Eure Geschichten

Das ver­wun­sche­ne In­ter­nat 1

Neue Schüler im Internat

„Marie, Emma, wacht auf! Es ist schon spät.“ Frau Kettler stand ungeduldig vor der Zimmertür der beiden Mädchen Marie und Emma. „Kinder, wir sind nicht gerade früh dran.“ Nervös trampelte die 30-jährige Mutter von einem Fuß auf den Anderen. Es war zwar erst 6:00 Uhr am Morgen, aber die Schwestern hatten heute einen wichtigen Tag vor sich. Nämlich ihren ersten Schultag in der fünften Klasse des Internats Wittekindsburg. Und auch sie hatten diese Nacht kaum schlafen können, deshalb waren sie jetzt total müde. Doch als sie begriffen, dass heute ihr großer Tag war, sprangen sie blitzschnell aus dem Bett.



„Wir kommen!“, rief Emma ihrer Mutter zu und zog sich ihre Jeans über. Auch Marie war nun nicht mehr im Schlafanzug, sondern hatte einen blauen Rock und ein hellbraunen Pullover an. Dann griffen die Schwestern nach ihren Koffern. Stürmisch rannten sie aus dem Zimmer.

„Habt ihr auch wirklich alles dabei?“, wollte Frau Kettler noch einmal wissen.

Marie nickte. „Ja Mama, das fragst du jetzt aber auch schon das fünfte Mal.“

Eifrig schnappte sie sich den Autoschlüssel, und rannte zusammen mit Emma zum Opel ihrer Mutter. Sie sprangen hinein. Auch die Mutter setzte sich ans Steuer. Dann ging es los. Frau Kettler trat auf das Gaspedal, und der Opel fuhr geradeaus zum Internat.



„Ob die anderen wohl nett sein werden?“, überlegte Emma. Während ihre Schwester noch weiter über die neue Zeit nachdachte, schaute Marie aus dem Fenster. Ungefähr einen halben Kilometer vor ihnen, erstreckte sich ein riesiger Berg, auf dem das Internat Wittekindsburg lag.

„Gibt es eine Straße oder müssen wir wandern?“, erkundigte sich Emma schließlich.

Die Mutter lenkte das Auto nach rechts. „Wenn wir die Straße nehmen müssen wir nur kurz wandern. Doch wenn wir den Wanderweg gehen sind wir erst in einer Stunde oben. Also schlage ich vor die Straße zu benutzen.“

Marie nickte. Doch so richtig hatte sie gar nicht zu gehört. Denn direkt vor ihrem Auto war eine enge Einfahrt zu sehen, die zu einem großen Parkplatz führte.

Das verfallene Haus

„Aha, da müssen wir rein“, meinte Frau Kettler stolz. „Und dort vorne ist das verfallene Haus, in dem ich früher immer gespielt habe.“

Marie und Emma blickten gleichzeitig aus den dünnen Gläsern des Autos heraus. Und tatsächlich sahen die beiden kurz darauf ein schlossähnliches Gebäude mit kaputtem Dachstuhl und zerschlagenen Fenstern. Auch für die Wand hatte es mal bessere Zeiten gegeben. Alles war von irgendwelchen Leuten voll gesprüht worden, und sah da durch eigentlich nur noch hässlich aus. Emma zog die Augen zusammen.

„Ich hoffe wirklich dass das Internat besser aussieht.“

Marie stimmte ihr zu.

Doch da bogen sie auch schon in die Straße ein, von der die Mutter geredet hatte. Ein paar Minuten später standen sie mitten im Wald an einer Kreuzung, und Frau Kettler studierte konzentriert einen Wegpfeiler.

„Ich weiß es jetzt!“, rief sie schließlich.

Marie hob wenig interessiert den Kopf. „Was weißt du jetzt?“

„Na, dass wir nach links müssen natürlich!“

„Achso“, erwiderte Emma und sah Marie gelangweilt an.



Nach einer Viertelstunde kamen die drei endlich am Internat an. Sie waren sehr müde vom Wandern, und waren froh als aus dem alten Schloss ein junges Mädchen heraus kam. Freundlich begrüßte sie die Familie.

„Hallo, ihr seid bestimmt die Neuen. Frau Müller schickt mich. Sie hat euch durch das Fenster gesehen. Aber jetzt möchte ich mich erst mal vorstellen: Ich bin Carlotta Elsen und nun seit einer Woche hier.“

 

Deine Meinung

  • Ist super
    314
  • Ist lustig
    330
  • Ist okay
    328
  • Lässt mich staunen
    314
  • Macht mich traurig
    292
  • Macht mich wütend
    312

Eure Kommentare

Freu mich schon auf weitere Teile :) Ich finde du kriegst die Konversationen zwischen den Charas echt gut hin!

Super, ich freue mich das du wieder öfters auf "Kindersache" vorbeischaust!

Toll! :D

Echt tolle Geschichte, bin so froh das du wieder Beiträge machst!

super!