Die Ma­gie des Schnees - Teil 14

Suche im Wald beginnt

Während des Abendessens tauchte Chris auch nicht auf und so gingen wir gemeinsam los in den Wald, um Chris dort zu suchen. Papa bestimmte, dass wir uns aufteilen sollten. Er würde in der einen Hälfte des Waldes nach Chris schauen, Mama und ich in der anderen. Doch dann kam mir eine Idee. „Mama, darf ich mal dein Handy haben?“, fragte ich Mama. „Ja, aber wozu denn?“, ertönte ihre Stimme weit hinter mir. Ich wartete ab, bis sie mich eingeholt hatte und griff nach ihrem Telefon, was sie mir hinhielt. Auf ihre Frage antwortete ich gar nicht. Ich klickte schon auf das Telefon-Symbol und gab die Zahlenfolge ein, die Merle mir während unseres Treffens genannt hatte. Ich lauschte.

„Hallo? Hier Merle Sommers“, meldete sich Merle am anderen Ende der Leitung.

„Hi Merle, hier ist Stina. Ich weiß, es ist ein bisschen spät, um zu telefonieren, aber Chris, mein Bruder, ist verschwunden. Hast du gerade Zeit mit suchen zu helfen? Wir sind gerade irgendwo im Wald. Vor uns steht irgendeine rotweiße Schranke.“, sprudelte es aus mir heraus.

„Haha“, machte Merle, „zum Glück habe ich gerade Zeit. Bin gerade damit fertig geworden, Joanne, sie ist meine 7 Jahre alte kleine Schwester, ins Bett zubringen. Kannst du ein Foto von der Schranke machen? Im Wald gibt’s nämlich drei von denen.“

„Ja, klar. Mach ich!“, antwortete ich und legte auf. Dann schaltete ich die Taschenlampe von Mamas Handy an und knipste gleich ein Foto von der rot-weißen Absperrung, was ich so gleich an Merle schickte.

Übernachtung

20 Minuten später war Merle da. Wir alle (Papa war auch nach einer Weile gekommen) suchten zusammen nach Chris, doch nach wie vor fand sich keine Spur von ihm.

Also gingen wir schließlich zusammen zurück ins Wohnhaus. Merle fragte, ob sie nicht bei mir übernachten dürfte und nach langem Überlegen, erklärte sich Mama einverstanden. Sie rief noch schnell bei Merles Mutter an, die auch „Ja“ sagte. Ich glaube, ich hatte mich noch nie so glücklich gefühlt.

Wenig später lag ich in meinem Bett und Merle daneben auf einer Matratze.

„Hey, bist du noch wach?“, flüsterte Merle.

„Hmm, ja klar. Wieso?“, flüsterte ich zurück. Ich lag eigentlich immer noch mindestens eine Stunde im Bett, bevor ich einschlief.

„Meine Geschwister schlafen immer schon nach 3 Sekunden oder so ein“, erzählte Merle, "deswegen kann ich mich nie mit ihnen unterhalten…“

„Du schläfst mit deinen Geschwistern in einem Zimmer?“, fragte ich.

„Nee, nur mit Anisha und Kalinda.“, kam es zurück.

„Wer ist das?“

„Meine beiden Zwillingsschwestern.“

„Wie alt sind die?“

„Zehn. Sie sind eineiig und Anisha ist eine Minute älter als Kalinda. Sie ist auf Social Media ein Star. Zumindest für ihre Altersgruppe. Uns andere nervt das voll, weil sie nur noch davon redet…“

„Wer sind die anderen?“

„ Noah, er ist 7 und Amelia, 15.“

„Morgen ist Wochenende.“, sagte ich, dann war ich eingeschlafen.