Deutsches Kinderhilfswerk

Der deut­sche Kin­der- und Ju­gend­preis 2023: Die no­mi­nier­ten Pro­jek­te

Was ist eigentlich der Deutsche Kinder- und Jugendpreis?  

Warum der Preis verliehen wird 

Mit dem Deutschen Kinder- und Jugendpreis werden seit 2004 jedes Jahr Projekte ausgezeichnet, bei denen sich Kinder und Jugendliche aktiv am politischen, sozialen und kulturellen Leben in ihrer Region beteiligen. 

Die Kinder und Jugendlichen werden bei ihren Projekten kreativ und helfen sich und anderen. Sie tun Dinge, die oft nur Erwachsenen vorbehalten sind. Dadurch nehmen sie viele ihrer Kinderrechte wahr. Zum Beispiel das Recht auf eine eigene Meinung, auf Bildung und auf Beteiligung.  

Die Preiskategorien  

Der Preis wird in drei Kategorien verliehen: 

  • Politisches Engagement 
  • Solidarisches Miteinander 
  • Kinder- und Jugendkultur 

Der Kinder- und Jugendbeirat des Deutschen Kinderhilfswerkes nominiert in jeder Kategorie zwei Projekte. Pro Kategorie wird eines der beiden nominierten Projekte den Preis mit nach Hause nehmen.  

Die Preisverleihung 

Die Preisverleihung findet am 3. Juli 2023 im Europa-Park in Rust statt. Jedes Gewinnerprojekt erhält ein Preisgeld von 6.000 Euro. Für die Projekte auf dem 2. Platz jeder Kategorie gibt es sogar noch 3.000 Euro zu gewinnen. Zusätzlich wird an ein Projekt der Europa-Park-Preis in Höhe von 3.000 Euro verliehen. 

Jetzt für dein Lieblingsprojekt abstimmen!

Bis zum 15. Juni hast du die Möglichkeit dein Lieblingsprojekt auszuwählen und über den Gewinner des Europa-Park JUNIOR CLUB Award mitzuentscheiden.

Hier geht's zur Abstimmung.

Wer entscheidet, welche Projekte nominiert werden? 

Eine Jury aus erwachsenen Expertinnen und Experten trifft unter allen Bewerbungen eine erste Vorauswahl. Danach trifft sich der Kinder- und Jugendbeirat des Deutschen Kinderhilfswerkes an einem Wochenende und schaut sich die ausgewählten Projekte sehr genau an: Es wird intensiv über die Projekte diskutiert, die Vor- und Nachteile abgewogen und das Besondere herausgearbeitet. Am Ende ist es – wie in jedem Jahr - keine leichte Entscheidung, wer es in die Endrunde schafft. Schließlich einigen sich die Jurymitglieder auf sechs Projekte. Alle Projekte, die sich bewerben, sind Gewinner - für sich, für uns, für unsere Gesellschaft!  

Diese tollen Projekte aus Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Berlin und Schleswig-Holstein sind in diesem Jahr vom Kinder- und Jugendbeirat nominiert worden: 

Kinder- und Jugendkultur 

"Mensch-Beethoven!" aus Wernigerode  

Im Juli 2022 haben zwei Schulklassen der Freien Grundschule Wernigerode ein eigenes Musiktheaterstück entwickelt und vor insgesamt 1.500 Zuschauerinnen und Zuschauern aufgeführt. Die Schülerinnen und Schüler waren in allen Bereichen der Aufführung beteiligt: Schauspiel, Kostüm, Musik, Gesang und Tanz. Mit selbstgeschriebenen, lustigen Dialogen und spannenden Geschichten erzählten die Kinder dem Publikum etwas über den bekannten Komponisten Beethoven. Das Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode unterstützte das Projekt musikalisch.  

Theaterfilm "Die Eisdrachen" aus Lübeck

Der Verein ”Mixed Pickles” setzt sich seit über 25 Jahren in Lübeck für Menschen mit Behinderung ein. Die Theatergruppe des Vereins startete 2020 mit 10 Kindern und Jugendlichen zwischen 11 und 23 Jahren. Alle konnten mitmachen, junge Menschen mit und ohne Behinderung. Eine Aufführung vor echtem Publikum war damals wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. So entstand der Theaterfilm „DIE EISDRACHEN“. Die Gruppe setzt sich darin vor allem mit den Themen Freundschaft, Einsamkeit, Isolierung und Hoffnung auseinander. Durch die Teilnahme an dem Projekt konnten die 10 Teilnehmenden aktiv ihre Freizeit gestalten. Oft sind vor allem junge Menschen mit Behinderung von solchen Aktivitäten und Projekten ausgeschlossen. 

Politisches Engagement 

Freiburg zockt! aus Freiburg

Freiburg zockt! bietet Jugendlichen und dem Oberbürgermeister der Stadt einmal im Jahr die Möglichkeit, sich auszutauschen. Das Stadtoberhaupt besucht die Jugendlichen und bekommt Einblicke in ihre Lebenswelt. Sie spielen gemeinsam Computerspiele. Jugendliche können live im Chat Fragen an den Oberbürgermeister stellen und im Studio ihre Themen einbringen, zum Beispiel Klimaschutz, Schule, öffentlicher Nahverkehr oder Wohnen. Die Jugendlichen gestalten und organisieren den Veranstaltungstag zu großen Teilen selbst. Sie übernehmen die Plakatgestaltung und die Moderation. Dabei werden sie im Hintergrund von Erwachsenen begleitet. Das Projekt gibt Jugendlichen eine Stimme und fördert den Austausch zwischen Jugend und Politik.  

Kids-Straße aus Berlin 

Im Herbst 2021 starteten Schülerinnen und Schüler der Halensee Grundschule Berlin ein eigenes Beteiligungsprojekt. Sie wünschten sich eine Spielstraße ohne Autoverkehr. Aber sie stellten schnell fest, dass es für Kinder viel zu kompliziert ist, das zu beantragen. Deshalb protestierten sie dagegen und überreichten einen Brief mit ihren Forderungen an Politikerinnen und Politiker. Sie forderten Unterstützung bei der Umsetzung der Spielstraße. Die Schülerinnen und Schüler gaben nicht auf. Im Oktober 2022 hatten sie alle wichtigen Informationen, um eine temporäre Spielstraße zu organisieren. Nun geht es darum, ihre Spielstraßen-Idee in die Tat umzusetzen. In dem Projekt gestalten die Kinder aktiv ihre Umgebung mit und lernten, dass Straßen auch für Kinder nutzbar gemacht werden können. 

Solidarisches Miteinander 

Wir bringen Ringsleben zum Leben! aus Berlin 

Das Projekt ”Wir bringen Ringsleben zum Leben!" war eine Idee von Jugendlichen. Sie wollten sich von den eher schwierigen Lebensumständen in ihrer Siedlung nicht entmutigen lassen. Zusammen mit Expertinnen und Experten bauten die Teilnehmenden im Sommer 2020 eine Anlage für Open Air Veranstaltungen. Außerdem recycelten sie fünf Container zu einem Gemeinschafts- und Kulturraum. So entstand auf einem verlassenen Parkplatz ein JugendKulturOrt. Im Juni 2022 wurde der Ort feierlich eröffnet. Verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen finden dort statt. Die Jugendlichen aus der Ringslebensiedlung nahmen es selbst in die Hand, sich Angebote und Räume zu schaffen. Sie haben damit sich und der gesamten Nachbarschaft neue Möglichkeiten zum Austausch eröffnet. 

Das OSAMD-Projekt: Eine Luftqualitätsmessstation als (Klassen-)Workshops aus Heidelberg

2020 entwickelte Paul Goldschmidt im Alter von 17 Jahren seine erste, preisgünstige Luftqualitätsmessstation. Diese misst die Luftqualität in Innenräumen. Das ist wichtig. Denn dann weiß man, wann es sinnvoll ist, zum Beispiel ein Klassenzimmer zu lüften. So können Energiekosten gesenkt werden. Und durch die bessere Luftqualität können sich Kinder besser konzentrieren. Inzwischen arbeitet Paul mit verschiedenen Projektpartnern zusammen, die die Bauteile bereitstellen. Er leitet jüngere Schülerinnen und Schüler an, die Luftqualitätsmessstation nachzubauen. Sie finden gemeinsam Antworten auf Fragen wie ”Warum kann ich mich nicht gut konzentrieren, wenn die Luft schlecht ist?” oder ”Was bedeutet schlechte Luft für unsere Umwelt?”. Das Projekt wird vollständig ehrenamtlich durchgeführt. 

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