Eure Geschichten

Hog­warts User­ge­schich­te #3

Unterricht im Gewächshaus

Das Gras war noch nass vom Tau, als die Erstklässler zu ihrer ersten Stunde liefen, die zugleich ihre erste Unterrichtsstunde in Hogwarts sein würde. Vor den Gewächshäusern wartete schon eine ganze Schar von Huffelpuffs, mit denen sie zusammen den Unterricht haben würden. Bis auf das misslungene Gespräch am Vorabend mit Marieluna hatte sie bis jetzt keine Zeit gehabt, sich mit den anderen Mädchen bekannt zu machen, und so stellte sie sich etwas abseits und wartete, bis Professor Longbottom kam, um sie hereinzulassen. Dann drängelte sie sich mit den anderen hinein und versuchte einen möglichst guten Platz zu erwischen.

In den Gewächshäuser war es ziemlich warm und dazu feucht. Überall um sie herum wuchsen seltsame Pflanzen, aber zu ihrer Erleichterung konnte sie feststellen, dass sich keine von ihnen bewegte. Der Professor begrüßte sie alle. Dann teilte er ihnen mit, dass sie in den ersten Stunden zunächst die Grundlagen erlernen sollten. Dazu sollten sie sich selbstständig in Vierergruppen zusammenfinden. Sofort brach ein aufgeregtes Gewusel los. Charly schob sich durch die Menge zu Marieluna durch: „Hey, ich dachte, wir könnten vielleicht zusammenarbeiten?“ Die zuckte bloß mit den Schultern. Charly sah das als Ja an. „Toll, dann brauchen wir bloß noch zwei weitere Gruppenmitglieder“, sagte sie und zog ihre verdutzte Mitschülerin hinter sich her zu zwei Huffelpuff-Mädchen.

„Hi, seid ihr schon voll?“, fragte sie. Die beiden schüttelten den Kopf. Das eine Mädchen, das dichtes, glattes, braunes Haar hatte, das ihr bis unter die Schultern reichte, meinte, sie könnten gerne bei ihnen mitmachen. Das andere Mädchen hatte ebenfalls braunes Haar, aber sie hatte es zu einem Zopf geflochten. „Ich bin Emelie“, meinte sie, „und das ist meine Freundin Ronja“, sie zeigte auf das andere Mädchen. „Oh, ich bin Charly“, sagte Charly. Marieluna stellte sich nicht vor, sie musterte die beiden Mädchen nur misstrauisch. Charly seufzte. Was war bloß mit dem Mädchen los?

Ein tragischer Vorfall

Die nächsten Wochen verliefen normal, wenn man den Knochenbruch in der Besenflugstunde und die weggefluchte Nase bei einem nach hinten gegangenen Zauberspruch mal außeracht lässt. Charly verbrachte ihre meiste Zeit mit Emelie und Ronja, auch, wenn sie schnell feststellte, dass die beiden untereinander immer mehr befreundet sein würden als sie mit ihnen, sie sahen sich einfach zu wenig. In Verteidigung gegen die dunklen Künste saß sie an einer Dreierbank neben einem Mädchen namens Finny aus Gryffindor, mit der sie sich gut verstand, doch Freundschaften über andere Häuser waren einfach schwierig, man sah sich einfach zu wenig, und so verbrachte sie mehr und mehr Zeit mit Marieluna. Doch eines Tages passierte etwas, was eine Reihe von Ereignissen auslöste, die Charlys restliches Schuljahr auf denn Kopf stellen sollten.

Es fing mit einer Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste an. Im Unterricht war die Diskussion aufgekommen, wie wichtig das Fach wohl wäre. Finny hatte nämlich gemeint, eine Slytherin auf dem Gang hätte behauptet, es sei bloß ein Laber-Fach. Als sie dann in die Pause gingen, erzählte sie ihnen, ihre Eltern seien beim Kampf mit „bösen Zauberern“  ums Leben gekommen und sie hätte seitdem bei einem Freund ihrer Eltern leben müssen. Charly und Silli, Finnys beste Freundin, lauschten gebannt, aber Marieluna trottete bloß mürrisch hinter ihnen her. Charly drehte sich zu ihr um: „Was ist denn los?“ „Gar nichts ist los!“, giftete das Mädchen zurück. Charly zog eine Augenbraue hoch: „Ok, wenn du meinst…“

Sie wollte gehen, als jemand hinter ihr sagte: „Ist doch klar was los ist!“ Charly fuhr herum. Vor ihr stand eine Slytherin, bestimmt zwei Jahrgänge über ihr und grinste boshaft. „Sie hat ihre arme Schwester beim Kampf um „böse Magier“ verloren“, sagte sie und legte ihre Hand an die Stirn, als würde sie bei dem Gedanken daran gleich in Ohnmacht fallen. „Sind in euer Haus gekommen, nicht wahr? Stand in allen Zeitungen.“ Sie schnippte mit dem Zauberstab und ein Papierfetzen flog geradewegs in ihre Hand. „Ein tragisches Unglück ereignete sich gestern Nachmittag in einem Einfamilienhaus nahe London, bei dem ein Elfjähriges offenbar entführt und ermordet wurde.“  „Hör auf“, sagte Charly mit fester Stimme. Marieluna war richtig blass geworden. Doch es half nichts, das Mädchen redete einfach weiter.  „Die Eltern und vor allem die kleine Marieluna, die Schwester des Mädchens, sind zu tiefst geschockt.“ Sie beugte sich zu Marieluna: „Ohh, bist du zu tiefst geschockt? Da fühle ich aber doll mit dir!“ Dann drehte sich das Mädchen um und verschwand lachend in der Menge.

Fassungslos starrten sie ihr nach. Dann ließ Silli Finny los, sie hatte ihre Freundin am Umhang festhalten müssen, damit sie sich nicht auf die Slytherin stürzte, und Charly lief sofort zu Marieluna. „Alles okay?“, fragte sie. Die nickte bloß matt, dann drehte sie sich um und verschwand in richtung Schlafsaal. „Und was jetzt?“, fragte Finny beklommen. Charly überlegte kurz, dann sagte sie: „Ich gehe wohl besser mal nach ihr sehen.“

Plötzlich war alles dunkel!

Charly fand Marieluna im Schlafsaal, wo sie stumm auf einer Fensterbank saß. Vorsichtig ging sie zu ihr und legte dem Mädchen eine Hand auf die Schulter. „Hey“, fragte sie leise, „was ist los?“. Charly wusste, dass das nicht gerade trostspendende Worte waren, aber sie hatte keine Ahnung, was sie sonst sagen sollte. Und vor allem nicht, was sie von all dem halten sollte. Marieluna blieb still, aber Charly konnte sehen, dass ihr eine Träne die Wang hinunterlief. Ratlos setzte sie sich neben sie. So saßen sie eine ganze Weile da, bis Marieluna plötzlich mit leiser Stimme das Wort ergriff: „Saphire hatte Recht, Charly. Als meine Schwester 11 Jahre alt wurde, wurde sie entführt. Niemand weiß wohin und niemand weiß wieso. Um ehrlich zu sein bin ich mir nicht einmal sicher wie! Ich weiß, das klingt komisch, vor allem, weil ich damals dabei war. Aber es wurde einfach schwarz. Und damit meine ich nicht normale Dunkelheit. Es war, als ob nichts mehr existieren würde. Ich fühlte keinen Boden mehr, der Stuhl auf dem ich saß, war für die Zeit, in der alles finster war, vollkommen verschwunden. Und als ich versucht habe zu schreien, spürte ich zwar, wie ich meinen Mund aufmachte und einen Laut formte, aber er war nicht zu hören. Dann habe ich versucht wegzurennen, aber auch das funktionierte nicht richtig. Ich konnte mich zwar bewegen, aber irgendwie hat es sich angefühlt, als käme ich nicht vom Fleck. Ich glaube das lag daran, dass es keine Richtung gab in die ich mich bewegen konnte. Als die Finsternis dann ganz plötzlich mit meiner Schwester verschwunden war, saß ich anstatt im Wohnzimmer in der Küche, und dazu auf einem Schrank!“ Marieluna machte eine kurze Pause und holte tief Luft, dann fuhr sie fort: „Viele glauben, sie sei tot, meine Eltern auch, aber ich glaube nicht daran. Charly, das muss jetzt verrückt für dich klingen, aber ich glaube nicht, dass das so ist. Und ich habe das Gefühl, dass ich sie finden muss, aber ich weiß nicht wie!“

Als Marieluna fertig war, sank sie wieder in sich zusammen und starrte weiter aus dem Fenster. „Ich helfe dir“, sagte Charly plötzlich unvermittelt. Überrascht drehte sich das Mädchen zu ihr um: „Wieso willst du das tun?“ „Weil du meine Freundin bist!“, erklärte sie sachlich. Und fuhr sofort fort: „Also der einzige Anhaltspunkt den wir bis jetzt haben, ist dieses komische schwarze Zeug. Ich schlage also vor, wir weihen Finny, Silli, Ronja und Emelie ein und versuchen unser Glück in der Bibliothek!“ Ihre Freundin machte den Mund auf, als wollte sie etwas sagen, dann schloss sie ihn wieder. Schließlich riss sie sich zusammen und sagte mit erstickter Stimme „Wenn du meinst…“

Letzte Rettung: Jake

Du nächsten Wochen verbrachten die sechs ihre meiste freie Zeit in der Bibliothek, aber ohne Erfolg. Sie fanden weder in „Dunkle Zauber früher und heute“, noch in „Das Handbuch der magischen Reisen“ auch nur einen Hinweis darauf, was die geheimnisvolle Leere bedeutete. Ronja holte sich sogar gegen eine besonders raffinierte Ausrede die Erlaubnis für die verbotene Abteilung, aber auch hier fand sie keinen Hinweis darauf, was Charlylotty mitgenommen haben könnte. Als sie sich schließlich am Ende des Monats trafen, war die gesamte Gruppe ziemlich hoffnungslos. „Und was sollen wir eurer Meinung nach jetzt machen?“, fragte Ronja. Charly zuckte mit den Schultern „Ich habe keine Ahnung“, gestand sie. Ratloses schweigen erfüllte die Runde, bis Silli sich zu Wort meldete: „Wie wäre es, wenn wir eine ältere Schülerin oder einen älteren Schüler fragen? Die sind schon länger hier und haben vielleicht bei den Lehrern etwas aufgeschnappt, was uns helfen könnte, oder behandeln es gerade im Unterricht!“ „Meinst du denn, die helfen uns?", wand Finny ein. „Die sind doch viel älter!“ „Versuchen kann man es immer.“ Charly stimmte Silli zu und Emelie schlug vor, sie könne ihre Schwester im dritten Jahrgang fragen, aber Silli meinte, die Person müsse mindestens im vierten Jahrgang sein, um etwas zu wissen.

Und so schlug Finny schließlich Jake vor, ein Mädchen aus ihrem Haus, mit braunen Haaren und grünen Augen, das ihr schon ein paar Mal bei den Hausaufgaben geholfen hatte. Jake war genau im vierten Jahrgang und sie willigte ein, ihnen zu helfen, auch, wenn sie nichts Genaues wusste. „Alles, an das ich mich erinnern kann, ist, dass die Lehrer sehr besorgt waren. Aber vielleicht erinnere ich mich ja später noch an etwas Genaueres“, tröstete sie. In diesem Moment hatten die Mädchen nicht viel Hoffnung, aber wie sich herausstellte, lieferte Jake bald den entscheidenden Hinweis. Einen knappen halben Monat nach dem sie eingeweiht worden war, kam sie auf Marieluna und Charly zugestürmt, als sie gerade aus einer Stunde Zauberkunst kamen: „Marie, Charly, ich weiß jetzt was das war, was Charlylottys Verschwinden ermöglicht hat!“

 

Ich wollte nochmal sagen, dass jetzt ja viele immer noch nicht dabei sind und es ja schon der dritte Teil der Geschichte ist. Aber es haben sich auch ganz schön viele Teilnehmer gemeldet und nächstes Mal werden auf jedenfall noch ein ganzes Stück mehr hinzukommen. Falls ihr unbedingt im nächsten Teil schon vorkommen wollt, dann schreibt mir ein Kommi, dann kommt ihr mit rein.

Lg Linnea

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Eure Kommentare

Wow, coole Geschichte! Ich wäre auch gerne im nächsten Teil mit dabei, ich bin bis jetzt glaube ich in noch keinem der Teile vorgekommen... Meinen Steckbrief habe ich ja schon unter dem Aufruf zu deiner Geschichte als Kommi geschrieben :) LG Kleo

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Nein aber das nächste mal bitte richtig lesen!

lg meier

Oh, das tut mir leid! Soll ich es nochmal umändern?

Mega coole Geschichte! Ich freue mich sehr auf den nächsten Teil 😊😃

Lg Yola 🤗

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Liebe Linnea

Jake ist ein Junge! Ist aber nicht weiter schlimm! Aber trotzdem finde ich es ärgerlich!

Lg meier

PS: Ich habe Jake erfunden!

Boa cool!

An die Redaktion: Oben im Text, der den Teil beschreibt steht: Wie kann sie tun, um ihr Hoffnung zu geben? Müsste es nicht Was kann sie tun... heißen?

Super cool!

Ich liebe diese Geschichte! Ich bin absoluter Hogwarts Fan