Eure Geschichten

Schloss Aggsteins ma­gi­sche Zei­ten, Teil 2

Die Versammlung

Wenig später stand ich neben Mutter bei der Versammlung im Thronsaal. Der König rief: „Seid gegrüßt. Ich möchte verkünden, das die Nacht des Mondes bevorsteht. Für alle, die neu im Schloss sind: Das ist eine Nacht, in der wir einen Ball veranstalten. Und das ist die Nacht von Montag auf Dienstag. Bitte kommt, das wird das Fest der Feste. Die nächsten Tage gibt es unten im Dorf einen Kleidermarkt. Oder ihr geht zu unseren Schneiderinnen. Ich sage nur: Freut Euch! Ach ja, noch etwas: Da wir eine neue Familie im Schloss haben, brauchen diese noch Aufgaben. Amiera, du wirst ab jetzt in der Küche stehen. Arnold, du wirst als Arzt arbeiten. Kimande Henriette, du wirst mit der Autorin Lissy zusammenarbeiten.“ Ein fremdes Mädchen neben mir lächelte mich an. Ah, das musste wohl Lissy sein. Ich schickte ihr auch ein Lächeln.

Nach der Versammlung ging ich zu einer Gruppe von Mädchen: Linda, Alina, Alicia, Lissy, Lyanna und andere, die ich noch nicht kannte. Das Mädchen, das uns die Nachricht gebracht hatte, stellte sich vor: „Madison Bluebird, Stahlmädchen.“ Der Name einer jungen Frau war Elisabeth Kühn. Eine sehr junge Gärtnerin sagte: „Lina Perkano. Ich bin 11.“ Wir quatschten etwas, dann ging ich zu dem Raum der Schneiderinnen. Linda hoppelte mir hinterher. Als wir in der Schneiderei des Schlosses waren, war schon ein Mädchen da. Eine erwachsene Frau hielt ihr orangenen Stoff hin und fragte: „Passt der Stoff, Coral?“ „Ja, Hedwig. Er wird sehr zu meiner Frisur passen!“, antwortete Coral.

Ein Mädchen in Lindas Alter bot mir an, mir ein Kleid zu machen. „Ich heiße Isabelle Lee, und das da drüben ist Mirabella, meine Schwester.“, sie deutete auf das Mädchen, das Linda gerade roten Stoff hinhielt. „Rot ist nicht so meine Farbe!“, meckerte Linda. Isabelle zog ein Maßband hervor und zog es um meinen Arm. Während sie Größen und Formen notierte, sah ich neugierig zu Schneiderin Hedwig hinüber. Der Stoff tänzelte in der Luft umher und folgte ihren Befehlen. Isabelle sah meinen Blick und sagte: „Sie ist meine Tante. Ich habe ihr Talent, Dingen Befehle zu geben, geerbt. Mirabella kann das, was Mutter konnte.“ Isabelle schloss die Augen und ich verstand, dass, so wie ich meinen Vater verloren hatte, sie ihre Mutter verloren hatte. Sie schaute wieder zu mir. „Welche Farben magst du?“, fragte sie. „Rot, blau, violett und grün“, antwortete ich. Von der Auswahl mochte ich den türkisen Stoff am Liebsten. Sisi (so durfte ich Isabelle nennen) zauberte mir daraus ein leichtes Kleid mit Ärmeln und einem leichtem, von Rüschen besetzen, bodenlangen Rock. Zwar war das kein richtiges Ballkleid, dafür aber sehr hübsch. „Wow, danke!“, sagte ich zu Sisi. Linda bekam ein gelb-schwarzes Kleid, das an eine Hummel erinnerte. Linda und ich freundeten uns schnell an und beschlossen, den Dachboden zu erkunden.

Der Dachboden

Kurz vor Mitternacht schlich ich in den Gang vor meinem Zimmer. Linda war schon da. Sie nickte mir zu, worauf ich mich in einen großen Vogel verwandelte. Ich flog zur Luke und öffnete sie. Als ich wieder gelandet war, legte ich mich flach auf den Boden und zack, war ich eine Holzleiter. Linda kletterte an mir nach oben und zog mich schließlich hoch. Nach der Rückverwandlung gingen wir weiter. Der Vollmond schien durch zahlreiche Löcher und Ritzen im Dach und erinnerte schmerzhaft an die Mondwanderung mit Vater. Im Halbdunkel sah ich weiter vorne eine Tür aus weißem Marmor. Unheimlich. Dahinter lebten bestimmt böse Vampire oder blutrünstige Hexen! Ich lauschte. Linda lauschte. Durch die Tür drang ein Rumpeln. Dann eine wütende Frauenstimme. Dann die Stimme eines Jungen. Dann rief ein Mädchen etwas.

Linda sah mich mit großen Augen an. Leise trippelten wir nach vorne. Als wir zwei Meter von der Tür entfernt standen, ging sie auf. Ich und Linda schrien, als wir sahen was es war. Ein ziemlich großer Junge mit weißer Haut, dunkelroten Haaren, blauem Umhang, weißem Hemd und schwarzer Hose hatte geöffnet. Grund zum Schreien: Er lächelte uns zu und zeigte uns somit strahlend weiße, glänzende, extra große, spitz zulaufende Eckzähne! Ich schrie und vergaß zu atmen. Ich sackte in mir zusammen. Linda rief entsetzt: „Was! Kim!? Kim!!!“ Ich konnte nichts sagen. Alles schwarz. Ich fiel, fiel fiel immer weiter. Immer tiefer. Spürte nichts. Sah nichts. Ich vernahm noch einen Schrei. Dann sog mich die Dunkelheit endgültig weg. Dunkelheit.

Dunkelheit

„Ist sie tot?“ Dunkelheit. „Minz, also wirklich!“ Dunkelheit. „Was ist mit ihr?“ Dunkelheit. „Linda, was macht ihr, wenn das passiert?“ Dunkelheit. „Lebt sie jetzt oder nicht?“ Ich richtete mich auf. Mir war zum Kotzen. Langsam öffnete ich meine Augen. Direkt vor meinem Gesicht war ein Paar violette Augen. Mit einem „Waaaah!“ rutsche ich vor Schreck nach hinten und fiel aus einem Bett. Auch das Vampirmädchen kroch scheu zurück. Es zupfte dabei nervös an ihrem schwarz-rosa Haar. Linda half mir auf. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, also blieb ich stehen. „Bist d...du untot?“, fragte der Vampirjunge. Ich starrte ihn mit großen Augen an. „Geht's dir gut?“, fragte er vorsichtig. „Das nützt nichts. Sie weiß nicht, das ihr ungefährlich seid!“, mischte sich Linda ein. Sie drückte mich auf einen Sessel am Tisch.

Echte Vampire

„Erstmal vorstellen. Wir sind ja schließlich Vampire mit Manieren. Ich heiße Audacia. Und bin 621Jahre alt.“, stellte sich die rothaarige Vampirdame vor. Vorsichtig nickte ich. Wenn sie wollten, hätten sie uns bestimmt schon ausgetrunken. „Ich bin s… Silens. I..ch bin 115 Jahre alt. Ne… nett, dich ke...nnen zu lernen“, stotterte der Vampirjunge. „Und… ihr beißt nicht?“, fragte ich leise. Das Vampirmädchen würgte, da rief sie: „Niemals Blut! Wir essen nur Pflanzen! Und trinken Wasser! Oh, stimmt, mein Name. Minza Loci Longinquitas Notus pro Prundetia. Die meisten nennen mich Minz. Weißt du, was mein Name bedeutet? Minza, die örtlich und fern bekannt für ihre Klugheit ist. Und ich bin 90 Jahre alt.“ Das überforderte mich. Hat Vater davon gewusst? Oder Mutter? Oder überhaupt jemand? Die anderen setzten sich zu mir an den Tisch. Mich beruhigte es etwas, dass die Vampire mich nett anlächelten. Wir blieben noch ein paar Stunden und als wir aus der Dachbodenluke sprangen, wusste ich, das wir neue Freunde hatten.

Am nächsten Tag erzählten wir Lindas Freunden von Audacia, Silens und der stürmischen Minz. Alina, Alicia und Lissy glaubten uns. Die anderen schmunzelten oder sagten nichts. Bei einigen wusste ich nicht, ob sie uns glauben wollten.

Der Ball

Ich stand vor einem Spiegel und bewunderte mein samtiges Kleid. „Willst du nicht jetzt dein Kleid anziehen?“, fragte ich Lissy, die neben mir im Unterrock an unserer Geschichte schrieb. „Gleich, gleich….“, bekam ich zurück. Mirabella, die ein goldenes Ballkleid trug, winkte mich zu sich. Gemeinsam gingen wir aus der Mädchenumkleide. Auf dem Weg rannte uns Hedwig entgegen. Sie hatte ihre weißen Haare hochgesteckt und war mit einem edlem schwarzen Kleid unterwegs. Coral schlenderte ihr hinterher und lächelte uns an.

Am Eingang zur Halle wartete schon Linda im Hummelkleid auf uns. „Schau! Es sind sogar Leute aus dem Dorf gekommen!“, rief sie freudig. „Und Mozart ist auch da!“ Fragend sah ich sie an. „Mozart? Wer ist das?“ „Mozart wird in der Zukunft ein berühmter Musiker. Eigentlich lebt der noch nicht, aber seine Schwester, Maria Anna oder auch Nannerl, kann durch die Zeit reisen! Also, Magins gibt, gab und wird es immer geben!“, erklärte Linda mir.

Die Mozarts spielten „Eine kleine Nachtmusik“ und andere klassische Lieder. Später holte Nannerl noch Antonio Vivaldi und Ludwig van Beethoven aus der Zukunft. Ich hatte Spaß, tanzte mit Linda und einem Jungen aus dem Dorf namens Augustus. Nach vier Stunden schlichen Linda, Alina, Alicia und ich uns davon. Unser Ziel? Der Dachboden. Leise huschen alle über mein Leiter-Ich. Leise klopfte ich an die Tür aus weißem Marmor. Audacia öffnete uns lächelnd. Alicia quiekte. „Liebes Mädchen, wir sind nicht gefährlich. Wir ernähren uns pflanzlich.“, meinte Audacia freundlich. Drinnen winkte ich Silens und Minz. „Bringt ihr uns zum Turm?“, fragten ich und Linda wie aus einem Munde. Silens nickte und lief zu einer Treppe. „Im Vo… Vollmondlicht is… ist es se….hr schön!“, meinte er und hastete voran.

Im Turm

Oben angekommen hatten wir wirklich eine tolle Sicht. Da der Turm weder Dach noch Wände hatte, sahen wir den Dunkelsteiner Wald, der wirklich schön aussah. Die Donau glitzerte im Licht der Sterne und des Mondes zwischen den Bäumen. Die Melodie „Herbst“ von Vivaldi wehte durch die Fenster. „Wie schön“, hauchte ich. „Und alles ist gut.“ „Eins muss ich noch gestehen!“, flüsterte Linda. „Meine Eltern sind nicht meine richtigen Eltern. Ich bin adoptiert.“ Das verschlug nicht nur mir die Sprache „Und meine echten Eltern haben gegen schwarze Magie gekämpft. Aber eines Tages waren sie weg.“, schluchzte sie. „Wi..wie hießen s...ie?“,wollte Silens wissen. „Aromiea und Jan Stahlman.“ Linda weinte fast, als sie die Namen ihrer Eltern aussprach. „Ich weiß nicht, ob sie noch leben.“ Ich umarmte sie und die anderen taten es mir gleich.

Ende…

Fürs Erste.

Ein Sturm schwarzer Magie bewegt sich auf die Freunde zu. Werden sie Aggstein verteidigen können? Leben Lindas Eltern noch und wenn ja, wo? Wird es einen magischen Kampf geben?

Ich hoffe, es hat euch gefallen.

Hier noch die Liste, wer wann dran kommt:

  • Teil 2: Lissy Alvenberg/ Silbersturm (Teil 3)
  • Teil 3: Coral von Neisen/ Linnea
  • Teil 4: Linda Heusler/ Senga,
  • Teil 5: Mirabella Lee/ Booksmart
  • Teil 6: Lina Perkano/ MariaMalerin
  • Teil 7: Elisath Kühn/ Galaxy.09
  • Teil 8: Alicia Summer/ Summergirl-.-
  • Teil 9: Alina Blue/Fritte
  • Teil 10: Lyanna Yumnos/ Scheeeule
  • Teil 11: Madison Bluebird/ Madicubic
  • Teil 12 (das Ende): Kim von Neuerburg/ ich (also jojobug)
  • Ja, das war‘s auch schon.

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Eure Kommentare

Voll cool 

Bei der Ruine war ich schonmal 😉

@Zia_Cookie:Die Gescjicjte spielt genau auf der Ruine- nur vor vielen Jahren als es noch ein Schloss war😁  es ist eine Usergeschichte

Darf ich fragen, wie du auf den Namen Aggstein gekommen bist und ob deine Geschichte auf der echten Burg mit diesem Namen basiert? Ich kenne nämlich eine Burgruine, die so heißt.

HI!!!

1. SUPERDUPI-OBERHAMMER-GESCHICHTE!

2. Ich werde morgen mein Beitrag zu Magisch malen-Challenge on stellen da ich jetzt keine Zeit mehr habe ^^

Noch einen schönen Tag!

LG Fleur

So gut:

Toll! Ich liebe diese Geschichte!