Mei­ne Er­fah­rung mit Fri­days for Fu­ture

Hallo, heute möchte ich über Fridays for Future schreiben. Ich habe nämlich am Freitag mitdemonstriert und es war eine tolle Erfahrung. Ich habe davon erfahren, weil alle darüber geredet haben. Alle haben gefragt: Machst du mit? Nee, ich darf nicht... Und so weiter.

Ich durfte zum Glück. Meine Schule hat auch eine WhatsApp-Gruppe für alle, die bei F4F mitmachen. (F4F heißt Fridays for Future; die 4 steht für das "for" weil es wie die Zahl 4 auf englisch klingt!)

Ich war leider nicht in der WhatsApp-Gruppe, weil meine Eltern das nicht wollen mit dem Familien Handy (ich habe kein eigenes). Aber ich habe trotzdem alles mitbekommen. 

Der Klimastreik hat um 13 Uhr angefangen. Deswegen konnte ich auch die ersten 4 Stunden ganz normal zur Schule gehen. Danach bin ich mit anderen aus meiner Klasse zum Klimastreik gefahren. Ich hatte auch eine Entschuldigung von meinen Eltern. Aber unsere Lehrerin fand das eh super und sie hat es unterstützt. Sie hat sogar erklärt, dass wenn früher die Leute nicht demonstriert hätten, dann hätten Frauen nie wählen dürfen! Denn die durften früher nicht wählen (ganz schön unfair), aber dann haben sie demonstriert (auch Männer haben dafür demonstriert) und deswegen dürfen sie heute wählen und wir finden es ja ganz normal. Deswegen ist demonstrieren wichtig. Viele Dinge die früher unfair waren, sind heute nicht mehr so. Nur wegen demonstrieren. Und heute ist das mit dem Klima unfair (also dass die Politiker nix dagegen tun) und deswegen demonstrieren wir. Das hat mir Kraft gegeben und ich hab gedacht, da ist man ja Teil von etwas Wichtigem! Eine echte Veränerung in der Geschichte! Ich hoffe, dass sich wirklich etwas tun wird.

Auf der Demo hatten wir Schilder. Ich hatte auch schon eins gebastelt - 3 Tage vorher. Meins war aus Pappe und es stand drauf: Es gibt keine 2. Erde! Denn das stimmt ja. Wenn wir diese Erde kaputt machen, haben wir keine zweite. Darum müssen wir uns um diese ordentlich kümmern!

Wir hatten auch Sprüche die wir im Chor gesagt haben. Der eine war: Wir sind hier! Wir sind laut! Weil ihr uns die Zukunft klaut! 

Ich fand es sehr aufregend. Ich war schon mal auf Fridays for Future, aber das war lange her und da war ich nur so mitgelaufen, weil ich noch ein bisschen kleiner war. Es war jedenfalls sehr bunt und laut. Es gab auch Livemusik und es waren nicht nur Schüler und Studenten, sondern auch Erwachsene, ich habe sogar 2 Babys gesehen. Die haben natürlich nicht gewusst, dass sie gerade demonstrieren. Es gab auch ein paar Reden. Auf dem Fluss gab es sogar zwei Leute, die in einem Kanu waren und die haben auch demonstriert, sie haben nämlich ein Plakat hochgehalten.

Das Radio und das Fernsehen waren auch dort. Ich wurde vielleicht gefilmt, aber das weiß ich nicht genau.

Manche denken jetzt vielleicht: Ach, was soll eine Demo schon ändern. Aber wenn Millionen von Leuten auf der ganzen Welt demonstrieren, dann muss sich ja was ändern! Wie gesagt, erinnert euch daran, Frauen können nur wählen, weil damals demonstriert wurde! Und da haben Leute auch schon gesagt, ach, was soll sich schon ändern. Also gebt die Hoffnung nie auf, Leute, und versucht ein Teil der Lösung zu sein, nicht ein Teil des Problems!