Ju­li­as Ta­ge­buch #1

Mittwoch, 8. April 

Schule und anstrengende Familienmitglieder

Ich kam gerade noch rechtzeitig in den Unterricht. Meine Mathelehrerin funkelte mich böse an und wandte sich wieder der Tafel zu. Wie gewöhnlich setzte ich mich auf meinen Platz neben meiner besten Freundin Lena. Eigentlich nervte sie mich in letzter Zeit nur und laberte mich mit unwichtigen Dingen voll. In letzter Zeit war ich total unter Druck, denn mein Vater musste wegen der Arbeit ein Jahr irgendwo nach Amerika fliegen. Jetzt musste ich immer zur Schule laufen. Normalerweise fuhr er mich hin. Und da war noch mein nerviger kleiner Bruder. Er war 12. Er fand es besonders lustig mir Rosinen in die Brotzeit zu stecken, weil ich Rosinen HASSE. Gestern hat er sogar Kleber in meine Haarbürste getan.

Als die unerträglichen Mathestunden vorbei waren, strömten alle aus den Klassenzimmern. In den nächsten beiden Stunden hatten wir Musik. Plötzlich fiel mir ein, dass wir die Ex zurückbekommen würden. Wenn ich es vermasselte, durfte ich nicht mit auf Klassenfahrt - auf irgendeine Insel - mitkommen. Ich brach in Schweiß aus. Doch plötzlich lief mir Kevin über den Weg. Der beliebteste Schüler der Klasse... naja, der ganzen Schule. Alle Mädchen schwärmten von ihm. Auch ich und Lena und alle. Und er lächelte mich sogar an!! Doch es gongte schon. Jetzt hatten wir leider Musik.

"Was ist, wenn ich eine 6 habe? Meine Mutter wird mir für mein ganzes Leben Hausarrest geben...", laberte Lena. Konnte sie nicht mal den Mund halten? Im Musiksaal entdeckte ich unseren Lehrer, der überhaupt nicht glücklich schaute, als ich reinkam. Ein Schauder überlief mich.

Ein Ohr zum Ausheulen

Als wir die Probe ausgeteilt bekamen erklärte unser Lehrer welche Noten es gab. Es gab auch eine 6. Und die hatte ich... Meine Augen wurden feucht. Bianca merkte meine Note sofort und teilte es ALLEN mit. Sie war die schlimmste Person, die ich in meinem Leben kennengelernt hatte. Gefühlt schaute ich die restliche Stunde nur auf die Uhr, bis es endlich gongte. Doch mein Lehrer hielt mich auf. Na schön. Er war total wütend und schrie mich fünf Minuten lang an, bis er endlich merkte, dass ich total fertig war und es verstanden hatte.

Als ich außer Hörweite von ihm war, fing ich an zu heulen. Lena wollte sofort wissen, was passiert war und hielt mich am Arm, doch ich riss mich los. Sie konnte ich gerade gar nicht gebrauchen. In der Aula klammerte ich mich an dem nächsten fest, der mir über den Weg lief. Was dumm von mir war, aber ich musste es machen. Ich heulte ihn voll, bis ich keine Tränen mehr in den Augen hatte und total rot war. Doch als ich sah, wer vor mir stand... es war Kevin. Genau diese Person von hunderten Leuten. Oh mein Gott, wie peinlich das war... es war einfach SOOO peinlich. "Sorry", stammelte ich. " Ist schon ok....", antwortete er verwundert.