Ora-7

Schatten aus Emelys Zimmer

Ich saß eine halbe Stunde nur so da, als mir klar wurde, dass ich es ihr nun erklären musste! Also schloss ich die Tür auf und trat auf den Gang hinaus. Niemand war zu sehen und ich setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen, um nicht aufzufallen. Aber ich hatte die Rechnung ohne das knarzende Brett unter meinem Fuss gemacht, denn das machte ein so lautes Geräusch, wie wenn man mit Krallen über eine Wandtafel kratzen würde. Ich sah Schatten, die aus dem Zimmer von Emely kamen und versteckte mich schnell hinter einem großen Blumentopf in dem Rosen blühten. June trat aus dem Zimmer und sah sich um. Schließlich entdeckte sie mich und kam zu mir hinüber.

,,Man Dylan, du hast mächtig Mist gebaut!“

,,Ich weiss! Es ist mir bloß rausgerutscht!“

June nickte und seufzte. Dann streckte sie mir die Hand entgegen.

,,Komm, wir werden das vergessen! Auf jeden Fall ich und Chili! Emely muss glaube noch ein bisschen ihre Gedanken ordnen.“ Tatsächlich sah Emely aus, ein wenig ratlos zu sein und auch Chili redete kein Wort. (Was äußerst merkwürdig bei ihr war, weil sie sonst immer etwas zu sagen hatte) June folgte meinem Blick und versuchte Chili zum reden zu bringen.

,,Na Blabrater, sind dir die Worte ausgegangen?“

Chili sah sie finster an, antwortete jedoch nicht. Um etwas Fröhlichkeit in die Runde zu bringen erzählte ich einen Witz. „Was macht ein Pferd mit seinem Freund? …Es veräppelt ihn!“

,,Hahaha“, sagte Chili sarkastisch. Plötzlich fing Emely an zu grinsen und alle stimmten in ein großes Gelächter ein. Ich wagte einen kurzen Blick in Emelys Richtung und sah, dass sie auch zu mir schaute. Unsere Blicke trafen sich und ich sah wie sie mich mit ihren Augen anlächelte. Ich schaute schnell weg und redete mir ein, dass ich sie jetzt nachdenken lassen musste. Also setzte ich mich auf und sagte: ,,Es ist Zeit! Wir müssen ins Bett!“

Ein Rodesian Ridgebacke kam herein und leckte mir die Hand ab.

,,Das ist Jina. Sie hat meinem Onkel gehört bevor er…“ Emely wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und ich legte ihr automatisch den Arm über die Schulter.