Eure Geschichten

Ge­sang der To­ten (Ka­pi­tel 1.3)

Kapitel 1.3:

Eisige Kälte und starker Wind

Er kämpfte sich gegen den Wind, der sich gegen ihn aufzubäumen schien. Luft durchzog seine Jacke und alle darunter liegenden Kleidungsschichten. Für einen Blick zurück war es nun schon zu spät. Nur noch zwölf Schritte trennten ihn von der Straße, aber sie kamen ihm vor wie eine Ewigkeit. Als er die ersten Tropfen des eiskalten Regens an seinem Gesicht spürte, wurde ihm klar, wie lange er schon lief. Es waren eigentlich nur 500 Meter bis zum Schlosspark, die er normalerweise in fünf Minuten schaffte, aber die Kälte und der Wind ließ ihn nur schleppend vorankommen, wenn man das so nennen konnte. Jeder Schritt war wie ein Gewicht mehr an seinen Füßen, die langsam den Geist aufzugeben schienen.

So langsam beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Er war allein hier, aber nicht allein wie sonst, mit ein paar Passanten, die anscheinend falsch abgebogen waren, sondern allein allein. Es waren keine Stimmen zu vernehmen, sondern nur das Rauschen des Windes, er übertönte alles. Benjamin rutschte auf dem spiegelglatten Pflasterstein aus und landete auf dem klatschnassen Boden, unter seinen Füßen. Er blieb kurz sitzen und atmete durch. Der Wind raubte ihm den Verstand und seine Sinne drehten am Rad. Er konnte nichts riechen, außer Nässe und Wind. Er stemmte sich hoch und ein weiterer Schwall Wind ließ ihn fast noch einmal nach hinten umkippen, aber er fing sich gerade noch rechtzeitig mit einem Arm an der Laterne neben ihm ab.

Angekommen im Schlosspark

Er war da. Zwei große Torbögen zierten die spröde Mauer, von der der Putz in großen Stücken abblätterte, man hatte sich keine große Mühe bei der Restaurierung gemacht, mattes Grau zeichnete die Linie zwischen Park und Wiese. Es war kein toller Anblick, wahrlich nicht, aber das interessierte Benjamin in diesem Augenblick nicht, er wollte nur die Informationen bekommen. Der Weg über die Wiese fiel im deutlich leichter. Die beiden Torflügel schwangen bedrohlich quietschend auf, bevor Benjamin sie auch nur anrühren konnte, und öffneten die Forte in eine andere Welt: In der Mitte zierte eine riesige Eiche den schlichten Park. Ihre Äste bildeten ein undurchlässiges Dach um sich herum und rief Besucher auffordernd unter ihr Platz zu nehmen. Efeu rankte sich an der grauen Mauer zwischen Schlosspark und Wildnis empor und verdeckte sie vollständig, so war dieser Anblick etwas angenehmer. Gepflegte Wiese zierte den Untergrund, auf dem vor nicht allzu langer Zeit noch braune Erde vorherrschte. Unter den Verschlungenen Ästen stand eine kleine, mickrige Gestalt, die leicht vornübergebeugt war. Ihre kurzen und wenigen Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab und passten eigentlich zu der Eiche, unter der die Gestalt Schutz suchte.

PS: Ich werde jetzt erst einmal diese Geschichte weiterschreiben, weil die mir am meisten Spaß momentan macht. Aber bitte verlasst euch nicht auf regelmäßige Erscheinungen😅.

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Eure Kommentare

Du schreibst so gut. Wirklich ich selbst schreibe ja auch Geschichten die sind aber bei weitem nicht so gut wie diese😱😱😁

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Hey, dass ist super cool. Du kannst super gut schreiben.

einfach krass!   

Wow Wow Wow🤩🤩🤩

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Wow, super gut beschrieben! 👍🏻 LG Ida 💙

Du kannst echt gut schreiben!

Coole Geschichte!