Fle­der­mäu­se auf Ab­stand

Eine Untersuchung im Freiland

Sobald Vampirfledermäuse krank werden, nehmen sie voneinander Abstand. Das fanden Forscherinnen und Forscher aus Amerika und aus dem Naturkundemuseum Berlin heraus. Dafür untersuchten sie 31 weibliche Vampirfledermäuse einer Gruppe. Die Tiere wurden mit Mini-Computern, sogenannten Näherungssensoren, ausgestattet. Dadurch konnte gesehen werden, wie häufig sich die Fledermäuse näherten und wie nahe sie dabei einander waren. Und das im Sekundentakt! Um für 6-12 Stunden eine Krankheit vorzutäuschen, wurde der Hälfte der Fledermäuse eine Substanz gegeben. Danach wurden die gesunden und auch die vorgetäuscht kranken Tiere freigelassen. Sie konnten sich also wie in freier Wildbahn bewegen, so, wie auch im echten Leben. Solche Versuche nennt man Freilandsexperimente.  

Schlafen anstatt Zusammenkommen

Vampirfledermäuse sind hochsoziale Tiere. Das heißt, dass sie sich umeinander kümmern: Sie teilen sich ihre Nahrung und putzen sich gegenseitig ihr Fell. Wenn aber ein Tier krank wird, wird es sich automatisch von der Gruppe entfernen. Das vermuteten die Forscherinnen und Forscher und das zeigten auch die Ergebnisse ihrer Untersuchung. Um die anderen Gruppenmitglieder vor der Infektion zu schützen, verringern die kranken Fledermäuse ihren Kontakt zu Gesunden. Dieses Verhalten soll laut der Forscherinnen und Forscher eine natürliche Reaktion der Tiere sein. Sind sie krank, werden sie träge und schlafen sehr viel – denn Schlafen hilft bekanntlich immer gegen eine fiese Krankheit. Und um die Bakterien nicht innerhalb der Gruppe zu verteilen, machen kranke Fledermäuse dann eben auch eine Woche Bettruhe.  

Hast du bei Tieren schon mal so ein Verhalten beobachten können? Zum Beispiel bei deinen Haustieren?