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Fi­ve Ti­mes Ma­gic #2 mei­ne Ge­schich­te für die Chal­len­ge von Sen­ga

Ein neuer Tag

Es war noch ziemlich früh am nächsten Morgen, als sich die fünf Mädchen auf zum Strand machten. Lily ging voraus oder besser gesagt, sie ritt voraus, denn sie saß auf dem Rücken eines großen Hirsches, den sie mithilfe ihrer Hexenkraft aus dem Wald gerufen hatte. Miriam hingegen bot einen recht merkwürdigen Anblick: um sie herum schwebten allerlei Pflanzen und Kräuter, die sich der Reihe nach selbst zerschnitten und dann in eine große braune Flasche aus Ton flogen. Schließlich nahm Miriam das Gebräu aus der Luft und steckte den Korken drauf. Toni, die neben ihr lief, schnupperte überrascht in der Luft: „Was war denn das?“, wollte sie wissen. Miriam lächelte: „Ein Stärkungstrank. Wir werden ihn heute bestimmt brauchen." Toni schüttelte den Kopf: „I wo. Wenn wir zu erschöpft sind, lasse ich es einfach kurz regnen. Das ist viel unkomplizierter!“ Daraufhin schnippte sie mit den Fingern und ein heftiger Wolkenbruch ergoss sich genau über der Stelle, wo das Mädchen stand. Henry, Tonis kleine Schwester, betrachtete sie lachend und Miriam gab ihrer Freundin kichernd ein kleines Glasfläschchen mit einer goldbraun Flüssigkeit. „Hier“, sagte sie, „das wird dich trocknen.“ Toni  nahm ihr schnell die Flasche ab und trank ihren Inhalt mit einem Schluck aus. Dann wollte sie ihren Mund zu einem überraschten Schrei öffnen, doch hinaus kam bloß Dampf. Auch aus ihren Ohren dampfte es und aus jeder Pore ihrer Haut dazu. Außerdem standen Tonis Haare steil nach oben, als stünden sie unter Strom. Dann war der Spuk vorbei, Tonis Haare vielen schlaff, aber trocken zurück und auch ihre Kleidung war wieder trocken, doch Toni keuchte immer noch „Gib mir das nie wieder!“, warnte sie Miriam. „ Das brennt wie Feuer.“ Miriam grinste schelmisch. „Ich weiß.“, sagte sie, dann holte sie nach vorne zu Lilly auf.

Am Strand

Kurz darauf waren die Mädchen (natürlich ohne Hirsch) am Strand angelangt. Sie meldeten sich bei Herrn Müller, der sie einwies und einen leicht verwirrten Eindruck machte und zwischendurch mit seinen Limonadenkrügen sprach, als seien sie seine Frau. Henry hielt sich schuldbewusst im Hintergrund, schließlich fragte sie Luna, die sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten hatte, ob sie wüsste, ob das wieder aufhören würde. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass es das wird,“, sagte sie mit ihrer leisen Stimme, „aber die Zauberkräfte von Nebelhexen sind ziemlich machtvoll. Du solltest vorsichtiger sein, Henry!“ Henry ließ den Kopf hängen und nickte.

Der Tag verlief erstmal ohne weitere Zwischenfälle. Der Strand füllte sich und die Mädchen verkauften ihre Drinks, allmählich machte es ihnen sogar Spaß. Nur Luna war die ganze Zeit etwas nervös und sie wurde - wenn das möglich war - noch nervöser, als ein Junge mit schwarzen, zu einem komischen Scheitel zurückgekämmten Haar, auftauchte. Die Mädchen kannten ihn, er hieß Louis und vor allem Toni konnte ihn nicht leiden. Sie meinte, er sei ein „komischer Schleimbeutel“. Mit zusammengekniffenen Augen blickte Toni ihn auch jetzt an „ Was willst du denn hier?“ Louis verleierte die Augen: „Na, was wohl, was zu trinken kaufen natürlich, oder gibt’s bei euch nur Thymian-Tee?“ Allen war klar, dass er damit Miriam meinte. „Nein, stell dir vor, hier gibt’s keinen Thymian-Tee.“, erwiderte diese und Toni konnte grinsend sehen, wie sie ein Fläschchen mit einer purpurnen Flüssigkeit aus ihrer Tasche zog. Sie alle kannten diesen Trank. Der Schleimbeutel würde gleich nicht mehr so großmaulige Sprüche klopfen. Doch Miriam kam nicht dazu, den Inhalt ihres Fläschchens zu verwenden, denn Luna war schneller. In Windeseile ging sie Louis' Bestellung nach, schüttete Limo in ein Glas, warf einen Strohhalm dazu und dann tat sie etwas, das Miriam verwundert. Sie schüttete den glasklaren Inhalt eines winzigen Fläschchens in das Glas. Miriam kannte diesen Trank, sehr doll verdünnt konnte er Depressionen heilen, doch so stark rief er etwas anderes hervor. Reflexartig reagierte sie und stellte Luna, als sie Louis den Becher geben wollte, ein Bein. Luna viel in den Sand, doch Lilly fing den Drink auf und übergab ihn ahnungslos Louis, der sogleich zu trinken begann.

Doch schon nach zwei Schlucken hörte er auf, die Augen unverwandt auf Lilly gerichtet. Mit einem träumerischen Ausdruck auf dem Gesicht stellte er den Becher ab, dann öffnete er langsam den Mund: „Silly,“, sagte er fast heulend, „Lilly, ich glaube, ich liebe dich!“ Dieser Satz richtete einige Verwirrung an. Luna saß auf dem Boden und weinte, Miriam schaute böse auf Luna, Lilly sah angeekelt auf Louis, Henry hielt sich vor Lachen den Bauch und Toni sah einfach nur verwirrt aus. Schließlich ergriff Miriam mit Blick auf den Lilly anschmachtenden Louis das Wort: „Luna, wieso um alles in der Welt hast du Louis einen Liebestrank verabreicht?!“ Luna öffnete den Mund und wollte was sagen, doch sie schaffte es nicht. Miriam ließ sie in Ruhe und wand sich den anderen zu. „Ich gehe jetzt nach Hause und hole ein Gegenmittel. Bis dahin müsst ihr ihn ertragen. Am besten ihr lasst ihn sowas wie Gedichte oder Balladen aufsagen, das ist am ungefährlichsten. Ich lasse euch den Stärkungstrank da, vielleicht braucht er ihn. Lilly, vielleicht kannst du mir den Hirsch rufen, dann geht’s schneller.“ Lilly nickte. Während Miriam zum Wald rannte, befreite sie ihr Bein aus Louis Klammergriff und stieß ein röhrendes, lautes Geräusch aus, das Herrn Müller zusammenzucken ließ. Am Waldrand tauchte ein großes Tier auf, das von einem Kind bestiegen wurde und dann verschwand. Hoffentlich würde sich Miriam beeilen.

Warten auf das Gegenmittel

Die nächste Viertelstunde ging sehr langsam und bloß mir einer ganzen Flasche Stärkungstrank vorbei. Luna musste die ganze Zeit von Toni getröstet werden. Als Miriam endlich auftauchte, war Lilly total genervt von ihrem unfreiwilligen Begleiter. Louis bekam das Gegenmittel und Lilly verschwand in den Wald, sie war total fertig. Während Louis beschämt verschwand, verabschiedeten sich die übrigen Mädchen von Herrn Müller. Schließlich sagte Henry zu Toni: „Ich glaube, ich weiß jetzt, was du meinst, wenn du sagst, Zauber können sehr schief gehen. Ich werde das Zaubern wohl erstmal lassen!“ Doch Toni schüttelte den Kopf. „Nein, das solltest du nicht. Aber versuch bitte erstmal Zauber, deren Wirkung  leicht aufzuheben sind!“

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Eure Kommentare

Ok, ich werde das dann auch in die Auswertung schreiben. Ist nicht so schlimm, fasst gleicher Name…

Oh, ja, stimmt 🤦‍♀️ Hab mich wohl verguckt 🤷‍♀️

Coole Geschichte, ich glaube aber, du meintest mit Louis Linus, oder? Naja, nicht so schlimm!