Eure Geschichten

Der Schatz des ver­fluch­ten Schlos­ses

Maximilian ging mit seinem schweren Rucksack durch den Wald. Der Wind brauste um seine Ohren und es regnete. Hätte Maximilian doch nur seinen Regenschirm mitgenommen! Er war mit seinen Freunden zum Zelten verabredet. Das Lager sollte an der Stelle des Waldes aufgeschlagen werden, die Maximilian (er wurde von seinen Freunden auch einfach Max genannt) und seine Freunde letzte Woche entdeckt hatten. Max starrte durch die vielen Bäume und sah in der Ferne ein goldenes Licht. War das das Lagerfeuer seiner Freunde? Hatten sie schon ohne ihn angefangen? Max ging auf das goldene Licht zu. Als er am Lagerfeuer ankam sah er dort seine Freunde sitzen: Tom und Niklas. „Ah, da bist du ja! Wo warst du denn die ganze Zeit?“ Max antwortete: „Ich habe mich verlaufen.“ Das hatte er auch. Im Wald konnte man nämlich sehr leicht die Orientierung verlieren! „Nun denn,“, antwortete nun Tom, „wir müssen dir etwas erzählen. Am Rande des Waldes haben wir ein verlassenes Schloss entdeckt!“ „Wirklich?“, fragte Max begeistert, „Ich habe noch nie von einem Schloss hier in der Nähe gehört.“ Tom sagte: „Das ist auch uns sonderbar vorgekommen. Eigentlich müssten wir das Schloss doch kennen, da wir ja hier in der Nähe wohnen.“ Max entgegnete: „Vielleicht hat noch nie jemand vor uns das Schloss entdeckt!“ Niklas kicherte: „Jeden Tag wandern doch Leute durch den Wald! Irgendjemand hätte das Schloss doch entdecken müssen!“ „Wir könnten doch mal in das Schloss hineingehen!“, sagte Max aufgeregt.

Das Schloss

So gingen sie gemeinsam zum Schloss. Es handelte sich dabei um ein altes, verkommenes Bauwerk mit einem riesigen Eingangstor. Max und seine Freunde öffneten das mit vereinten Kräften. Nach langem Zerren ging das Tor knarrend auf. Moderiger Geruch stieg den Kindern entgegen. Langsam gingen sie durch den Eingangsflur. Der Boden knackte unter ihren Füßen und da es im restlichen Haus ganz still war, konnte man das Knacken bestimmt im ganzen Schloss hören, so groß es auch sein mochte. Rechts im Flur stand ein Tisch. Auf diesem Tisch standen Kerzen, die Tom mit den danebenliegenden Streichhölzern anzündete. Das goldene Licht flackerte in der Dunkelheit des Flures. Vor den Freunden war eine Holztür, die mit eingeschnitzten Bildern geschmückt war. Links neben ihnen war auch eine Tür. In diese Tür war mit krakeliger Schrift folgendes hineingeschnitzt: „Wer es wagt, seine Ruhe zu stören, der wird es bereuen! Abgeschreckt von dieser Warnung, nahmen die Kinder lieber die Tür vor ihnen."

Die Holzfiguren

Sie kamen in einen weiteren Raum, der ein Esszimmer gewesen zu sein schien. Der Tisch war mit herrlichen Speisen gedeckt. Neben dem Tisch standen Stühle auf denen gruselige Holzfiguren in Menschengröße saßen. Eine Figur sah so aus wie ein Drache, eine andere wie ein Vampir und wieder ein anderer wie ein Wolf. Ingesamt saßen zehn dieser Figuren am Tisch. Und diese Figuren bewegten sich! Die Holzfiguren aßen von den Dingen auf den Tellern und schienen Max, Tom und Niklas nicht bemerkt zu haben. Max räusperte sich. Die Holzfiguren aßen weiter, als hätten sie nichts gemerkt. Niklas tippte die Vampir-Figur an. Die Holzfiguren aßen weiter, als hätten sie nichts gemerkt. Tom stellte sich auf den Tisch, schrie und hüpfte darauf herum. Die Holzfiguren aßen weiter, als hätten sie nichts gemerkt. Max nahm den Holzfiguren die Teller weg. Nun saßen die Figuren einfach auf ihren Stühlen, nickten sich gegenseitig zu, schienen aber Max, Tom und Niklas nicht im geringsten bemerkt zu haben. Da es also nichts gebracht hatte, stellte Max die Teller wieder auf den Tisch und die Figuren aßen wieder weiter, als wäre nichts geschehen. Die Freunde gingen durch eine Doppeltür in den nächsten Raum.

Dort saßen wieder solche gruseligen Holzfiguren auf Hockern, die Strümpfe, Hemden und Anderes nähten. Ein Nadelstich nach dem anderen. Niklas rief: „Hallo?“, zu den Holzfiguren. Die Holzfiguren nähten weiter, als hätten sie nichts gemerkt. Max stampfte auf den Boden. Die Holzfiguren nähten weiter, als hätten sie nichts gemerkt. Tom fasste den Arm einer Holzfigur an. Die Holzfiguren nähten weiter, als hätten sie nichts gemerkt. Niklas riss den Holzfiguren ihre Nadeln und Stoffe aus den Händen. Nun saßen die Holzfiguren einfach auf den Hockern und sahen sich einfach Ziellos im Raum um, schienen aber Max, Tom und Niklas nicht im Geringsten bemerkt zu haben. Da es also nichts gebracht hatte, gab Niklas den Figuren ihre Sachen zurück und sie nähten weiter, als wäre nichts geschehen. Die Freunde gingen über eine Treppe nach oben in den nächsten Raum.

Dieser Raum sah aus wie eine Küche. Dort waren wieder solche gruseligen Holzfiguren die Essen zubereiteten, Kuchen backten, Suppen kochten und Säfte herstellten. Max sprach eine der Holzfiguren an. Die Holzfiguren machten weiter, als hätten sie nichts gemerkt. Tom fasste mehreren Holzfiguren an die Hände. Die Holzfiguren machten weiter, als hätten sie nichts gemerkt. Niklas tanzte um die Figuren herum. Die Holzfiguren machten weiter, als hätten sie nichts gemerkt. Tom nahm den Figuren ihre Backbleche, Suppenschüsseln und sonstiges weg. Nun gingen die Holzfiguren willenlos durch den Raum, schienen aber Max, Tom und Niklas nicht im Geringsten bemerkt zu haben. Da es also nichts gebracht hatte, steckte Tom den Holzfiguren ihre Sachen wieder in die Hände und sie machten weiter, als wäre nichts geschehen. Nun kamen die Kinder über eine Treppe nach unten wieder in den Eingangsflur.

Der Fluch

Da für sie ansonsten keiner der anderen Räume zugänglich war (die einen Räume waren abgeschlossen, die anderen waren eingestürzt), gingen die Freunde nun doch durch die Tür mit der Aufschrift: Wer es wagt, seine Ruhe zu stören, wird es bereuen!. Hinter der Tür ging es eine kleine Steintreppe nach unten. Unten im Keller, dessen Wände wie die Treppe aus Stein bestanden, hörten die Kinder eine Stimme: „Dieses Schloss ist verflucht! Alle Holzfiguren waren früher einmal Bewohner des Schlosses, ehe sie dazu verdammt wurden, als Holzfiguren zu leben und immer nur zu essen, nähen und Essen zuzubereiten. Der Fluch kann nur aufgehoben werden, wenn jemand den Schatz aus der Truhe nimmt.“ In diesem Augenblick stand plötzlich eine Truhe vor Max, Niklas und Tom. Sie war einfach aufgetaucht! Die Stimme redete weiter: „Nur drei Menschenkinder zusammen konnten das Schloss sehen und nun sind sie da. Der Schatzt gehört euch!“ Nun wissen wir also auch, warum niemand vor den Kindern das Schloss entdeckt hat: Es konnten schließlich nur genau drei Menschenkinder gemeinsam sehen. Unsere Menschenkinder öffneten nun die Truhe und in dieser Truhe war wieder eine Truhe. Und in dieser Truhe wieder eine Truhe. Und das immer so weiter, bis Max, Niklas und Tom eine ganz kleine Truhe vor sich hatten. In dieser kleinen Truhe war eine winzige goldene Uhr drinnen. Der Schatzt war eine Uhr! Auf der Rückseite der Uhr war ein silberner Knopf. Die Kinder gingen wieder nach oben und ihnen bot sich ein erstaunlicher Anblick: Alle Holzfiguren verwandelten sich wieder in Menschen! Die Vampir-Figur am Esstisch war zum Beispiel in Wirklichkeit ein Küchenjunge und der Wolf ein Graf. Jahrhunderte war dieses Schloss nun verflucht gewesen, verborgen vor den Augen der Menschen. Und nun war das Schloss wieder aus dem Fluch erwacht! Und das bedeutete, dass die Freunde echte Leute aus dem Mittelalter vor sich hatten. Nach dem die Freunde das Schloss wieder verlassen hatten, fragte Max: „Wozu ist nur der silberne Knopf auf der Rückseite der Uhr?“. Vor lauter Neugier drückte er den Knopf und die Zeiger der Uhr drehten sich nun rückwärts. Alles wurde schwarz.

Maximilian ging mit seinem schweren Rucksack durch den Wald. Der Wind brauste um seine Ohren und es regnete. Hätte Maximilian doch nur seinen Regenschirm mitgenommen! Er war mit seinen Freunden zum Zelten verabredet. Das Lager sollte an der Stelle des Waldes aufgeschlagen werden, die Maximilian (er wurde von seinen Freunden auch einfach Max genannt) und seine Freunde letzte Woche entdeckt hatten. Max starrte durch die vielen Bäume und sah in der Ferne ein goldenes Licht. War das das Lagerfeuer seiner Freunde? Hatten sie schon ohne ihn angefangen? Max ging auf das goldene Licht zu. Als er am Lagerfeuer ankam sah er dort seine Freunde sitzen: Tom und Niklas. „Ah, da bist du ja! Wo warst du denn die ganze Zeit?“ Max antwortete: „Ich habe mich verlaufen.“ Das hatte er auch. Im Wald konnte man nämlich sehr leicht die Orientierung verlieren! „Nun denn,“, antwortete nun Tom, „wir müssen dir etwas erzählen. Am Rande des Waldes haben wir ein verlassenes Schloss entdeckt!“ „Wirklich?“, fragte Max begeistert, „Ich habe noch nie von einem Schloss hier in der Nähe gehört.“ Tom sagte: „Das ist auch uns sonderbar vorgekommen. Eigentlich müssten wir das Schloss doch kennen, da wir ja hier in der Nähe wohnen.“ Max entgegnete: „Vielleicht hat noch nie jemand vor uns das Schloss entdeckt!“ Niklas kicherte: „Jeden Tag wandern doch Leute durch den Wald! Irgendjemand hätte das Schloss doch entdecken müssen!“ „Wir könnten doch mal in das Schloss hineingehen!“, sagte Max aufgeregt…

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Eure Kommentare

An Tigi:

Antwort auf Frage 1 (gilt auch für den Gast vom 12. November 2019, der die selbe Frage gestellt hat): Es könnte eventuell eine Fortsetzung geben...

Antwort auf Frage 2: Ja, die Freunde stecken in der Zeit fest. Daher besteht dann doch die Frage, ob es überhabt eine Fortsetzung geben kann, da es schließlich keinen logischen Ausgang aus der Zeitschleife gibt.

Oh je, lass mich raten, sie stecken in der Zeit fest. 😣😥😮

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Cool, geht es weiter? 

Echt cool!!! Ich stimme Tigi zu. Echt spannend! Und gute Idee mit der Uhr mit der man die Zeit zurück drehen kann!

LG Lilly ​​​​​​​

Wow... wie spannend! Gibt es eine Fortsetzung, LuckiGamer?

Großes Lob von der Redaktion. Tolle Geschichten. Weiter so! Viele Grüße.