Eure Geschichten

Freun­de sind wie Ster­ne #1- BDG-Chal­len­ge

Hi! Das hier ist der erste Teil meiner zweiteiligen Geschichte für die BDG-Challenge. Ich hoffe sie gefällt euch. 

Freitag

"Mann, warum muss ich in ein Sommerlager?", fragte ich meine Eltern.

"Weil wir 2 als wir Kinder waren auch in ein Sommerlager gingen und wir dir zeigen möchten, wie viel Spass es dort macht. Wir haben dich schon angemeldet, das heisst, du hast keine Wahl. In 3 Tagen musst du hin. "Darf ich wenigstens meine Freundin fragen ob sie mitkommen kann?", fragte ich nach. "Wenn sie will, dann gerne!", war die Antwort. Ich rief sie an, ihre Antwort war: 

„Das ist so cool, Juliana! Ich freu mich schon!“ kreischte meine beste Freundin Melanie. Ich war schrecklich erleichtert. „Vielleicht wird es doch nicht so schlimm, wenn wir zusammen sind!“ entgegnete ich. „Wie lange willst du dann dort sein?“ fragte Melanie mich. „Eine Woche, sagen meine Eltern.“ erzählte ich ihr. „Und du?“ Von Melanie kam keine Antwort. „Mel?“ fragte ich und lauschte. Ich hörte eine Stimme, die leise etwas wisperte. Es klang wie: „Sag’s ihr doch endlich.“ Es war eindeutig nicht Melanie. „Psst!“ Das war jetzt doch Melanie. Danach hörte ich ein Rauschen, und kurz darauf wieder Melanies Stimme: „Du, Juli, es gibt jetzt Abendessen. Wir sehen uns ja dann am Montag. Tschüss.“  Und sie war weg. Es war alles viel zu kurz gewesen. Da stimmte doch was nicht.

Montag

Mann, wo blieb Melanie jetzt? Ich hatte schon x-mal auf die Uhr geschaut, sah sie aber immer noch nicht. „Juliana!“ hörte ich plötzlich. „Melanie! Und-Emily?“ fragte ich. Emily war die Oberzicke meiner Klasse. Dummerweise verstanden Melanie und Emily sich hervorragend. „Ja“ sagte Melanie entschuldigend. „Ich hab sie“- „Zufällig“ fiel Emily ihr  ins Wort. “Ja, zufällig“ ergänzte Melanie; „getroffen. Undsiewolltemitkommenistdasnichtsuper?“ plapperte Melanie. „Ja, totaaal super. Ich warte schon ewig auf dich.“ sagte ich sauer. „Chill.“ Emily verdrehte die Augen. „Ist das euer Auto?“ Sie deutete auf unser Auto. „Ja. Was ist damit?“ fragte ich. Emily runzelte die Stirn. „Ich glaube, ich frag Papa doch lieber ob er mich mit dem Porsche fährt.“ „Oh!“ kreischte Melanie. „Darf ich mitkommen?“ Jetzt war ich dran mit Augen verdrehen. Melanie hing wie eine Klette an Emily dran! 

Die Autofahrt war langweilig, und ich sah immer nur den Porsche von hinten, nie von der Seite. Daher konnte ich Emily und Melanie gar nicht richtig erkennen. Schließlich kamen wir dann im Ferienlager an. Als wir aus unseren Autos stiegen sahen wir gleich ein riesiges weißes Gebäude. „Wurde wohl modernisiert“ sagte Mama kopfkratzend. Über der riesigen Eingangstür prangten fünf goldene Sterne. „Gibt es fünf-Sterne Ferienlager?“ fragte Emily interessiert. Jetzt sah ich einen Mann in Anzug aus der Tür schreiten. Während er den riesigen Kiesweg entlang ging, blickte ich mich um. Der große Eingangsbereich, in dem wir standen, war umringt von dicken Tannenbäumen. Ich sah durch ein paar einen scheinbar Kilometer-langen Abenteuer Parcours reichen, und hinter einer kleinen Ansammlung von Büschen sah ich einen Pool glitzern. Jetzt war der Mann bei uns angekommen. „Willkommen im Glücksbach Ferienlager.“ “Danke!” sagte Papa. Der Mann nickte ihm gnädig zu, und wendete sich mir, Melanie und Emily zu. „Ihr könnt euch jetzt von euren Eltern verabschieden. Dann zeige ich euch die Zimmer.“ „Tschüss!“ sagte ich zu meinen Eltern. Mama warf einen letzten unsicheren Blick in Richtung der Sterne und dann stieg sie nach Papa ins Auto. Ich sah unserem Auto nach. „Na, jetzt schon Heimweh?“ spottete Emily, und Melanie ergänzte; „So ist Juliana immer!“ Der Mann sah mich mitleidig an, und Emily und Melanie lächelten triumphierend. „So. Ich bin Ronald, aber ihr könnt mich gerne Ron nennen. So wie aus Harry Potter.“  Der Mann versuchte eindeutig vom Thema abzulenken. Dankbar lächelte ich ihm zu. „Es gibt 2er Zimmer, wollen Melanie und Juliana vielleicht zusammen?“ Melanie schüttelte ihren dunklen Lockenschopf. „Nö. Ich will lieber mit Emily.“ Emily nickte. Hasserfüllt sah ich sie an. Eigentlich war sie ganz hübsch. Ihr zierliches Gesicht war blass und sie hatte hellblonde Haare, die zu einem Zopf gebunden waren. Ihre Kleidung war in ein zartes Rosa und himmelblau getunkt, und ihre Schuhe waren ein pastellfarbenes Gelb. Aber ich wusste das Emily innen alles andere als hübsch war. „Nun dann.“ Ron sah zu mir. „Hmm. Ah! Tjede hat auch noch niemandem.” „Tjede?“ fragte ich. War überhaupt ein Mädchen gemeint? Der Name war so seltsam. Tjede war ein dünnes, einfältiges Mädchen. Ich sagte nichts zu ihr, und legte mich frustriert ins Bett. Ich war in einem Luxus-Sommerlager gefangen, und meine beste Freundin hatte sich gegen mich entschieden. Wie sollte ich die Woche hier aushalten?

Dienstag

Während ich am nächsten Tag mein Spiegelei aß, las ich den Wochenplan den uns eine Frau die sich „Siwa“ nannte gegeben hatte. Zuerst hatte ich Klettern, dann Schwimmen und dann Basteln. Danach gab es einen Film. Um 21:30 war Schlafenszeit. Als ich in das Zimmer das ich mir mit Tjede teilte ging um mir Sportsachen zu holen, sah ich ein Buch auf ihrem Bett liegen. Vorne drauf stand Tagebuch. Ich klappte es neugierig auf und las die erste beschriebene Seite, über der das Datum von gestern stand: 'Montag! Weil ich keine Freundinnen hier habe, bin ich in ein Zimmer mit einer Juliana gekommen. Die sieht richtig zickig aus.'

Tränen stiegen mir in die Augen. Plötzlich hörte ich ein leises Räuspern. Schlagartig schloss ich das Buch und wirbelte herum. Im Türrahmen stand Tjede, und ihr Gesicht drückte Ärger aus. Stumm ging sie an mir vorbei und schmiss sich aufs Bett. Ich murmelte eine Entschuldigung und verschwand. Das war kein guter Start!



Außer Tjede hatte noch ein Mädchenzimmer und zwei Jungszimmer den selben Plan wie ich bekommen. Die Jungs hießen Alan, Hendrik, Lory und Damien. Die Mädchen waren ausgerechnet Melanie und Emily. Unsere Gruppenleiter waren Ron und Siwa. Zum Klettern trafen wir uns vor dem Parcours. Jeder bekam ein Sicherungsgurt, ein Kletterseil und ein Karabiner und dann sollten wir Ron folgen. Siwa wollte unten bleiben. Wahrscheinlich hatte sie zu viel Angst. Vorher teilte uns Ron aber noch in Parcours ein. Ich sollte mit Damien, Hendrik und Alan auf den blauen Parcours, und Lory, Tjede, Melanie und Emily sollten auf den grünen. Zuerst waren die drei Jungs verschlossen, aber dann komplimentierte Damien wie gut ich klettern konnte. Danach wurde es noch lustig, und ich war froh, dass ich mit ihnen in einer Gruppe war. Auch beim Schwimmen hatten wir viel Spaß. Aber dann gab es ein Unfall: Wir wollten gerade mit Anlauf vom Beckenrand springen, als uns plötzlich die andere Gruppe kurz vorm Ziel in die Bahn lief. Wir fielen allesamt ins Wasser, und weil die anderen schon trocken waren, mussten wir beim Film aufgeteilt werden. Sonst war der Tag eigentlich ganz gut! 

Eigentlich.

Mittwoch 

Die zweite Nacht verlief still. Anstatt mit mir zu sprechen, durchbohrte Tjede mich die ganze Zeit mit gemeinen Blicken. Ich schluckte, als ich sie am nächsten Morgen in ihr Tagebuch schreiben sah. Beim Frühstück sah ich mir wieder den Plan an. Nach einer Wanderung war Reiten, und dann ein Lagerfeuer. Anscheinend war es ein kurzer Tag, im Gegensatz zu gestern. Die Bastelstunde war sehr langweilig gewesen. Und vor allem sehr lange. 

Besonders sorgte ich mich um das Reiten. Ich war nur einmal geritten, und hatte es sehr gehasst. Plötzlich kam Alan an unseren Tisch. „Hast du schon gehört, Reiten soll ein Zimmer-Turnier werden! Machst du da mit? Schnell schüttelte ich den Kopf. „Ich auch nicht.“ erzählte er. „Damien und Hendrik sind im selben Zimmer, aber ich muss mir ein Zimmer mit Lory teilen, er ist einfach unausstehlich!“ „Ich mit Tjede“ sagte ich und deutete auf das kleine Mädchen am anderen Ende des Tisches. „Schrecklich, ist die.“ sagte ich schließlich. Alan zuckte mit den Schultern und verließ den Tisch ohne ein weiteres Wort zu sagen. Ich war fassungslos. Warum hielt Alan plötzlich zu Tjede? 

Die Wanderung lief schief. Alan und Tjede mussten in einer Reihe laufen, und ich beobachte sie die ganze Zeit aus dem Augenwinkel um herauszufinden was die beiden mit einander zu tun hatten. Darum passte ich nicht auf meine Umgebung auf, und stolperte über einen dicken Ast, der vom Baum gekracht war. Dann fielen Melanie und Emily, die hinter mir liefen, über mich drüber. Emily entschuldigte sich sehr als Ron in der Nähe war, aber ich konnte in ihrem Blick  sehen das sie es extra gemacht hatte. 

Das würde ich ihr nicht verzeihen. Ich fühlte mich unangenehm als ich sagte: „Ich glaube, ich habe mir beim Sturz den Fuß verletzt.“ „Ich auch“sagten Emily und Melanie schnell. „Ah ja.“ Ron ließ einen prüfenden Blick über uns gleiten. „Na schön, wir sind noch in der Nähe vom Campgelände, und ein Betreuer sollte dort sein. Schafft ihr es zurückzugehen? „Hmm, ja.“ Ich war vorsichtig nicht zu übertreiben, denn dann würde Ron sich Sorgen machen. Zu sicher dürfte ich aber auch nicht sein, sonst würde ich auffliegen. Rons Augen blieben an mir kleben. „Ron!“ Einer der Kinder hatte nach ihm gerufen. Ron eilte los, und ließ uns stehen. „Super, wir sind frei!“ sagte Emily und machte mit Melanie einen komplizierten Handschlag. Die beiden ignorierten mich komplett. „Weißt du was?“ fragte Melanie. „Was?“ fragten ich und Emily gleichzeitig . Emily gab mir einen strengen Blick. Enttäuschend wendete ich mich ab. „Es ist kein Betreuer im Gebäude, sie sind alle draußen beim Pool! Das heißt wir haben-„ „Freie Bahn!” vollendete Emily Melanies Satz. Das klang garnicht mal so schlecht. Vielleicht könnte ich ja ein Buch lesen, oder Emilys Sachen grundlos durchsuchen. Die beiden fingen an, über Mode zu reden, und dann waren wir auch am Camp. Schnell huschte ich ins Gebäude und machte es mir auf meinem Bett gemütlich. Ich laß ein Buch, spielte ein paar Videospiele und aß Süßigkeiten. Plötzlich bemerkte ich, wie dunkel es schon war. Erschreckt machte ich das Licht an und schaute auf die Uhr. Es war schon 18:00, und alle aßen wahrscheinlich jetzt zu Abend. Ich eilte nach draußen, und wollte eigentlich zum Speisesaal, aber etwas ließ mich innehalten. Mitten auf dem Rasen stand ein Teleskop. Zaghaft presste ich mein Auge dran, und sah mir den Himmel an. Überall waren Sternenbilder. Ich liebte Sterne, und wollte diese Chance nutzen um sie mir anzusehen. Plötzlich tippte mich jemand auf die Schulter. Ich wirbelte herum, und dort stand Tjede. „Ist das Abendessen schon vorbei?“ fragte ich dümmlich. Tjede schüttelte den Kopf. „Ich wollte eigentlich...“ sagte sie, doch brach ab. Es war das erste Mal das ich sie sprechen hörte. Tjede sah wieder in den Sternenhimmel, und in dem Moment wurde mir klar das sie ihn genauso sehr liebte wie ich.

Fortsetzung folgt... 

 

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Eure Kommentare

haha

Danke an euch alle! An Zubayr: Ich kannte dieses Wort zuerst nicht, und musste es Googlen😅

super!

Super!!!!!!!!!!!!!!

Great.

Klar doch:)

Danke, Zubayr! 

Formidable!