Eure Geschichten

Co­ro­na-Mär­chen

 König Kunibert und die Seifenblasen

Es war einmal, irgendwann im 21. Jahrhundert, als in einem fernen Land eine hoch ansteckende Krankheit ausbrach. All die Wissenschaftler und Virologen, die an diesem Virus forschten, gaben ihm den Namen Corona. Corona, auch Covid -19 genannt, breitete sich schnell auf der ganzen Welt aus. Bald waren auch ganz Asien, Amerika, Australien, Afrika sowie Europa davon betroffen. Verzweifelt suchten all die Ärzte und Wissenschaftler der Welt  nach einer Lösung. Doch sie kamen einfach nicht voran. Es gab zwar eine Ausgangssperre, doch die wenigsten nahmen das ernst.

Irgendwann wurde es König Kunibert, der mit seinen Bediensteten auf Burg Klimperstein im Drachental wohnte, zu bunt. Nicht unter die Leute gehen - schön und gut, aber fast niemand hielt sich daran. Flux scharrte er seinen Hofstaat um sich und hielt eine Rede. „Und deshalb müssen wir einschreiten“, sagte er und lies seinen Blick über die Menge wandern, „Ihr wisst, was ihr zu tun habt? Dann an die Arbeit!“, beendete er seine Rede und die Menge teilte sich. Gemeinsam machten sich alle an die Arbeit. Federn kratzten über Pergament, Umschläge wurden versiegelt und Boten zerstreuten sich in alle Richtungen, um die Nachricht Kuniberts zu verbreiten. Als alle Briefe verteilt waren, lies sich Kunibert erschöpft in seinen samtenen Sessel fallen. Er nahm einen Umschlag zur Hand, der allen Anschein nach übrig geblieben war. Vorsichtig löste er das Siegel, auf dem sein Wappen - ein stolzer Hirsch - thronte und las sich die Nachricht noch einmal durch:

Liebe Untertanen und Bürger,

wie ihr alle wisst, ist zurzeit das Corona-Virus in Umlauf. Da mir zu Ohren kam, dass so mancher von euch sich nicht an die Anweisungen hält, die in so einer Situation nötig sind, will ich euch noch einmal persönlich sagen, dass es wichtig ist, dass wir in Zeiten wie diesen zusammenhalten und Jene schützen, die alt oder geschwächt sind.

Unterzeichnet: König Kunibert der I.

Zufrieden nahm der König einen Schluck aus dem Weinglas. Hätte er sich den Kuvert des Briefes angesehen, hätte er vielleicht gesehen, dass dort An: Mr. Winter und Familie, Lilienweg 11, geschrieben stand, doch das merkte er nicht. Er war sich sicher, dass viele Menschen zu Hause bleiben würden, wenn sie sich das Bild, das jedem Umschlag beigelegt war, ansehen würden. Darauf war ein Diagramm eingezeichnet, das zeigte, wie hoch die Anzahl der Corona-Erkrankten gestiegen war.

Am nächsten Morgen lies er sich Bericht erstatten von seinen Boten, die er Tags zuvor mit den Briefen losgeschickt hatte.

Er bekam erzählt, dass einjeder Mensch eingesehen hatte, wie wichtig es war, zu Hause zu bleiben.

Das Seifenblasenritual

Während im Schloss Kuniberts ein rauschendes Fest für dessen Bedienstete und Familie stattfand, ging es im Lilienweg 11 wie an jedem anderen Tag zu. Familie Winter, deren Brief noch immer im Salon des Königs lag, wusste nichts von dem erneuten Aufruf des Königs an alle Bürger der Stadt. Das war jedoch nicht weiter schlimm, da Familie Winter zu jenen gehörte, die sich von Anfang an an die Maßnahmen gehalten hatten. Die ganze Familie war im Haus der Winters - alle, außer Amelie. Die Tochter von Eberhart und Molly Winter saß traurig auf einer grün gestrichenen Gartenbank und starrte in den Nachbarsgarten, in dem ihre beste Freundin Lilly wohnte. Gedankenverloren pustete sie ein paar Seifenblasen in die Luft, die vom Wind in Lillys Garten getragen wurden. Nach einigen Minuten spürte Amelie etwas an ihrer linken Hand. Als sie hinsah, war dort eine kleine, schillernde Seifenblase. Verwundert sah das Mädchen zum Zaun des Nachbargartens, hinter dem Lilly stand und ihr fröhlich zulächelte. Von diesem Tag an flogen jeden Tag Seifenblasen zwischen diesen beiden Gärten hin und her. Schnell verbreitete sich dieses Ritual, das die beiden erfunden hatten, und bald schimmerten über dem Dorf, in dem Amelie und Lilly wohnten, tausende von Seifenblasen.

Und da Seife bekanntlich vor dem Corona-Virus schützte, nahm diese Zeit, in der alle zu Hause bleiben mussten, ein schnelles Ende. Aber die Seifenblasen, die flogen auch weiterhin von Garten zu Garten, sodass sich jeder an ihrem bunten Schimmer erfreuen konnte.

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Eure Kommentare

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gut

 

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Das Märchen ist toll aber ich verstehe nicht alles

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Ich finde das Märchen toll aber verstehe nicht alles 

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Ich finde das Märchen gut aber verstehe nicht alles

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Wirklich süß geschrieben. Ich finde die Idee mit den Seifenblasen toll, hab aber als Erwachsener, gleich den Hintergedanken, dass man diese ja pustet. Also ist in ihnen die ausgeatmete Luft und so hätten sie sich gut auch anstecken können. Es ist jedoch ein schöner Weg, um Kindern die momentane Lage näher zu bringen.

PS: Ich habe jetzt auch Lust, eine zu schreiben XD. 

LG Blue ^^

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Das Ende ist etwas zu sehr aus der Luft gegriffen. Zu Fantasie reich. Der Anfang ist super!

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lol das ist cool

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Ich mag Corona überhaupt nicht, da ich eigentlich im Skiurlaub wäre.

Mich macht es auch wütend, das manche Leute die Maske entweder unter der Nase haben oder ganz unterm Kinn haben

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