Oma be­su­chen

Felix liebte seine Oma über alles. Sie konnte die tollsten Geschichten erzählen und backte die leckersten Plätzchen. Doch eines Tages musste Oma ins Krankenhaus. Felix war traurig, aber er versprach ihr, sie jeden Tag zu besuchen.

Das Krankenhaus war ein großer, etwas unheimlicher Ort für Felix. Lange Gänge, viele Türen und überall das Geräusch von Rollstühlen. Aber wenn er Oma sah, war alles vergessen. Sie lächelte ihn an und nahm seine Hand. Gemeinsam spielten sie Karten, lasen Bücher und redeten über alles Mögliche.

Eines Tages brachte Felix Oma ein selbstgemaltes Bild mit. Darauf war ein großer Baum zu sehen, unter dem sie zusammen saßen. Oma war so gerührt, dass ihr die Tränen kamen. "Das ist das schönste Geschenk, das ich je bekommen habe", sagte sie und drückte Felix fest an sich.

In der Krankenhausbibliothek entdeckte Felix ein altes Buch mit Märchen. Jeden Tag las er Oma eine Geschichte vor. Sie lachten gemeinsam über die lustigen Abenteuer der Helden und waren traurig, wenn es wieder Zeit war, nach Hause zu gehen.

Eines Tages kam der Arzt mit guten Nachrichten: Oma konnte bald nach Hause! Felix hüpfte vor Freude. Endlich konnten sie wieder zusammen Plätzchen backen und Geschichten erzählen.

Als Oma wieder zu Hause war, hängte sie Felix' Bild an die Wand über ihr Bett. Und jedes Mal, wenn sie es ansah, musste sie lächeln. Denn es erinnerte sie an die schöne Zeit im Krankenhaus, als Felix ihr jeden Tag eine Freude gemacht hatte.