Mein an­de­res Le­ben von A-Z (Ka­pi­tel 1)

Ab zu Opa

Es war ein kühler Sonntagmorgen als ich die Nachricht erfuhr. Meine Mam rief mich zum Frühstück und sagte: "Sally, in der nächsten Woche müssen dein Dad und ich leider nach Kalifornien zu einem wichtigen Kongress reisen". Ich verdrehte die Augen. So etwas kannte ich. Mam und Dad mussten ständig zu irgendwelchen langweiligen Konferenzen. Aber die nächste Mitteilung verschlug mir den Atem. "Und für diese Zeit haben wir geplant, das du zu Opa Sam fahren wirst!" Flüsternd bekam Mam eine Antwort: "Ich will nicht zu Opa!!!" "Schatz, es ist doch nur für eine Woche!", versuchte sie mich zu trösten. Opa Sam ist Millionär. Das letzte Mal wo ich bei ihm war, hat er lauter verrücktes Zeug gemurmelt. 

Außerdem ist das riiiesige Herrenhaus zum verzweifeln. Man weiß da noch nicht mal wo es in den Speisesaal geht. Sooo viele Türen sind da. Einmal habe ich aus versehen eine schwarz-dunkelbraune Tür einen Spalt breit aufgemacht. Opa hat sie sofort wieder zugeschlagen und mahnend gedroht: "Wehe, du öffnest diese Tür noch einmal, sonst..." "Sonst was?", hakte ich nach. Sam verlangte: "Sally, mach diese Tür nie mehr auf. Es ist nur zu deinem Besten". Ich fragte: "Ja, aber warum denn?" Opa schwieg. Das Erlebnis habe ich meiner besten Freundin Moki erzählt. Sie wusste auch nicht was er mit der Tür hatte. Moki ist genau so alt wie ich und die beste Person als Freundin die man sich nur vorstellen kann.