Mya - ein Mäd­chen oh­ne Träu­me Ka­pi­tel 2

Gespräch mit Anna

Die alte Dame holte ein kleines Fläschchen und einen Zettel hervor. "Mya, du musst sofort zu deiner Cousine Anna fahren! Es ist wichtig, dass du bei ihr übernachtest, um zu sehen, dass sie wirklich nicht träumen und beziehungsweise oder nicht richtig schlafen kann", sagte sie. Verständnislos sah Mya die Fremde an und meinte: "Wenn ich ohne Ankündigung zu Anna gehe, wird ihre Mutter stinksauer! Mama, kommst du mit, um Tante Imelda zu beruhigen, und mit ihr zu erzählen? Ich will nicht allein hin." Mya's Mutter nickte und zog sich schon ihre Schuhe an. Mya war auf Zack und streifte schon ihre Weste über. Die Alte rief noch, als Mya ging: "Bleib so lange wie möglich wach! Du bist eine Niagaraschwester, selbst du kannst nachts einschlafen. Nur durchschlafen ist für dich ein totales Fremdwort!"

Schnell rasten Mya's Mutter und Mya in ihrem hellblauen Auto auf den Straßen herum bis zu Annas und Imeldas Haus. Ding dang dong! Die melodische Türklingel wurde von Mya's Mutter betätigt. Imelda, eine große, schlanke Frau mit wenigen Falten, öffnete. "Hallo! Was wollt ihr hier? Ich habe nur noch zwanzig Minuten Zeit, ihr lieben!", sprach Imelda. Ihre Stimme war sehr schnell, so wie immer, wenn sie im Stress war. "Hallo Imelda! Wir müssen uns kurz mit Anna unterhalten, dann sind wir wieder weg. Bitte, nur zehn Minuten!", flehte Mya's Mutter Imelda an. Schließlich nickte sie und ließ die beiden herein. Wenig später saßen Mya und Anna auf dem Bett und redeten über viele Besonderheiten. "Anna, ich bin wegen unserer Videokonferenz da. Ich habe einer Dame erzählt, was du gesagt hast, und sie hat mir geraten, bei dir zu schlafen und deine Symptome zu überwachen. Bist du dir sicher, dass du Schlafprobleme hast?", fragte Mya. "Ähm…ja, das bin ich. Jede Nacht wache ich auf. Meistens in einem bestimmten Takt, so alle zwei bis drei Stunden. Nervt, aber ich habe mich dran gewöhnt", antwortete Anna. Mya hatte einen Plan, Anna zu überwachen, ohne bei ihr schlafen zu müssen, und den bereitete sie jetzt mit Anna vor.