Eure Geschichten

Ami­ti­cia, Teil 2

Wichtelpartnerin gefunden

Als ich erfuhr, dass ich Elisas Partner war, war ich echt traurig. Ihrem Gesicht in der Schule nach hasste sie mich und fand mich nervig. Sie war die Streberin in der Klasse und hatte im Gegensatz zu mir ein paar „Freunde“, wenn man das so nennen kann. Eigentlich würde ich über jeden unglücklich sein, niemand mochte mich. Lange überlegte ich, was ich ihr schenken sollte, und ob ich ihr einen Brief schreiben sollte. Doch ich entschied mich dagegen, denn Elisa war immer sehr organisiert und würde das bestimmt schon machen.

Als ich an diesem Tag nach Hause kam, hörte ich wieder meine Eltern streiten. Langsam sollte ich mich eigentlich daran gewöhnen, aber trotzdem verletzte es mich jedes mal sehr. Ich war sehr müde und legte mich, ohne etwas zu Abend zu essen, ins Bett. Am nächsten Morgen war zum Glück Wochenende, aber ich konnte nicht lange ausschlafen, da meine Eltern in der Küche stritten. Leise ging ich wie immer zum Briefkasten und siehe da: Im Briefkasten lag die Zeitung und ein Brief von Elisa.

Als ich ihn las, war ich ein wenig erleichtert, dass sie mir die ganze Organisation abnahm, aber ich war etwas irritiert, dass sie schrieb, ich könnte ihr einen Fantasy-Roman schenken. Meiner Meinung nach war das irgendwie nicht so höflich, aber von den Bewohnern dieser Stadt war nichts anderes zu erwarten und dies war ich schon gewohnt. Schließlich war das auch besser so, so musste ich nicht noch stundenlang überlegen.

Nachdem ich meine selbstgemachten Butterbrote gegessen hatte, machte ich mich aus dem Haus in den einzigen Bücherladen dieser Stadt. Dort lungerte ich nicht so lange rum. Die Mitarbeiter waren nicht gerade freundlich und ich nahm das erste Buch, was ich sah: Jercy Packson klang ganz gut.

Geschenkübergabe 

Es war Heiligabend. Mit meinem Geschenk in der Hand lief ich zum Kiosk. Ich hatte gar keine Lust und hatte sogar meine Mutter gefragt, ob ich nicht einfach nicht hingehen konnte. Aber meine Mutter bestand darauf. Na klar, sie hatte natürlich eine ihrer früheren Freunde bekommen. Ich dachte so intensiv nach, dass ich gar nicht bemerkte, wie ich bei der Bank ankam. Niklas saß schon dort. Ich setzte mir ein Lächeln auf und sprach: „Hallo.“ Niklas schaute auf und nickte mir zu. Ich setzte mich vorsichtig auf die Bank und schob ihm mein Geschenk zu: „Hier...“. Er übergab mir etwas Rechteckiges in Geschenkpapier verpackt. Ich packte es aus und tatsächlich: es war ein Fantasy-Roman! Zum Glück einer, den ich noch nicht gelesen hatte. „Danke“, sagte ich. Es entstand eine peinliche Stille.

Warm werden

Und was sollten wir jetzt tun? 3 Stunden lang hier rumsitzen? Ich blickte zu Niklas, aber der betrachtete still seine Comics. Irgendwie sah er traurig aus. „Hey, alles okay?“, fragte ich vorsichtig. Er seufzte... und dann fing er an zu erzählen. Über seine Eltern, die ständig streiten, und dass ihn niemand mochte. Je länger ich ihm zuhörte, desto unwohler fühlte ich mich. Ich hatte die ganze Zeit Vorurteile gegenüber ihm, nur weil er so still war. Langsam lenkte sich aber das Gespräch zu einer guten Richtung. Ich fing an auch über mich selbst zu erzählen - über meine Interessen. Und ich würde lügen, wenn ich nicht sagen würde, dass ich Niklas am Ende echt nett fand. Und schon war es fünf vor acht. Wir liefen schnell zum Rathausplatz, um nicht zu spät zu kommen. Dort erwartete Frau Biene schon alle.

Eine Stadt der Freundschaft

Die Bürgermeisterin räusperte sich ins Mikrofon und die Menge verstummte. „Liebe Bewohner dieser Stadt! Zu allererst wünsche ich euch ein wunderschönes Weihnachten! Und nun habe ich noch eine Frage. Bitte hebt die Hand, wenn es auf euch zustimmt! Wer hat sich durch das Wichteln mit seinem Partner angefreundet oder findet sie jetzt nett?“ Langsam hoben immer mehr und mehr ihre Hände, bis schließlich fast alle oben waren. Auch Niklas und Elisas Hände hoben sich. Sie schauten sich an und lächelten. „Oh, das freut mich, dass es bei den Meisten so ist“, sagte Frau Biene begeistert, „genau das wollte ich mit dieser Aktion erreichen! Ich möchte nicht, dass diese Stadt weiter so unfreundlich bleibt! Und deshalb benenne ich sie um! Die Stadt heißt ab jetzt Amiticia!“

Ab diesem Tag veränderten sich die Leute in der Stadt. Sie grüßten ihre Nachbarn, gingen auf gemeinsame Feste, schlossen niemanden aus, und jeder hatte Freunde und war nett! Und wisst ihr was "Amiticia“ bedeutet? Es bedeutet Freundschaft!

Ich hoffe, euch hat die Geschichte gefallen!

Liebe Grüße

WolfMädchen 

PS: Schreibt mal in die Kommis, wenn ihr mich noch kennt 

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Eure Kommentare

Das Buch ist der hammer. Richtig toll geschrieben WolfMädchen.

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Hi! Ich kenne dich noch, na klar. Ich finde diese Geschichte ist überhaupt nicht wie andere auf KS. 

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Schon cool.Ich schreibe auch Geschichten!

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📿🐽