Der Zwei­te Traum #2

Ein Portal

Einen Monat später hatte Ilse, die Zeitraser an den jeweiligen Schulen beworben. Tatsächlich waren alle unter dem Vorwand angenommen, das sie sich anstrengen würden, neue Kräfte zu finden, damit sie wieder helfen konnten. Es war tiefste Nacht, als Viola, Joy, Ruben und Devon aufbrachen. Ilse hatte ein Portal gefunden, das sie nutzen konnten, aber trotzdem sollten sie aus Sicherheit dieses nur nachts benutzen. Devon hatte eine kleine Taschenlampe dabei, die durch die Straßen leuchtete, und die vier gingen mit schleppenden Schritten voran. Sie hatten eine Menge Gepäck dabei, immerhin hatten sie nicht vor, bis Juli zurückzukehren. "Hier ist es", sagte Devon, und leuchtete in den Vorgarten einer alten, aber nicht unbewohnten Villa. Ruben lief ein eisiger Schauer über den Rücken. Er konnte nur hoffen, Ilse hatte das Portal mit Gewissen platziert. Viola ging voraus, und stupste das morsche Holz des niedrigen Tores leicht an. Es krächzte, und Ruben sah sich vorsichtig um, aber der Plan lief ohne eine weitere Störung.

Der überwucherte Garten

Die vier Kinder betraten zaghaft den überwucherten Garten, und Devon wisperte: "Ich mache mal das Licht aus." mit einem flüchtigen Blick zu einem Fenster in der Villa, hinter der leise eine Kerze flackerte. "Typisch Devon", scherzte Viola, doch die Angst in ihrer Stimme konnte man nicht überhören. Kurz darauf standen die Zeitraser im Stockdunkeln. "Hier lang", Joy schielte auf eine Karte und zeigte auf einen Weg, der sich ums Haus herumbog. Ranken schossen aus den Ritzen zwischen den Backsteinen heraus, die den Weg kaum sichtbar machten. Langsam tappten die Kinder um die Ecke, und sahen mit Erleichterung, das ein blauer Nebel die trüben Pflanzen erhellte. "Also dann", sagte Ruben, und ließ seine Fingerspitzen durch den Nebel gleiten. Sie wurden sofort eingesogen. "Wird schon schiefgehen", sagte er, bevor er entgültig verschwand. Devon sah ihm nach. "Ruben ist doch sonst nie so", murmelte er. Viola zuckte mit den Schultern. "Ich sehe keinen Unterschied", lachte sie und ging ebenfalls durch das Portal. Devon runzelte die Stirn und folgte ihr dicht. Joy war jetzt allein im dunklen Garten, was ihr nicht ganz lieb war. Sie fokussierte sich stattdessen mit den Augen fest auf das Portal. Was dieser Lebensabschnitt für sie bringen sollte, wusste sie nicht ganz, aber was sie wusste, gefiel ihr immerhin. 

Tut mir leid, dieser Teil war etwas kurz. Der Nächste wird wieder länger!