Spiel & Spaß

Ad­vents­ka­len­der: Tür­chen 8

Was ist Weihnachten?  

Tief versteckt in den Bergen gab es ein Drachendorf. Dort lebten die Drachen versteckt vor den Menschen. Auch der kleine Drache Droska Schlummerstein mit seiner Familie.  

“Mama, was ist dieses ‘Weihnachten’, von dem Oma Drachhilde erzählt hat?” Droska saß nachdenklich am Frühstückstisch, während seine Mama Dravin sich für die Arbeit fertig machte. “Das ist ein Fest, dass die Menschen jedes Jahr feiern”, antwortete Dravin. "Dort gibt es am 24. Dezember Geschenke und man trifft sich mit seiner Familie. Wir feiern das aber nicht. Das ist eine Menschen-Tradition und du weißt, wie wir zu so etwas stehen.” Droska rollte mit den Augen. Natürlich wusste er das, schließlich wurde die Geschichte allen Drachen erzählt, seit sie Drachlinge waren. Irgendwann hatten Menschen und Drachen friedlich zusammengelebt. Bis die Menschen Angst vor ihnen bekamen und begonnen hatten, sie zu jagen. Das war aber schon Jahrhunderte her. Die Menschen hatten inzwischen keine Ahnung mehr, dass es noch Drachen gab.  

“Ja, aber das ist doch schon ewig her. Außerdem können wir doch menschliche Feste feiern, ohne dass wir sie mögen. Weihnachten hört sich so schön an. Die ganzen Geschenke, ein Weihnachtsbaum und sooooo viel Essen. Das können wir doch auch machen!”, antwortete Droska.  

Mama Dravin schüttelte nur den Kopf. “Wir lassen uns nicht mehr auf die Menschen ein. Daran wirst du nichts ändern können. Und jetzt mach dir mal Gedanken um Wichtigeres, ich muss zur Arbeit”, sagte sie nur und stapfte aus der Tür.  

Menschen und Drachen vereinen

Droska starrte auf die Tür, durch die Mama Dravin gerade verschwunden war. Er mochte es gar nicht, wenn Erwachsene ihm sagten, dass er etwas nicht konnte. Allein bei dem Gedanken daran stiegen ihm kleine Rauchwolken aus der Nase. Klar, war er manchmal ein bisschen langsam und schläfrig. Er hieß ja auch Droska Schlummerstein! Aber er würde sich schon was überlegen, da war er sich sicher! “Ja genau!”, sagte Droska zu sich selbst, “Auf alle Lava im Drachendorf schwöre ich, dass ich Menschen finden und dieses Jahr Weihnachten feiern werde!” 

Dann nahm er einen Bissen von seinem Frühstück: Kohlen mit Aschestreuseln. Beim Kauen knirschte die Glut zwischen seinen Zähnen und dabei fiel ihm noch was ein: Oma Drachhilde hatte nämlich auch von Weihnachtsplätzchen erzählt, die sie als Kind mal probiert hatte. Und sie meinte, dass sie das Leckerste waren, was sie je gegessen hatte! Ob die auch zwischen den Zähnen knirschten? Oder schmolzen sie eher auf der Zunge wie richtig frische, heiße Lava? 

Langsam spann Droska in seinem Kopf einen Plan zusammen: Er würde die Menschen suchen, herausfinden wie sie Plätzchen buken und Weihnachten feierten, und dann im Drachendorf selbst ein Weihnachtsfest veranstalten. Jetzt musste er nur noch eins tun: Seine beste Freundin Volcana Feuerzipfel von der Mission überzeugen! 

Die Plätzchen-Mission 

Volcana war die coolste Drachin im ganzen Drachendorf. Mit ihren rot-orangenen Strähnchen war sie Droska sofort aufgefallen. Ihr war schon immer egal gewesen, was andere Drachen über sie dachten - wer sie mochte und wer nicht. Volcana sorgte für Gerechtigkeit, sollten sie doch alle reden. Und mit einer Sache hatte sie Recht: nicht jeder Drache kann dein Fan sein. Noch nicht, Mama, dachte sich Droska. Volcana und er würden das Drachendorf schon in Weihnachtsstimmung bringen.  

Was Volcana zur perfekten Begleitung für Droskas Mission machte: sie traute sich Dinge, vor denen andere Drachen zurückschreckten. Ob Feuerspucken oder Klippenflug, Volcana liebte alles, was mit Abenteuern zu tun hatte. Auf Menschen treffen sollte das Leichteste sein, was Volcana zuletzt unternommen hatte. Und Droska hatte schon eine Idee, wie auch Menschen von der coolsten Drachin schwärmen würden.  

“Plätzchen backen? Was soll das sein? Du weißt doch, ich habe zwei linke Bastel-Tatzen. Frag mich nach dem nächsten Langstrecken-Flug und ich bin am Start. Aber den ganzen Tag an der Glut stehen und Krallen drehen, ich weiß nicht.”  

“Oma Drachhilde sagt, Backen sei etwas ganz Besonderes. Sie hätte noch nie so leckeres Gebäck gegessen. Ich möchte die Menschen davon überzeugen, dass sie mit uns Drachen zusammenleben können. Und andersrum genauso. Stell dir doch mal vor: alle zusammen für ein fantastisch-feuriges Weihnachten. Und ich weiß auch schon, wie wir deinen Langstrecken-Flug mit unterkriegen.” 

“Lass die Funken sprühen” 

“Genau, Funken sprühen! Auf der ganzen Menschen-Welt rattern die Backöfen zur Weihnachtszeit. Das kostet einen Haufen an Energie. Ich dachte, die können wir uns sparen. Oma meinte, die Menschen suchen schon lange nach “erneuerbaren Energien”. Ich verstehe das Wort nicht wirklich. Aber so wie ich es verstanden habe, geht es darum, die Energie, die die Menschen verbrauchen, anders zu erzeugen. Oder aber auch, Energie zu sparen. Hast du dir mal überlegt, wie viel Feuer ein einziger Drachen spucken kann? Ich weiß, du kannst gar nicht aufhören damit. Wir könnten backen, was das Zeug hält, Tag und Nacht. Und wir könnten alle Menschenkinder mit unseren selbstgebackenen Plätzchen überraschen. Plätzchenregen an Weihnachten. Und du darfst den Schwarm anleiten. Na, was denkst du?” 

“Und die Person, die bei den Menschenkindern die Geschenke verteilt, die kann auch mal Pause machen! Das klingt fair!” 

Fortsetzung folgt...

...in einem der nächsten Adventskalendertürchen, also klick dich weiterhin rein.

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