Eure Geschichten

Hun­de­win­ter 3 | Sen­ga

Es geht weiter! Ich schreibe immer erst weiter (frühestens), wenn der Teil davor schon draußen ist, nachher geht ein Teil verloren und ihr überspringt einen Teil - das wär nix.

Ich bin wirklich die Patentochter von Mira

“Das... Das kann nicht sein. Das kann nicht sein. Und du bist wirklich die Patentochter von Mira? Du bist dir ganz sicher? Hanna, du willst mich doch verarschen!”, ruft Freya. Ich schaue sie immer noch verwirrt an. Denkt sie, ich bin blöd oder so? “Ja, ich bin die Patentochter von Mira. Was ist denn jetzt? Weißt du, wo sie ist oder nicht? Ansonsten kann ich zu den nächsten Nachbarn!” Am Anfang hatte ich gedacht, dass Freya und ich vielleicht Freunde werden könnten. Aber anscheinend habe ich mich da getäuscht, man kann ja schlecht mit jemandem befreundet sein, der einem noch nicht mal etwas Einfaches glaubt, wie Mira ist meine Patentante. “Ja... ja, ich weiß, wo Mira ist. Ich kann Sie zu ihr bringen.” Jetzt redet Freya schon in der Höflichkeitsform mit mir. Ich kapiere nichts mehr. “Jetzt sag du zu mir, ich kann es nicht leiden, wenn mich jemand mit Sie anspricht, ich bin noch 12!”, rufe ich, lauter und genervter, als ich es eigentlich will. “Ähm, okay, … Hanna.” Schon besser. Ich werde einiges mit Mira klären müssen, aber erstmal muss ich zu ihr. Freya glaubt mir wohl langsam, dass ich tatsächlich Miras Patentante bin und sie daran auch nichts ändern kann und ich keine Ahnung habe, warum ich auf einmal ein Fast-Gott bin. Jedenfalls redet sie wieder normal mit mir. “Es ist eine Weile bis zu Mira – ich weiß nicht, ob wir deinen Vater so weit ziehen können...”, gibt Freya zu bedenken.

Polarwölfe und Babys gehören von Geburt an zusammen

Ich rufe Blanka zu mir und kuschele sie erst einmal durch. Dann flüstere ich ihr leise ins Ohr: “Du bist doch stark, meine Kleine, oder? Könntest du mit Jeschko, Sumo und den anderen den Schlitten herbringen? Ich wäre dir sehr dankbar dafür.” Blanka drückt sich kurz an mich, dann schleckt sie mir über das Gesicht. Das bedeutet in Blanka-Sprache so viel wie “Ja”. Schon ist sie aus Freyas Zelt draußen und in Richtung Schlitten und den anderen Polarwölfen verschwunden. Freya hat uns die ganze Zeit angeschaut. Jetzt fragt sie: “Kann Blanka dich verstehen?” “Klar”, antworte ich, “in unserem Dorf bekommt jeder bei seiner Geburt einen Polarwolf. Der begleitet einen dann sein Leben lang. Allerdings werden die Tiere nicht aus Zufall ausgelost, bei uns wird das Baby, natürlich warm eingewickelt, neben das Feuer gelegt. Die anderen gehen. Die Wölfe haben Angst vor dem Feuer. Deshalb, so heißt es, wenn ein Polarwolf zum Kind geht, gehören der Wolf oder die Wölfin und das Baby zusammen. Bisher hat noch kein Kind keinen Wolf gekriegt.

Freya möchte auch einen Wolf

Bei mir war es eben Blanka, die zu mir gekommen ist.” Freya schaut mich an. Sie lächelt dabei, ich weiß nicht, ob mit Absicht oder aus Versehen. Schließlich meint sie: “Wenn du wieder zurück zu deinem Dorf gehst, kann ich dann mitkommen? Ich hätte gerne einen Polarwolf, Wölfe sind meine Lieblingstiere.” Ich nicke, frage dann aber doch: “Kannst du schon – Aber was würden deine Eltern sagen, wenn du gehen würdest?” “Eltern?” Freya schaut mich mit großen Augen an. “Ich habe keine Eltern, zumindest keine, die ich kenne. Ich wurde mal im Schnee gefunden, als dieses Dorf hier auf der Jagd war.”

Jeschko und Freya gehören zusammen

Ich nicke langsam. “Ja, dann darfst du natürlich mitkommen. Aber... wohnst du hier dann ganz alleine?” “Jep”, ist das Einzige, was Freya dazu sagt. In diesem Moment kommen die Wölfe, Blanka vorne, dahinter Jeschko und Sumo und dahinter noch ganz viele andere Wölfe, die teilweise gar keinen eigenen Namen haben. Jeschko ist das Wolfskind von Blanka und Sumo ist Papas Wolf, deshalb ist er auch da. Hinter ihnen ist der Schlitten. Ich will Freya gerade fragen, ob sie mir helfen kann, Papa auf den Schlitten zu heben, weil er gar nicht so leicht ist, aber Jeschko hat sich freigemacht und stürmt auf Freya zu. Er ist so schnell, dass er sie umwirft. “Jeschko, aus! Lass das!”, schimpfe ich mit ihm. Ich schimpfe nicht gerne mit den Wölfen, aber diesmal muss es so sein. “Ach, schon okay. Er ist nett, und er will mich nur begrüßen!”, beruhigt Freya mich. In diesem Moment schleckt Jeschko ihr übers Gesicht. Das machen normalerweise nur die Wölfe mit ihren Menschen. Und in diesem Moment ist klar – Jeschko und Freya gehören zusammen. Für immer.  

 

Ich habe immer noch nicht aufgelöst, was mit Mira ist. Habt ihr vielleicht eine Idee? Vielleicht wisst ihr es ja!

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Eure Kommentare

Ich freue mich jetzt schon sehr, den vierten Teil zu lesen! Du schreibst echt gut 👍🏻.

Mira könnte weiter gezogen sein. Oder sie ist schwanger und deswegen musste sie in ein Krankenhaus-Zelt, und sie hat jemanden gebeten das er auf ihr Zelt aufpast. Wie wäre das?

Super Geschichte 😃😊

Das ist so spannend! Du kannst so toll schreiben! Ich freue mich schon auf den nächsten Teil 🙂

An die Redaktion: Könntet ihr bitte noch den letzten Teil einfügen...?

Hallo Senga!

Was meinst du mit dem letzten Teil? Meinst du den zweiten Teil? Der ist schon online. Oder meinst du den vierten Teil? Wir haben bei uns keinen vierten Teil von "Hundewinter" gefunden. Schick uns den doch gerne noch einmal zu!

Viele Grüße

dein ks-Team