule mit Aufgaben, Rätseln und Spielen: http://www.grundrechte-fibel.de/,
  • die Arbeitshilfen zur Partizipation im Rahmen der Demokratieerziehung in der Grundschule, die vom Göttinger Institut für Demokratieforschung in Kooperation mit dem Niedersächsischen Kultusministerium entwickelt worden sind: Partizipation Arbeitsblätterheft 3 - Kinderdemokratie,
  • die Handreichung der Amadeu Antonio Stiftung „Kinderleicht. Mit Kinderrechten Demokratie lernen“, die zudem auf zahlreiche Akteur*innen und Landesprogramme im Bereich der pädagogischen Arbeit zu Kinderrechten verweist.

Zudem gibt es zahlreiche Arbeitshilfen zu einzelnen Kinderrechten. Hier erwähnen wir, da weiter unten auf das Recht auf Schutz vor Kindesmissbrauchs eingegangen wird, an dieser Stelle lediglich beispielhaft die Homepage www.schule-gegen-sexuelle-gewalt.de des Fördervereins Kinderschutzportal e.V. und „Kein Raum für Missbrauch“ des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM). Sie bietet nicht nur Informationen zur Entwicklung von Schutzkonzepten gegen sexuelle Gewalt an Schulen, sondern auch Tipps, Literatur, Angaben zu wissenschaftlich fundierten Präventionsangeboten und Materialien für die schulische Prävention mit Kindern.

Grundsätzlich sollte die Kinderrechtebildung stärker mit dem Diskurs um Schulqualität verbunden werden und kinderrechtebasierte Arbeit als ein Qualitätsmerkmal mehr berücksichtigt werden (vgl. Steenkamp / Stein 2020; Steenkamp/ Weingraber 2023). In den letzten Jahren sind hierfür verschiedene Indikatoren basierte ganzheitliche Programme vorgeschlagen worden, wie

Auch halten wir es angesichts der Debatte um Klimagerechtigkeit für notwendig, in Zukunft sozialökologische Kinderrechte noch stärker in die Kinderrechtebildung mit einzubeziehen und für die zukünftige Bildungsarbeit noch intensiver die Bildung für Nachhaltige Entwicklung, das Globale Lernen, die Inklusionspädagogik und die Kinderrechtebildung miteinander zu verschränken. Im Hinblick auf die Ganzheitlichkeit weisen sowohl die Programme als auch die vorliegenden Materialien sicher noch einen Entwicklungsbedarf auf.

Übergreifende (Präventions-)Programme mit hohem kinderrechtlichem Bezug

Neben der Vermittlung von Kinderrechten und der Entwicklung von ganzheitlichen Konzepten zur Verankerung der einzelnen Kinderrechte müssen Kinder mit gezielten Programmen in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden. So gestärkte Kinder werden weniger ansprechbar für menschenrechts- oder demokratiefeindlichen Einstellungen und Verhaltensweisen und können ihre Rechte besser einfordern. Diese Kompetenzen bilden die Basis für eine kinderrechtebasierte Grundschule (Steenkamp/ Weingraber 2023).

Es gilt sie zu befähigen, später mit gesellschaftlichen Herausforderungen umzugehen. Auch sollen sie lernen, sich prosozial zu verhalten und Konfliktlösungsstrategien entwickeln (vgl. Bodvin / Griffin 2004). Im Folgenden werden daher zwei übergreifende Programme vorgestellt, die einen hohen kinderrechtlichen Bezug aufweisen.

Die nachfolgenden Programme auf einen Blick:
  • PARTS „Programm zur Förderung von Akzeptanz, Respekt, Toleranz und sozialer Kompetenz“ (Uni-Jena)
  • Balu und Du - Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit für Grundschulkinder (Balu und du e.V.)

PARTS (Programm zur Förderung von Akzeptanz, Respekt, Toleranz und sozialer Kompetenz)

Die Basis für eine tolerante und sozial kompetente Persönlichkeit, die andere Menschen nicht diskriminiert, wird bereits in der Kindheit gelegt. Da Artikel 2 der UN-Kinderrechtskonvention die sogenannte Nichtdiskriminierungsklausel enthält und die Vertragsstaaten dazu verpflichtet sind, Kinder vor Diskriminierung zu schützen, ist auch eine Verpflichtung zur antidiskriminierungswirksamen Bildungsarbeit gegeben. Das Grundschulalter erweist sich als besonders sensible Phase, um eine positive Entwicklung sozialer Einstellungen zu fördern.

Hier setzt das evidenzbasierte Präventionsprogramm PARTS (Programm zur Förderung von Akzeptanz, Respekt, Toleranz und sozialer Kompetenz) an. PARTS basiert auf einem entwicklungspsychologischen Modell, das auf verschiedenen Theorien zur sozial-kognitiven Entwicklung, zur sozialen Kategorisierung, zur Identitätsentwicklung, zur Moralentwicklung, zum Intergruppenkontakt und zur Etablierung sozialer Normen aufbaut. Es wurde ursprünglich als ein Forschungsprojekt gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Friedrich-Schiller-Universität Jena entwickelt und wissenschaftlich evaluiert (vgl. Beelmann 2018).

Ziel des Programms: Das PARTS-Programm zielt auf die Vorurteilsprävention und „will eine positive Grundhaltung gegenüber anderen Kindern fördern und Respekt und die Toleranz gegenüber Diversität stärken.“ (Beelmann et. al. 2020, S. 1)

Zielgruppe: Zielgruppe sind Schüler*innen der dritten und vierten Grundschulklasse.

Aufbau: Das Training ist modular aufgebaut und besteht aus drei thematischen Bausteinen: Interkulturelles Wissen, sozial-kognitive Kompetenzen und stellvertretende Kontakterfahrungen. In insgesamt 15 Übungseinheiten von jeweils 45 Minuten werden Fähigkeiten wie z.B. Perspektivenübernahme oder soziale Problemlösung trainiert.

Einsatzmöglichkeiten: Die Einheiten können im Schulalltag zum Beispiel in Fachstunden oder auch von Schulsozialarbeitenden oder Horterzieher*innen außerhalb der Unterrichtszeit umgesetzt werden, sollten aber nach Möglichkeit zweimal in der Woche stattfinden.

Bausteine:

  • Der Baustein 1 (Interkulturelles Wissen) zielt auf das Erfahren von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen. Hier werden beispielsweise Familien aus verschiedenen Kulturen in den Blick genommen und von den Kindern analysiert, kulturelle Rituale besprochen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede diskutiert.
  • Im Baustein 2 (Stellvertretende Kontakterfahrung) lesen die Kinder Freundschaftsgeschichten von Kindern aus verschiedenen Kulturen. Über diese so entstehenden „indirekten“ Kontakte entwickeln die Kinder ein positives Bild von Kulturen und positive Rollenvorbilder für interkulturelle Beziehungen.
  • Im Baustein 3 (Sozial-kognitive Kompetenzen) werden gezielt Fähigkeiten wie Multiples Klassifizieren, Perspektivenübernahme, Empathie und soziales Problemlösen trainiert. Mithilfe der drei Tiere Adler (Was ist das Problem?), Fuchs (Was kann ich tun?) und Hirsch (Was ist die beste Idee?) lernen die Kinder, anhand von Geschichten, bei denen sie Probleme lösen und Entscheidungen treffen müssen, multiperspektivisch zu denken (vgl. Abbildung 1-3).

Problemlöseschema PARTS

Abbildung Adler mit Frage: Was ist das Problem?
Abb. 1: Problemlöseschema PARTS, Beelmann et. al. 2020, S. 1

 

Abbildung Fuchs und Frage: Was kann ich tun?
Abb. 2: Problemlöseschema PARTS, Beelmann et. al. 2020, S. 1

 

Abbildung eines Hirsches und Frage: Was ist die beste Lösung?
Abb. 3: Problemlöseschema PARTS, Beelmann et. al. 2020, S. 1

PARTS ist spiralförmig aufgebaut, das heißt, zentrale Inhalte werden wiederholt und vertieft. Jede PARTS-Einheit beginnt mit einem Eröffnungs- und einem Abschlussritual, wobei Begrüßung und Abschluss immer einem anderen Kulturkreis entnommen sind.

Erste Wirksamkeitsanalysen zeigen, dass PARTS nicht nur zur Vorurteilsprävention beiträgt, sondern auch Effekte im Hinblick auf eine geringere Affinität zu extremistischen Einstellungen und Verhaltensdispositionen erreicht werden können (vgl. Beelmann / Karing 2015).

Ablauf: Voraussetzung für die spätere eigenständige Durchführung von PARTS ist die Teilnahme an einer kostenfreien zweitägigen Fortbildung, bei der neben der Einführung in die Programminhalte auch psychologische Erkenntnisse zur Entwicklung von Vorurteilen und Präventionsansätze vermittelt werden.

Anschließend wird konkret geübt, wie PARTS im individuellen Schulkontext angewendet werden kann. Bei erfolgreicher Teilnahme erhalten die Teilnehmenden eine Lizenz und umfangreiche kostenlose Materialien, wie ein strukturiertes Manual, eine Weltkarte, eine Wandzeitung, die gemeinsam mit den Kindern bestückt wird, Arbeitsblätter, Bilder und Umschläge. Die Kinder bekommen eine eigene Arbeitsmappe.

Einschätzung zum Programm: Die Stärken des Programms liegen in seiner umfassenden sozialpsychologischen Fundierung, der Qualitätssicherung (hohes Niveau der Fortbildungen sowie Lizenzsicherung), der wissenschaftlichen Begleitforschung, der gut strukturierten und didaktisch-fundierten Handreichungen für die Trainer*innen und den ansprechenden Materialien für die Kinder.

Andererseits enthält das Programm keine digitalen Elemente, ist nicht als niedrigschwellig zu bezeichnen und ist aufgrund seiner stark sozial- und entwicklungspsychologischen Ausrichtung nicht interdisziplinär angelegt, nimmt also neuere wissenschaftstheoretische Diskurse aus verwandten Wissenschaften (wie Social Justice und Radical Diversity und daraus folgende Implikationen für die Bildungsarbeit) nicht in den Blick (vgl. Steenkamp/ Weingraber 2023).

Weitere Informationen zu PARTS: PARTS „Programm zur Förderung von Akzeptanz, Respekt, Toleranz und sozialer Kompetenz“ (uni-jena.de)

Balu und du

Bei „Balu und Du“ handelt es sich um ein bundesweites Mentoring Programm, das seit 2001 Grundschulkinder im außerschulischen Bereich mit Blick auf eine positive Persönlichkeitsentwicklung und gesellschaftliche Teilhabe fördert. Somit wird an das im Artikel 31 beschriebene Kinderrecht (Recht auf Ruhe, Freizeit und Spiel sowie die Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben) angeknüpft, auch wenn in der Außendarstellung des Programms kein expliziter kinderrechtlicher Bezug hergestellt wird (vgl. Steenkamp/ Weingraber 2023).

Zudem geht es um Kinder, die in herausfordernden Umständen aufwachsen, also beispielsweise aufgrund ihrer sozialen Herkunft in ihren Kinderrechten beschränkt werden. Träger ist Balu und Du e.V. aus Osnabrück, der auch als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt ist. Finanziert wird die Arbeit durch Fördergelder und Spenden.

Ziel des Programms: Der Trägerverein formuliert als Ziel des Mentoring die Aufhebung sozialer Ungleichheit (Vgl. Balu und Du e.V. 2021). „Die Idee des Programms ist einfach: Bildungsungerechtigkeit darf kein Standard bleiben. Aktuell hängt in Deutschland die Bildungsbiographie von Kindern noch stark von der ihrer Eltern ab. Balu und Du möchte einer der Bausteine sein, die es möglich machen, die Effekte dieser bestehenden Bildungsungerechtigkeit abzufedern und langfristig abzubauen.“ (Eisemann, Gregor und Stiller 2021)

Zielgruppe: Grundschulkinder, die in herausfordernden Umständen aufwachsen.

Ablauf: In der Regel ein Jahr lang trifft sich ein junger Mensch (Balu) einmal pro Woche für mehrere Stunden mit einem Grundschulkind (Mogli), um Freizeit mit ihm zu verbringen. Die Balus sind zwischen 17 und 30 Jahre alt und haben einen entsprechenden Bildungshintergrund oder sind sozial engagiert. Sie werden von ausgesuchten Koordinator*innen begleitet. Wenn ein Kind in das Programm aufgenommen wird, werden nicht nur Eltern, sondern beispielsweise auch Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen mit einbezogen.

Aufbau: Das Programm knüpft theoretisch an die Peerpädagogik (Peers als Modelle) an und weist drei Elemente auf: 1. Wöchentliche Treffen, 2. Dokumentation und Reflexion der Treffen in einem passwortgeschützten Onlinetagebuch, das auch die Koordinator*innen lesen können und 3. regelmäßig verbindliche Begleittreffen aller Balus an den verschiedenen Standorten.

Einschätzung zum Programm: Die Wirksamkeit von "Balu und Du" ist mittlerweile gut erforscht. Es zeigen sich verschiedene positive Effekte wie eine bessere Unterrichtsbeteiligung und eine erhöhte Konzentration. Das Programm überzeugt auch durch die professionelle Begleitung der Balus, die diversitätssensible Öffentlichkeitsarbeit (so z.B. mehrsprachige Erklärvideos für Eltern), die Bekanntheit und öffentliche Reputation (der Verein hat diverse Preise gewonnen) und die umfangreiche Begleitforschung. Auch weist der Verein ein Schutzkonzept zu Kinderrechten und Prävention von Kindeswohlgefährdung auf.

Andererseits ist das Programm durch die zeitliche Begrenzung auf ein Jahr nur für bestimmte Kinder und ihre Familien geeignet. Kinder, die sozial benachteiligt sind, brauchen eine längerfristige und kontinuierliche Unterstützung, die "Balu und Du" nicht leisten kann.

Weitere Informationen zu "Balu und Du": https://www.balu-und-du.de/

(Präventions-)Programme mit Bezug zu einem einzelnen Kinderrecht

Neben übergreifenden, persönlichkeitsstärkende Programme mit hohem kinderrechtlichen Bezug gibt es weitere Programme, die Bezüge zu einzelnen Kinderrechten aufweisen. Drei solcher Programme werden im Folgenden vorgestellt.

Die nachfolgenden Programme auf einen Blick:

Unterrichtsprogramm zum Recht auf Gesundheit

Das Recht auf Gesundheit ist in Artikel 24 der UN-Kinderrechtskonvention verankert und zielt unter anderem auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit. Daher ist eine möglichst frühzeitig ansetzende Gesundheitsbildung wichtig. Im Folgenden wird das in Deutschland am weitesten verbreitete Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsprävention in Grundschulen vorgestellt.

Klasse2000

Klasse2000 besteht seit 1991 und wurde am Institut für Präventive Pneumologie des Klinikums Nürnberg vom Arzt Pál Bölcskei und weiteren Expert*innen entwickelt. Das Programm basiert auf dem von dem von Botvin (vgl. Botvin & Griffin 2004) entwickelten Lebenskompetenztraining und folgt dem Verständnis von Gesundheitsförderung nach der Ottawa-Charta der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Klasse2000 wird über Spenden und Fördergelder finanziert, in der Regel über Patenschaften für einzelne Klassen. Die Schirmherrschaft hat und anderem die Drogenbeauftragte der Bundesregierung und Lions Club Deutschland. Träger von Klasse2000 ist ein gemeinnütziger Verein. Aktuell kommt bundesweit ca. jedes siebte Grundschulkind mit Klasse2000 in Kontakt: Im Schuljahr 2020/21 nahmen über 475.000 Kinder aus 21.671 Grundschulklassen teil, das entspricht 15,5 % aller Grundschulklassen.

Ziel und Zielgruppe des Programms: Klasse2000 ist für die Klassenstufen 1 bis 4 konzipiert und will Kinder zu einem gesunden Lebensstil motivieren.

Aufbau: Schwerpunkte sind die Gesundheitsförderung, Gewalt- und Suchtvorbeugung, die mithilfe einer Symbolfigur „Klaro“ und thematisch in den Bereichen "gesund essen und trinken", "bewegen und entspannen", "sich selbst mögen und Freunde haben", "Probleme und Konflikte lösen" sowie "kritisch denken und Nein sagen" erarbeitet werden. Das Unterrichtsprogramm ist in Form eines Spiralcurriculums aufgebaut, es wiederholen sich zentrale Elemente mit zunehmender Komplexität in den einzelnen Klassenstufen.

Ablauf: Die Umsetzung erfolgt durch Lehrkräfte und speziell geschulte Mitarbeiter*innen in Form von zahlreichen ausgearbeiteten Unterrichtseinheiten pro Schuljahr, deren Inhalte mittels erlebnis- und handlungsorientierter interaktiver Methoden vermittelt werden.

Einschätzung zum Programm: Das gut organisierte Programm gibt es schon lange. Es ist wissenschaftlich und didaktisch fundiert und wurde evaluiert. Zunehmend werden auch digitale Formate eingebunden. Die Qualität wird durch Fortbildungen gesichert. Studien zeigen die Wirksamkeit des Programms. Beispielsweise kann sich die Teilnahme an Klasse2000 sowohl direkt als auch bis zu drei Jahre nach Ende der Teilnahme positiv auf das Rauchverhalten auswirken (vgl. Isensee et. al. 2015). Andere Ergebnisse weisen auf positive Effekte hinsichtlich des Alkoholkonsums und ein besseres Ernährungs- und Bewegungsverhalten hin (vgl. Feldmann, Duprèe 2018). Auch bewerten Kinder die Unterrichtsstunden überwiegend positiv (vgl. Kolip / Greif 2016).

Anderseits ist das Programm spendenfinanziert und damit abhängig von bundesweit ungleich verteilt finanzkräftigen und engagierten Einzelpersonen, Firmen oder zivilgesellschaftlichen Initiativen. Der Anteil der zertifizierten Schulen in den alten Bundesländern ist deutlich höher als der in den neuen Bundesländern. Es besteht also die Gefahr, dass bestehende Soziale Ungleichheiten noch verstärkt werden könnten.

Weitere Informationen zu Klasse2000: https://www.klasse2000.de

Präventionsangebote zum Recht auf Schutz vor sexuellem Missbrauch

Aktuell gibt es wenige Studien zum Nutzen von Präventionsangeboten mit Blick auf sexualisierte Gewalt. Dennoch konnte wissenschaftlich festgestellt werden, dass sich sehr positive Effekte bei qualifizierten Präventionsprojekten aufzeigen lassen, wie: „die Dauer des Programms, eine für Kinder attraktive Aufbereitung der Inhalte, vorhandene Beteiligungs- und Handlungsmöglichkeiten für Kinder sowie die Einbeziehung des Elternhauses.“ (vgl. Kindler / Schmidt-Ndasi 2011). Wichtig ist, dass sich Kinder nicht aus eigener Kraft vor sexuellem Missbrauch schützen können, sondern es Erwachsene, an Schulen pädagogisches Personal und Lehrkräfte braucht, die u.a. eine Kultur der Achtsamkeit, Vertrauen und einen grenzachtenden Umgang vermitteln (vgl. ebd).

„Ganz schön blöd!“

Das Theaterstück „Ganz schön blöd!“ der Fachberatungsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen „Zartbitter e.V.“ richtet sich an Grundschulkinder und vermittelt Mädchen und Jungen, dass es schöne, aber auch schlechte Gefühle gibt und, dass es richtig ist, sich in belastenden Situationen oder bei Ängsten Hilfe zu holen.

Ziel des Programms: „Ganz schön blöd!“ vermittelt Handlungskompetenzen gegen sexuellen Missbrauch durch Erwachsene. Es stärkt Mädchen und Jungen gegen Angstmache und sexuelle Übergriffe durch Jugendliche und Gleichaltrige und setzt auf eine altersgerechte Art und Weise einen deutlichen Schwerpunkt in der Vorbeugung von Gewalt im Internet, per Handy und Spielkonsole.

Zielgruppe: Grundschulkinder im Alter von sechs bis zehn Jahren

Ablauf: Das Theaterstück verlangt keine größere Vor- oder Nachbereitung in den Klassen. Die Pädagog*innen werden von Zartbitter e.V. gebeten, den Kindern lediglich wenige Informationen zu geben, da die Kinder ansonsten voreingenommen sind und womöglich nicht die gewünschte Leichtigkeit mitbringen.

Die Kinder werden nach dem Theaterstück eingeladen, um sich mit den qualifizierten Darsteller*innen in einen über schöne und schlechte Situationen im Alltag auszutauschen. Dabei können die Kinder auch eigene Ideen entwickeln, wie sie sich gegenseitig unterstützen und sexuelle Übergriffe mit Hilfe anderer abwehren können. Zudem erhalten die Kinder Tipps, um die Themen des Theaterstücks noch einmal vertieft bearbeiten zu können. Ebenfalls gibt es ein Begleitmaterial für Lehrkräfte, wenn sie das Thema intensiver im Unterricht mit den Kindern bearbeiten möchten.

Voraussetzungen: Für die Umsetzung des Theaterstücks wird eine technische Ausstattung in der Schule benötigt: Beispielsweise muss die Bühne eine Breite von sieben, Tiefe von fünf und Höhe von über drei Meter aufweisen. Dazu braucht es noch spezielle Stromanschlüsse, die auf der Homepageseite von Zartbitter e.V. angegeben sind.

Zartbitter e.V. ist eine Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch und stellt verschiedene Präventions-, Kriseninterventions- und Beratungsangebote für Mädchen und Jungen bereit. Der Verein bietet weitere Präventionsangebote z.B. für Kinder im Elementarbereich oder auch für Kinder mit Sehschädigungen an.

Seit 2023 geht Zartbitter e.V. auch mit dem Theaterstück "Kinderrechte Superkräfte" auf Tour. Alle Infos dazu hier. 

Weitere Informationen zu "Ganz schön blöd":Zartbitter Köln e.V. - Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen

„ECHT KLASSE!“

„Echt Klasse!“ ist eine Wanderausstellung zur Prävention sexualisierter Gewalt für Kinder der ersten bis vierten Schulstufe, die vom Präventionsbüro PETZE // PETZE-Institut für Gewaltprävention gGmbH verantwortet wird (vgl. Abb. 2). PETZE stellt als Fachstelle für die Beratung, Unterstützung und Prävention zu sexualisierter und häuslicher Gewalt verschiedene Präventionsangebote, u.a. auch für Förderschulen und -zentren, bereit.

Zielgruppe: Kinder der Klassenstufen 1-4.Das Angebot richtet sich jedoch nicht nur an die Schüler*innen, sondern auch an Lehrkräfte und Eltern. Begleitend wird eine Lehrkräftefortbildung sowie ein Informationsabend für Eltern angeboten. So werden die Eltern und die pädagogischen Mitarbeiter informiert, welche Erscheinungsformen und Folgen sexualisierter Gewalt es gibt. Lehrkräfte erhalten Informationen zur gezielten Intervention. Dies ist ein wichtiger Bestandteil, da davon ausgegangen werden muss, dass sich womöglich Kinder, die von Gewalt betroffen sind, Freund*innen, Lehrkräften, Fachkräften anvertrauen (vgl. Fachstelle Kinderschutz im Land Brandenburg).

Die Sorge vor einer notwendigen Intervention sollte kein Grund sein, Präventionsangebote nicht zu initiieren, sondern sich bewusst zu machen, dass durch die Aufdeckung ein Kind vor weiteren Gefahren geschützt werden konnte und die Thematisierung und Enttabuisierung notwendig sind, um sich Hilfe holen und sprachfähig werden zu können.

Aufbau: Im Rahmen von „Echt Klasse!“ können die Kinder sich spielerisch und handlungsorientiert mit den folgenden Präventionsprinzipien auseinandersetzen.

  • Mein Körper gehört mir!
  • Ich kenne gute und schlechte Gefühle.
  • Es gibt gute und schlechte Geheimnisse.
  • Es gibt angenehme und unangenehme Berührungen.
  • Ich darf NEIN sagen.
  • Ich kann mir Hilfe holen. (vgl. Petze o.J.)

Die Ausstellung ist interaktiv gestaltet, in dem u.a. Parcours Schüler*innen zum Mitmachen einladen. Auch im Rahmen dieses Präventionsangebots soll den Kindern vermittelt werden, dass Prävention Spaß machen soll, sie durch ihre Teilnahme an Handlungssicherheit und Selbstvertrauen gewinnen können.

Fotos der Ausstellung ECHT KLASSE! Ab Klassenstufe 1 – 4. © PETZE-Institut für Gewaltprävention gGmbH

Ebenfalls kann als Ergänzung das „Handbuch für Lehrkräfte „Wir sind ECHT KLASSE“ für die weitere Bearbeitung des Themas im Unterricht und herangezogen werden und es gibt spezielles Arbeitsmaterial für den Grundschulbereich.

Die Downloadmaterialien können hier runtergeladen werden: Download-Materialien zum Präventionsprojekt ECHT KLASSE!

Voraussetzungen: Die Ausstellung ist kostenpflichtig und Lehrkräfte müssen vor der Herausgabe der Ausstellung an einer Fortbildung teilnehmen. Zur Ausstellung wird ein zusätzliches Materialpaket mitgeliefert.

Einschätzung zum Projekt: Die Ausstellung wurde bereits wissenschaftlich durch das Institut der Psychologie der Universität Flensburg evaluiert. Durch die Evaluierung wurde u.a. die Frage beantwortet, ob das Angebot die Zielgruppe erreicht. Dazu wurden insgesamt 1069 Schüler*innen befragt. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die meisten Schüler*innen die Ausstellung gerne besuchten. 90% der Schüler*innen aus den zweiten und dritten Klassen sowie 81% der Viertklässler*innen zeigten ein großes Interesse an der Ausstellung. Aufgezeigt werden konnte, dass die Teilnehmer*innen primär positive Gefühle nach dem Besuch der Ausstellung hatten (vgl. Wanzeck-Sielert / Faltemaier 2005).

Weitere Informationen sind ECHT KLASSE!: https://www.petze-institut.de/projekte/echt-klasse-ab-klassenstufe-1-4/

Kinderrechtebildung muss ganzheitlich umgesetzt werden.

Zwar gibt es mittlerweile viele Arbeitshilfen und Schulprogramme mit einem hohen kinderrechtlichen Bezug. Allerdings ist zumindest einigen zuvor vorgestellten Akteur*innen gar nicht oder nur implizit bewusst, dass sie Kinderrechtebildung leisten. Konkret beziehen sie sich nicht auf die UN- Kinderrechtskonvention und werden dadurch in bildungswissenschaftliche und praxisbezogene Debatten um die Kinderrechte auch nicht integriert (Steenkamp/ Weingraber 2023).

Aktuelle Mindeststandards jedoch, wie die zur Präventionsarbeit gegen sexualisierte Gewalt, gehen davon aus, das „Grundlage der Prävention die bedingungslose Anerkennung von Kinderrechten ist“. Zudem zeigen die Kriterien, dass Angebote „flächendeckend und anlassunabhängig“ bereitgestellt werden sollten (vgl. Fachstelle Kinderschutz im Land Brandenburg 2019). Dies verstehen wir nicht nur mit Blick auf Präventionsangebote gegen sexualisierte Gewalt, sondern beziehen diesen Anspruch generell auf die Kinderrechtebildung in der Grundschule.

Quellenverzeichnis

Asbrand, Barbara / Lang-Wojtasik, Gregor (2009): Qualitätskriterien für Unterrichtsmaterialien entwicklungsbezogener Bildungsarbeit. ZEP – Zeitschrift für internationale Bildungsforschung und Entwicklungspädagogik, 32 (2), Online unter: https://www.waxmann.com/artikelART100943. [29.06.2023].

Balu und Du e.V. (2021): Fact-Sheet Wirkung: Wie Mentoring soziale Ungleichheit aufhebt, online unter: https://26302012.fs1.hubspotusercontent-eu1.net/hubfs/26302012/PDF/BuD_091_Factsheet-Wirkung-1.pdf . [16.08.2023].

Beelmann, Andreas (2018): Vorurteilsprävention und Förderung von Toleranz. Konzeption und Wirksamkeit des Präventionsprogramms PARTS, in: Beelmann, Andreas (Hg.) (2018): Toleranz und Radikalisierung in Zeiten sozialer Diversität. Schwalbach/ Taunus: Wochenschau. S. 9-27.

Beelmann, Andreas / Mitarbeiter*innen (2020): PARTS- Programm zur Förderung von Akzeptanz, Respekt, Toleranz und sozialer Kompetenz. Theoretische Grundlagen, Manual und Arbeitsmaterialien. Jena: Institut für Psychologie. S. 1

Beelmann, Andreas / Karing, Constance (2015): Förderung toleranter Einstellungen und die Prävention von Vorurteilen. Langzeitwirkungen des Programms zur Förderung von Akzeptanz, Respekt, Toleranz und sozialer Kompetenz (PARTS). forum kriminalprävention, 1/2015. S. 51-58.

Botvin, G.J. / Griffin, K.W. (2004): Life skills training: empirical findings and future directions. Journal of Primary Prevention, 25 (2), S. 211 ff.

Eisemann, Almuth / Gregor, Lisa / Stiller, Edwin (2021): Pädagogisches Handeln im Hier und Jetzt – Das Peerpädagogik-Projekt Balu und Du im Pädagogikunterricht. In: PU Heft 2-3, Juli 2021, S. 47 - 57.

Fachstelle Kinderschutz im Land Brandenburg (2019): Mindeststandards für die Präventionsarbeit gegen sexualisierte Gewalt, S. 2, Online unter: https://www.fachstelle-kinderschutz.de/files/01_Fachstelle_Kinderschutz/Publikationen/Fachartikel/­Standards%20Pr%C3%A4vention%20gegen%20sexualisierte%20Gewalt%2019-09-04.pdf. [10.11.2021].

Feldmann, Julia /  Duprée, Thomas (für den Verein Programm Klasse2000) (2018): Theoretischer Hintergrund und Evaluationsergebnisse. Nürnberg: Eigenveröffentlichung.

Isensee, Barbara / Maruska, Karin / Hanewinkel, Reiner (2015): Langzeiteffekte des Präventionsprogramms Klasse2000 auf den Substanzkonsum. Ergebnisse einer kontrollierten Studie an Schülerinnen und Schülern in Hessen, in: SUCHT, 61 (3), S. 127 – 137

Kolip, Petra / Greif, Nils (2016): Evaluation Programm Klasse2000. Zusammenfassender Abschlussbericht, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften.

Kindler, Heinz / Schmidt-Ndasi, Daniela (2011): Wirksamkeit von Maßnahmen zur Prävention und Intervention im Fall sexueller Gewalt gegen Kinder. Expertise im Rahmen des Projekts "Sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen in Institutionen" Amyna e.V. - Institut zur Prävention von sexuellem Missbrauch/ DJI Deutsches Jugendinstitut e. V., S. 54.

Petze gGmbH, online unter: https://www.petze-institut.de/projekte/echt-klasse-ab-klassenstufe-1-4/zielgruppe-inhalt/ [10.11.2021].

Steenkamp, Daniela / Weingraber, Sophie (2023): Ansätze in der Kinderrechtsbildung für Grundschule und Hort. In: https://www.socialnet.de/materialien/29874.php. [30.07.2023].

Steenkamp, Daniela / Stein, Margit (2020): Mehr Kinderrechte in die Schulen – aber wie? Beitrag für den Bildungsblog der Friedrich-Ebert-Stiftung. In: https://www.fes.de/themenportal-bildung-arbeit-digitalisierung/bildung/artikelseite-bildungsblog/mehr-kinderrechte-in-die-schulen-aber-wie. [2.11.2021].

Wanzeck-Sielert, Christa / Faltemaier, Toni (2005): Abschlussbricht der Evaluation der Wanderausstellung „ECHT KLASSE!“, online unter: https://www.petze-institut.de/wp-content/uploads/2018/09/Evaluation%20ECHT%20KLASSE-compressed.pdf. [10.11.2021].

Vorgeschlagene Zitierweise

Steenkamp, Daniela / Weingraber, Sophie (2023): Good practice -Beispiele ausgewählter Materialien und Programme zu Kinderrechten in der Grundschule. In: Deutsches Kinderhilfswerk (Hrsg): Kinderrechte leben - in Schule und Hort! Online-Dossier. Unter: LINK (Zugriff am: TT.MM.JJJJ).

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