Eure Geschichten

Ani­mal Ho­pe #7 & Epi­log

Gefangen

Das Auto fuhr. Stunden. Tage. Kein Futter. Kein Wasser. Hungrig und durstig kamen wir nach drei Tagen Fahrt an. Wir wurden in ein Haus gebracht. Dort wurden wir jeder in einen Käfig gebracht. Vor dem Käfig hingen mehrere Vorhängeschlösser. Linda versuchte direkt ihr Glück, doch sie schaffte es nicht.

Doch nur wenige Minuten nachdem sie entmutigt in sich zusammengesunken war, sprang sie auf und wurde plötzlich ganz aufgeregt. „Da, da, da, da, da!“,rief sie immer wieder. 

Ich hatte mich, ängstlich wie ich war, in der letzten Ecke meines Käfigs verkrochen, doch nun kroch ich vorsichtig ans Gitter des Käfigs. Was ich sah, erfüllte mich mit Glück. Zwar waren wir eingesperrt und einige Meter auseinander, doch uns gegenüber waren unverkennbar zwei Eichhörnchen, die genauso aussahen wie Linda. Auch Yuna keuchte plötzlich. Ich dachte, sie freue sich so für Linda, doch der Ursprung war ein ganz anderer.

Wiedersehen

„Mama, Papa!“, riefen Lina und Yuna gleichzeitig. Verwirrt sahen Linda und ich Yuna an. Doch diese starrte gar nicht zu Lindas Eltern. Wenige Käfige nebenan saßen zwei Füchse. Sie sahen genauso aus, wie Yuna.

„Ich glaube, ich bin euch eine Erklärung schuldig.“, meinte Yuna schuldbewusst. „Auch meine Eltern wurden von Menschen gefangen, als ich noch ein kleiner Fuchswelpe war. Ich bin bei meiner Tante aufgewachsen. Meine Eltern habe ich ewig nicht mehr gesehen, doch als du deine Eltern retten wolltest, habe ich auch eine Chance für meine gesehen. Natürlich wollte ich auch Lindas Eltern retten, klar, aber meine nun mal auch. Tut mir leid, dass ich es euch nicht vorher gesagt habe.“

Hoffnung

Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen. Ich rechnete mit den Männern, und mein Körper verkrampfte sich, doch es kamen fünf Menschen in den Raum. Sie alle sahen anders aus, als die Männer. Eine Macht, die ich nicht von Menschen kannte, ging von ihnen aus. Fast so eine, die ich von Yuna und Linda kannte. Liebe, Geborgenheit und Hoffnung strahlten ihre Körper aus.

Trotzdem war ich misstrauisch. Auch ich konnte mich irren, ich konnte schließlich nicht die Gefühle anderer lesen. Ich hatte nur, wie alle Tiere, ein gewisses Gespür für so etwas.

Ich sah zu, wie sie eine Tür nach der anderen wieder öffneten, und bemerkte, dass auch die anderen Tiere nicht verängstigt, sondern neugierig wirkten. Die Menschen redeten leise miteinander, als sie die Käfige öffneten. Bald waren alle frei, und in neue, jedoch größere Käfige verfrachtet.

Freundschaft

Linda stand bei ihren Eltern und freute sich, Yuna stand bei ihren Eltern, und strahlte von einem Ohr bis zum anderen.

Ein Gefühl stieg in mir auf, das ich vorher noch nicht so kannte. Neid. Ich war neidisch auf die beiden, weil sie ihre Familie gefunden hatten, meine Eltern aber, sie hatten mich nie akzeptiert. „Du hast eine Familie“, erinnerte ich mich. „Du hast Yuna und Linda, das ist deine Familie. Sie nehmen dich so, wie du bist.“ Ich blickte weiter zu ihren Käfigen hinüber, und sah, wie glücklich sie waren. Plötzlich war der Neid verschwunden. Ich hatte etwas viel besseres als meine Familie. Ich hatte wahre Freunde.

Epilog

Die nächsten Tage wurden immer besser. Wir wurden mit dem Auto zurück nach Deutschland gebracht, dort waren wir kurze Zeit in Obhut der Menschen und wurden gepflegt, und dann wurden wir wieder freigelassen. Frei. Und nun…

„Freya, kommst du? Wir haben Nüüüüüüüüsse!“ Linda kommt freudestrahlend auf mich zugerannt, gefolgt von ihren Eltern. Ich hatte ein paar Tage gebraucht, um mich an den Familienzuwachs zu gewöhnen, aber nun verstehen Lindas Eltern, Yunas Eltern und ich uns prächtig. Die Jäger wurden von der Polizei gefasst und eingesperrt. Die sehen jetzt mal, wie es ist, in Gefangenschaft zu leben!

Wir jedoch, wir sind frei. Es ist so ein tolles Gefühl. Und hier werden wir den Rest unseres Lebens verbringen. In der Natur. Und es kann nur noch besser werden.



 

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Eure Kommentare

Danke 💙 Bald kommt eine neue Geschichte. 😊

Ich mag deine Geschichten so gerne...Schade dass die Reihe zuende ist

An Agnes: Danke 🤗♥️

Soo, so toll! Ich liebe deine Geschcihten! ❤️❤️🥰😍