In mei­nen Träu­men #1

Ein ganz normaler Tag- oder?

Es war Montagabend, und Frau Klee stand am Geschirrschrank am Fenster und holte Teller für das tägliche Familienabendessen heraus. Als sie die Schranktür schloss, fiel ihr Blick auf die wuselige Straße auf der die Klees lebten.  Draußen war jetzt um 18:00 immer noch voller Betrieb: Kinder spielten in Vorgärten, Nachbarn unterhielten sich, Jogger eilten vorbei und dauernd war irgendwo ein Auto. Frau Klee seufzte. „Die Luft wird verseucht“ dachte sie sich, und sah in die grauen Wolken. „Und ein Sturm steht bevor“ vollendete sie ihre Gedanken. Tatsächlich begannen in dem Moment dicke Regentropfen ans Fenster zu prasseln. Draußen sammelte sich ein Stau an, und Autofahrer riefen wütende Schimpfwörter um sich. Drei von Frau Klees vier Kindern sausten durch die Küche.

„Abendessen!“ rief sie, und klopfte mit einem Messer gegen ein Glas, das in Scherben zerfiel. „Hendrik!“ Frau Klee erkundigte sich nach ihrem Mann. „Viola! Jan! Justus! Jonas!“ Drei Jungs sausten in die Küche. Einer trug ein rotes T-Shirt. Das war Justus. Jonas trug ein grünes, und Jan ein blaues. „Schon da!“ sagten die Drillinge wie aus einem Mund und setzten sich reflexartig auf ihre Plätze. Hinter ihnen kam Viola ins Zimmer geschlürft. „Kopf hoch“ sagte Frau Klee, und in dem Moment kam Herr Klee ins Zimmer. „Hallo!“ Wie immer war er gut drauf und setzte sich zwischen Viola und Jonas. „Was gibts?“ fragte er. „Lasagne!“ sagte Frau Klee, und die Drillinge klatschen in die Hände. Frau Klee teilte rasch die Teller aus und setzte sich schließlich selbst. Jeder nahm sich etwas, und die Drillinge begannen zu essen. „Guten Appetit!“ betonte Herr Klee, und er und seine Frau ergriffen ihr Besteck und aßen. Nur Viola stocherte in ihrer Lasagne herum. „Was ist?“ fragte Frau Klee mitleidig. Viola legte eine Pause ein und sagte schließlich: „In meinen Träumen habe ich immer rote Haare.“ Frau und Herr Klee erfroren. „Aha“ sagten sie und räumten ihre Teller ab. Viola verstand nichts. Was hatte sie getan?