Eure Geschichten

Ka­pi­tel 3: Der ge­naue Über­blick

3. Der genaue Überblick

„Na endlich! Du hast aber ewig gebraucht. Wo warst du nur so lange?“, fragte Granny besorgt. „Ich war schon so lange nicht mehr im Keller, da musste ich mich nur ein bisschen umsehen“,antwortete ich unschuldig. Grandma nickte und bewegte sich ins Esszimmer. Ich folgte ihr und wir genossen das Abendessen, das nur mit der Himbeermarmelade so gut schmeckte wie sonst, auch wenn ich immer noch darüber nachdachte, warum Grandmom nur einen geheimen Raum mit Bildern von mir hatte. Und vor allem: woher sie die Bilder hatte. Niemals hatte ich Granny Bilder wie diese geschickt oder Ähnliches. Selbst wenn ich es nicht zugeben wollte: Ich hatte Angst. Große Angst. Angst vor meiner geliebten Grandma. Ich verstand mich selbst nicht. Warum tat sie das?

Nach dem Essen fragte ich Großmutter, ob sie schon schlafen möchte. Ich würde bald nach Hause gehen, aber vorher wollte ich mir den geheimnisvollen Raum etwas genauer ansehen, was ich ihr natürlich verschwieg. Ihr erzählte ich, dass ich noch etwas aufräumen würde. Granny meinte, sie wäre sowieso schon müde und schlief auch nur wenige Minuten später ein. Ich deckte sie behutsam zu und sofort machte mich auf den Weg in den Keller. Ich rannte fast, so sehr wollte ich mich beeilen. Die Kellertreppe knarzte gleich, wie sie es schon eben getan hatte. Schnell öffnete ich die Geheimtür, indem ich auf die Fliese, die wie mir eben aufgefallen war, mit einem winzigen Buch gekennzeichnet war, und an dem Buch zog und betrat den Raum.

Ich betrachtete die vielen Portraits genau und erneut lief mir ein Schaudern den Rücken hinunter. Meine Großmutter kam mir auf einmal nicht mehr so vertraut wie früher vor. Sie war so fremd. Ich konnte die Tränen nicht mehr aufhalten. Grandma war früher immer für mich da gewesen und ich konnte ihr alles erzählen. Schnell wischte ich mir die Tränen weg und konzentrierte mich wieder auf das geheimnisvolle Zimmer. Es hatte einen gefliesten, grauen Boden, der unter meinen nackten Füßen ganz kalt war. Ich blickte weiter durch das Zimmer. Die Wände waren beige und hatten Risse und abgeschlagene Kanten. In den Ecken waren Spinnenweben und inmitten des Raumes stand ein Schreibtisch. Er war sehr alt und es stand ein Bild mit drei Kindern darauf.

Anschließend öffnete die Schubladen des Tisches. In der ersten waren nur Kinderzeichnungen, die ein Lächeln auf mein Gesicht zauberten. Ich verbrachte gerne Zeit mit Kindern und oft passte ich auch auf die beiden Söhne meiner Schwester auf, die fünf und zwei Jahre alt waren. Ich legte die Zeichnungen wieder in die Schublade und widmete meine Gedanken der zweiten Lade. Als ich sie öffnete sah ich Bilder aus vergangener Zeit, die einen jungen Mann zeigten. Auf vielen Bildern war auch eine Frau mit roten Haaren in seinem Arm zu sehen. Bilder, auf denen diese Dame zu erblicken war, waren oftmals eingerissen oder sogar ganz zerrissen. Auf einem Bild war auch ein neugeborenes Kind zu sehen und es gab noch mehr Bilder. Diese sah ich mir allerdings nicht mehr an. Ich schloss die Schublade und nahm den Griff des dritten Schubfachs in die Hand. Als ich daran anzog bemerkte ich allerdings, dass die Lade verschlossen war. Genervt, aufgeregt und enttäuscht rollte ich mit den Augen und ging zur Tür hinaus. Ich hatte genug gesehen.

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Eure Kommentare

Hi!

Verrückt das du schon seid 5 Jahren spielst! (Block Flöte)

Die Geshichte ist toll!

Deine Geschichte ist richtig spannend und toll! Ich freue mich sehr auf den nächsten Teil! 😊👍

Du schreibst toll!