Die drei Huf­ei­sen

Schreibt mir doch gerne, ob ich die Geschichte fortsetzen soll. Ich bin mir noch nicht sicher, weil ich immer sehr lange für einen nächsten Teil brauche. Aber jetzt gehts los. Ich erzähle euch eine Geschichte über drei Mädchen, die kennen sich noch nicht so gut. Aber sie werden sich bald besser kennen lernen.

Viel Spaß beim Lesen! 

Es ist wieder Schule...

Emma

Emma schlägt die Augen auf. Sie liegt in ihrem Zimmer in ihrem Himmelbett. Es ist Morgen, genauer gesagt Montagmorgen. Heute fängt die Schule wieder an - nach den Osterferien. Emma steigt aus ihrem Bett und geht schläfrig zu ihrer Kommode, dann zieht sie sich ein Kleid an. 

Emma geht in die 6. Klasse, auf die Jemin-Astor-Schule. Ihre Lieblingsfächer sind Musik, Deutsch und Kunst. Sie ist sehr beliebt auf ihrer Schule, aber glücklich macht sie das nicht wirklich.

Emma schlendert die Treppe hinunter in die Küche, wo ihre Haushälterin schon am Herd steht und Pfannkuchen zubereitet. ,,Guten Morgen Emma“, sagt sie und weist auf den Stuhl am Tisch. Dort steht schon ein Teller mit Besteck und einem Glas. Emma setzt sich hin und trinkt einen großen Schluck aus dem Glas. ,,Schläft Mama noch?“, fragt sie. Annabelle nickt:,, Ja, sie will heute einmal ausschlafen.“ Emma lächelt: ,,Ich würde auch gerne ausschlafen.“ Dann isst sie ihren Pfannkuchen auf und bereitet sich auf die Schule vor. Sie wird wie immer mit dem Auto zur Schule gebracht. 

Ihr Vater ist, als sie 4 war, gestorben. Emma kannte ihn sowieso nicht richtig, weil ihre Eltern sich, als sie 2 war, getrennt hatten. Ihre Mutter und sie bekamen das ganze Geld, weil Emmas Vater war sehr reich. Und jetzt wohnten Emma und ihre Mutter in einem großen Haus mit vielen Angestellten. 

Hendrik bringt sie immer zur Schule, wie heute auch. 

Lucia

,,Lucia?“, ruft eine Stimme. Lucia verdreht die Augen: ,,Ja, ich komme gleich.“ Sie klappt ihr Notizbuch zu und geht aus ihrem Zimmer in den Flur. Da kommt ihr schon ihr kleiner Bruder entgegen: ,,Hier“. Er hält Lucia ein Nutella Toast entgegen. Lucia nickt dankend: ,,Danke, ich habe aber keinen Hunger.“ Lucia dreht sich um und geht zurück in ihr Zimmer. Dann knallt sie die Tür hinter sich zu.

Lucia geht ebenfalls auf die Jemin-Astor-Schule, auch in die gleiche Klasse wie Emma, aber sie mögen sich nicht wirklich. Es klopft an Lucias Tür. ,,Nein!!!“, brüllt Lucia, dann öffnet jemand ihre Tür. ,,Ich sagte nein !!!“ Lucia schmeißt sich auf ihr Bett und verschränkt ihre Arme. ,,Du bist heute sehr gereizt, was ist los ?“, fragt eine junge Frau. Lucia antwortet nicht. Die Frau setzt sich auf Lucias Bett: ,,Papa und Mama sind nicht da, deswegen muss ich auf euch aufpassen.“ Lucia nickt: ,,Ja, aber du kannst nicht meine Probleme lösen, Maria.“ Maria steht wieder auf: ,,Na gut, aber sei pünktlich fertig, wenn der Bus kommt.“ Dann geht Maria aus Lucias Zimmer und schließt die Tür hinter sich.

Lucia macht sich fertig und geht viel zu früh zur Bushaltestelle, sie will nämlich nicht, dass ihre Geschwister sie auf dem Weg nerven. Ja, ihre Geschwister, sie hat ganz schön viele. Ihre große Schwester Maria (17), die immer einen auf Babysitterin macht, dabei kann Lucia selbst entscheiden, was sie macht, wenn ihre Eltern mal wieder nicht zuhause sind. Ihr großer Bruder Till (14), der immer mit seiner Freundin unterwegs ist. Ihre kleine Schwester Stacy (10), die immer sooo nervt, weil sie keine wirklichen Freunde hat und deswegen was mit Lucia machen will. Lucias kleiner Bruder Lucas (8), der, naja, ist eigentlich genauso nervig wie Stacy... aber das liegt nicht daran, dass er keine Freunde hat - er hat sogar sehr viele - sondern daran, dass er sich ein Zimmer mit Stacy teilen muss und sie immer seine Lego Sachen wegräumt. Dann ist Lucas sauer und geht zu Lucia, um zu petzten. Warum nicht bei Maria, SIE ist doch die Babysitterin 😡. Dann noch Ihre kleine Schwester Lena (5), die ist fast nie zuhause, weil sie in ihrem Kindergarten im Ganztag ist (das ist eine Betreuung, die den ganzen Tag lang dauert... Weil die Eltern zum Beispiel arbeiten sind). Zu guter Letzt ist da noch Finja (1), aber die schläft fast immer nur und wenn sie mal wach ist, kümmert Maria sich um sie. Lucia (12) ist das siebte Kind im Haushalt. Also echt, mit 6 Geschwistern....das mag ich mir gar nicht vorstellen! Und dann wohnen sie auch noch in einem Hochhaus. Uff, das klingt echt anstrengend oder?

Sofia

,,Kikerikie“, macht es. Sofia schreckt auf. ,,Rufus“, seufzt sie und krabbelt die Treppe ihres Hochbettes hinunter. Sofia wohnt auf einem Bauernhof, mit Kühen, Schafen, Hühnern und sogar Pferden. Sie geht ab heute auch auf die Jemin-Astor-Schule. Sie ist vorher auf eine andere Schule gegangen, die ihr nicht so gefallen hat. Deswegen durfte sie die Schule wechseln. Sofia öffnet ihren großen Holzschrank und zieht sich eine Latzhose an. Schließlich muss sie heute noch die Hühner füttern und einige Boxen ausmisten. 4:00 Uhr morgens war für sie eine normale Zeit zum Aufstehen. Ihre Gummistiefel stehen neben dem großen Holzschrank. Sofia zieht sie gleich an und geht runter auf den Hof, wo ihre Mutter ihr schon entgegenkommt. ,,Hi Sofia“, sagt sie und gibt ihr einen Kuss auf die Stirn, ,,hier ist das Hühnerfutter, du kannst auch schonmal nach Eiern gucken.“ Sofia nickt und nimmt den Korb mit dem Hühnerfutter entgegen. Dann schlendert sie zu den Hühnern, gibt ihnen ihr Futter und sucht im Brutkasten nach Eiern. (Eine kurze Sache: Ich weiß ein bisschen was über Hühner und wie man sich um sie kümmert, weil meine Oma und Opa haben auch Hühner und einen kleinen Bauernhof. Aber keine Pferde, leider.) Als Sofia fertig ist geht sie gleich in den Pferdestall, wo sie einige Boxen ausmistet. Sofias Familie besitzt 8 Pferde. 

1. Flöckchen (Stute)

2. Talli (Wallach, Sofia reitet ihn sehr oft)

3. Elly (Stute, sie ist schon sehr alt) 

4. Tinkabelle (Stute) 

5. Rubjen (Junghengst, das bedeutet, er ist kein Fohlen mehr, aber auch noch kein richtiges Pferd... Wie bei Menschen die Teenager 😂)

6. Lou  (Stute, sie ist sehr verspielt und Sofias Lieblingspferd, zusammen mit Ringo)

7. Komet (Wallach) 

8. Ringo (Wallach, er ist SUPER frech, aber Sofia liebt ihn auch so wie er ist)

Sofias Mutter liebt rote Pferde, die Fellfarbe heißt "Fuchs", weil sie so Rot sind wie ein Fuchs. Elly hat Sofias Mutter schon sehr lange... Doch wahrscheinlich muss Elly bald auf einen Gnadenhof ziehen. (Ein Gnadenhof ist ein Hof, wo alte Tiere leben. Esel, Hasen, Pferde und noch viel mehr... Dort wird sich um die Tiere gekümmert, bis sie sterben. Dann haben die Tiere noch einen schönen, ruhigen Abschluss im Leben... Wie ein Altersheim. Setzt diese Emojis in die Kommentare: 👍🏻🐴, wenn ihr Gnadenhöfe toll findet und schreibt auch gerne, welchen Namen der Pferde ihr am hübschesten findet?!) 

Sofia ist fertig mit den Boxen, heute musste sie zum Glück nur 4 machen, die anderen macht ihr Bruder Jonnie. Es ist bereits 5:43 Uhr und es wird Zeit fürs Frühstück. Es gibt leckere Spiegeleier von ihren eigenen Hühnern. (Kurze Sache zu den Eiern: Es gibt viele die denken, dass man, wenn man ein Ei isst, ein Küken isst !!! Aber das ist nicht so. Wenn die Hühner nicht mit einem Hahn zusammen in einem Käfig sitzen, können in den Eiern auch keine Küken heranwachsen... Aber wenn man einen Hahn dazusetzt, dann schlüpfen aus den Eiern auch Küken. Sofias Familie setzt den Hahn nur manchmal in den Käfig der Hühner, so bekommen sie nur manchmal Nachwuchs.) Sofia isst auf und packt ihren Schulranzen, sie ist sooo aufgeregt auf ihre neue Klasse, dass sie nicht still sitzen kann, als ihre Mutter sie zur Schule fährt. 

In der Schule

Lucia steigt aus dem Bus aus, ihr Rucksack hat sich in den Türangeln verhakt. Sie zieht kräftig. ,,Mach mal hinne“, drängelt der Busfahrer. Lucia wird ganz schummrig. Sie steckt fest und alleine würde sie es nicht hinbekommen, den Rucksack daraus zu holen. Plötzlich kommt ein Mädchen mit braunen Zöpfen auf Lucia zu und hilft ihr den Rucksack zu befreien. ,,Danke“, seufzt Lucia erleichtert. ,,Gerne“, meint das Mädchen, ,,ich bin Sofia und du?“ Lucia wird unruhig. Bis jetzt hatte sie noch keinem richtig vertraut. ,,Lucia“, murmelte sie. ,,Schöner Name“, sagt Sofia und deutet auf eine Bank auf dem Pausenhof: ,,Es ist ja erst 7:37 Uhr, wollen wir da noch etwas quatschen?“ Lucia zuckt mit den Schultern, aber geht dann doch Sofia hinterher zur Bank. 

,,Hunger?“, fragt Sofia freundlich und hält Lucia ein Brötchen vor die Nase. Lucia schüttelt den Kopf und rückt etwas von Sofia ab. In dem Moment sieht man eine große schwarze Limousine auf den Parkplatz der Schule fahren. Sie bremst scharf ab und ein Mann mit schwarzem Jackett steigt aus der Fahrerkabine aus. Er öffnet eine der Türen und man erkennt ein hübsches, junges Mädchen aussteigen. Lucia lächelt abschätzig: ,,Das ist Emma“, sie spricht den Namen so angewidert aus, dass man sofort merkt, dass sie Emma nicht mag. ,,Sie ist die beliebteste der Schule“, fährt sie fort, ,,ihre Mutter ist mega reich und sie wird immer mit der Limousine gebracht.“ Sofia nickt interessiert: ,,Hat sie auch Freunde?“ Lucia legt den Kopf schief: ,,Klar, was denkst du denn ? Sie ist die beliebteste der Schule.“ ,,Ich meine richtige Freunde. Nicht nur Fans ?!“ Lucia zuckt mit den Schultern: ,,Keine Ahnung.“ Auf einmal steht Sofia auf und geht auf Emma zu. Lucia ruft noch: ,,Nein nicht!“, doch vergebens, Sofia geht weiter. ,,Hi“, sagt sie und lächelt Emma an. ,,Möchtest du ein Autogramm?“, fragt diese höflich. Sofia schüttelt den Kopf: ,,Nein, ich möchte mich mit dir unterhalten.“ ,,Unterhalten?“, fragt Emma verwirrt. Sofia nickt. Lucia rennt schnell zu Sofia und zieht sie weg: ,,Du kannst doch nicht einfach zu ihr gehen.“ ,,Wieso nicht ?“, fragt Sofia verwirrt. Lucia schüttelt den Kopf: ,,Das ist doch klar, Emma ist mega beliebt und man darf sie nicht einfach ansprechen.“ ,,Wieso?“, wiederholt Sofia ihre Frage. ,,Ist halt so“, sagt Lucia endscheidend. 

,,Wir haben eine neue Schülerin, Sofia“, sagt Frau Behrens und deutet auf den Platz neben Lucia. ,,Dort kannst du dich hinsetzen, Sofia.“ Sofia nickt und geht zu Lucia. ,,Oh, die Neue muss neben Schmolly Molly sitzen“, sagt Katie, die Klassenzicke. Lucia verschränkt ihre Arme. ,,Hi“, flüstert Sofia, ,,was hat die gegen dich?“ Lucia wendet sich ab, sie möchte nicht mit Sofia über ihre Probleme reden. ,,Dann halt nicht“, sagt Sofia beleidigt. 

Sofia guckt sich in der Klasse um. Hinten in der Ecke sitzt Emma und tuschelt mit ein paar anderen Mädchen. Zum Glück guckt sie nicht zu Sofia rüber. Warum hat Lucia denn bloß gesagt, dass sie Emma nicht ansprechen darf? Sofia versteht es nicht, aber Lucia nochmal zu fragen, traut sie sich auch nicht. ,,Dann lesen wir mal den Text, wer will?“, Frau Behrens reißt Sofia aus ihren Gedanken. Sie blickt zu Lucia rüber, die mit ihrem Stift rumspielt. ,,Willst du nicht lesen?“, fragt Sofia leise. ,,Wieso sollte ich?“, flüstert Lucia genervt zurück. Sofia wendet sich von Lucia ab. Warum war dieses Mädchen nur so gemein? Na gut, dann liest sie halt. Ihr Finger schnellt in die Luft. ,,Oh Sofia, gerne“, sagt Frau Behrens und Sofia liest den Text perfekt vor. 

Schulschluss

Lucia ist zuhause

,,Bin wieder da“, ruft Lucia und schmeißt ihre Jacke auf den Boden. ,,Heb die sofort wieder auf“, sagt Maria, die gerade mit Finja auf dem Arm aus der Küche gekommen ist. ,,Du kannst mir gar nichts befehlen“, brüllt Lucia und rennt schnell in ihr Zimmer. Hinter ihr dreht sie den Schlüssel im Schloss um und lässt sich auf ihr Bett fallen. Zum Glück ist Till nicht da, bzw. noch nicht da. So hat Lucia das Zimmer für sich alleine. Zum runterkommen setzt sie sich an ihren Schreibtisch und öffnet ihr Notizbuch. Sofort fängt sie an ein bisschen zu skizzieren. Die Gesichter, die sie zeichnet, erinnert sie immer wieder an eine ganz bestimmte Person - Sofia. 

Emma kommt zuhause an

Die Limousine hält vor der großen Villa und Hendrik öffnet die Autotür. Emma steigt aus und wartet bis Hendrik eingeparkt ist. Dann klingelt sie und eine Angestellte öffnet die Tür: ,,Oh Emma, schön dich zu sehen. Komm rein.“ Emma zieht ihre Schuhe aus und stellt sie ins Schuhregal. ,,Ich brauche langsam mal neue Schuhe“, sagt sie, ,,die hier sind noch vom letzten Monat.“ ,,Sicher“, beteuert die Angestellte, ,,online oder im Kaufhaus.“ Emma überleg: ,,Lieber im Kaufhaus.“ 

Nach dem leckeren Mittagessen - es gab Tiefkühlpizza - hüpft Emma die Treppe hinauf zu ihrem Zimmer. ,,Hast du noch Hausaufgaben?“, fragt Annabelle mit einem Wäschekorb in der Hand. Emma schüttelt den Kopf: ,,Nein, zum Glück nicht.“ Annabelle nickt: ,,Gut, dann können wir gleich zum Reiten fahren.“ Emmas Hobby, was sie regelmäßig macht, war Reiten. Sie hat sogar ein eigenes Pferd, was sie auf dem Reiterhof untergestellt hat. Es heißt Rubin und ist ein sehr gutes Sport Pferd. Teuer war es auch, aber Emma pflegt sich sehr gut um ihn. Er ist ein Wallach, mit der Fellfarbe  Palomino. Emma nimmt jeden Montag und Mittwoch Reitunterricht auf dem Reiterhof Sonnenblume. Dort ist sie schon geritten, als sie 5 Jahre alt war. Bei Rubin fühlt sie sich so richtig wohl und geborgen. Er ist wie ein Vater-Ersatz für sie. 

Bei Sofia auf dem Hof

,,Danke, dass du mich abholst“, sagt Sofia dankbar und legt ihren Schulranzen auf den Sitz neben sich. Ihre Mutter lächelt: ,,Klar mein Schatz.“ Die Fahrt vergeht ruhig und Sofia hat schon die Hoffnung, ihre Mutter würde gar nicht fragen. Doch beim Mittagessen fragte sie sofort. ,,Willst du noch Kartoffelbrei?“ Ok, das war nicht die Frage, die ich meinte, diese meinte ich: ,,Wie war es denn? Erzähl mal.“ Sofia wurde auf ihrem Stuhl kleiner. ,,Super“, log sie. ,,Das freut uns“, sagt Sofias Vater und häuft sich einen Berg Kartoffelbrei auf. ,,Mh“, machte Sofia nur und stopfte sich den Kartoffelbrei rein. ,,Ich bin auch da“, kam es vom Flur her. Sofia blickt auf. ,,Jonnie?“, rief sie mit vollem Mund. Ihre Mutter blickte sie böse an: ,,Nicht mit vollem Mund reden.“ Dann kam Jonnie in die Küche: ,,Moin Familie.“ Sofia grinste siegessicher: ,,Hast du nicht heute den Test zurückbekommen?“ Jonnie guckte erst erschrocken und dann sauer. ,,Echt?“, fragt ihn die Mutter. Jonnie stöhnt: ,,Ja, haben wir.“ Dann guckt er böse zu Sofia und flüstert: ,,Dich kriege ich noch.“ ,,Jaja“, macht diese und steht auf: ,,Darf ich gehen?“ ,,Gerne“, antwortet ihr ihre Mutter.