In Hea­ven and Hell – Ka­pi­tel 1

Die Geheimen Mädchen

„Hey Scarlett! Jetzt komm schon“, rief mir Violett, meine beste Freundin, zu. Sie war schon mit Piper und Rose vorangegangen, doch ich saß mit Hazel noch immer auf einem der Findlinge vor unserem Haus.

„Jaha, komme gleich!“, schrie ich zu Violett, Piper und Rose hinüber und wandte mich dann an Hazel:

 „Kommst du nun mit oder nicht?“, fragte ich sie.

„Ja schon“, flüsterte Hazel, „aber Rose hat doch gesagt, ich darf nicht“

Oh Mann, diese Rose regte mich in  letzter Zeit sehr auf. Seit einem halben Jahr hatte sie immer wieder ihrer kleinen Schwester Hazel verboten, zu unserem geheimen Versteck im Wald zu gehen. Dabei war Hazel schon immer Teil unserer Clicke.

„Ach komm“, sagte ich deshalb, „du kannst doch nicht immer das machen was Rose sagt! Jetzt komm schon mit.“ Eine Weile zögerte Hazel noch, doch dann stand sie endlich auf und rannte mit mir in Richtung Wald. Meine langen hellbraunen Haare, wedelten mir durchs Gesicht, als wir endlich bei den anderen ankamen.

„Hazel! Ich hab dir doch gesagt, du darfst nicht mitkommen!“, schimpfte Rose, prompt als ich mit Hazel neben den dreien auftauchte.

„Jetzt lass Hazel doch auch mal mit!“, verteidigte Violett Hazel. „Sie war schon letztes, vorletztes, vorvorletztes und vorvorvorletztes Mal nicht dabei.“

„Ja,ja“, sagte Rose schnippisch und hielt dann aber die Klappe. Danach sagten auch die anderen kein Wort mehr, schließlich war der Wald voll von gefährlichen Tieren und das wusste jede von uns.

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Nach einer Weile waren wir an unserem Hauptquartier angekommen. Es war eine alte, schon sehr morsche Hütte, die direkt an einer Klippe stand. An den Wänden wucherte Efeu, der schon seit Jahren nicht mehr beschnitten worden war und hier und da konnte man durch ein Loch im Holz ins Innere der Hütte schauen.

Piper schloss die Tür auf: Sie war unsere Hüterin, dass bedeutete, sie passte auf alle wertvollen Dinge unserer Clicke auf. Schnell versammelten wir uns um einen kleinen Tisch, der in der Mitte des Raumes stand.

„Willkommen zum einhundertvierundsiebzigsten Treffen der Geheimen-Mädchen!“, begann Violett ihre Rede. „Heute habe ich euch herberufen, da wir ein Problem haben. Ein Mann hat unsere Hütte gekauft. Ich weiß nicht mehr wie er heißt, aber das ist wohl egal. Jedenfalls ist er von einer Baufirma, die unser Quartier abreißen will um ein Hotel hier hinzubauen. Es könnte also sein, dass … Was ist das? Habt ihr das auch gehört?“ Ich nickte. Ein röhren hatte Violett unterbrochen und es wurde immer lauter. Schließlich bebte die ganze Hütte.

„Leute“, schrie Piper, „egal was das ist, wir müssen hier schleunigst raus, wenn wir nicht als Trümmer enden wollen.“

„Habt ihr schon einmal bedacht, dass die Hütte an einer Klippe steht, wenn sie kaputt geht oder so, werden wir fallen“, meinte Rose. Bestürzt blickten wir uns an, keiner von uns hatte daran gedacht und die Wände um uns herum wackelten nun beächtlich.

„Violett, Hazel, Piper, Rose. Bevor ich hier sterbe, möchte ich sagen das ich euch alle gern hab.“, sagte ich und wollte mich gerade verbessern, da ich Rose ganz bestimmt nicht gern hatte, doch es war schon zu spät: Die Hütte brach über uns zusammen und kurz darauf merkte ich, wie ich fiel.