Eure Geschichten

Über­le­ben im Le­ben, mei­ne Er­fah­run­gen...

Da ich nicht weiß, wie alt du bist, weiß ich nicht ob dir meine Erfahrungen weiterhelfen, aber als ich 12-13 JAhre alt war, hatte ich auch sehr stark damit zu kämpfen.

Ich kam in eine neue Klasse, in eine neue Schule. Meine beste Freundin kam zwar mit mir, doch schon nach wenigen Wochen hatte sie neue Freundinnen gefunden- ich hingegen stand ganz alleine da. Ich fühlte mich zwar nicht wirklich ausgeschlossen, eigentlich hatte es mir immer gepasst, für mich alleine zu sein. Doch als ich sah wie "cool" die anderen waren, wollte ich natürlich dazu gehören. Im nachhinein kann ich sagen, dass die Personen wirklich nicht cool waren. Jeder lästert über jeden, jeder verletzt den anderen hinter seinem Rücken. Damals wollte ich jedoch unbedingt so cool und locker sein wie sie, genau so schnell Freunde finden und beliebt sein. Ich glaube insgeheim ging es ihnen genau gleich. Jeder fühlt bei so einem Neuanfang das gleiche. Wo die Einen dann halt die große Klappe öffnen, sind andere eher schüchtern und beobachten (was meistens sogar vorteilhafter ist). Doch alle sind sehr unsicher. Und alle fühlen sich gleich und sperren alle ihre Sinne auf, um evtl. Freunde zu erkennen und streben geradezu nach Beliebtheit.

Damals war ich am Anfang sehr schüchtern. Ich hielt den Mund, wenn andere anfingen zu reden und lächelte meistens nur vor mich hin (was ich bis heute immer noch tue xD ich denke immer, dass ich so sympathischer wirke. Und nette Menschen erkennt man auch daran, wenn sie zurück lächeln ^^). Aber als ich sah, wie beliebt meine Freundin wurde, wollte ich auch so cool sein. Ich fing an dumme Witze zu reißen, im Versuch, die anderen nachzuahmen. Manchmal war ich sogar richtig beleidigend, was mir heute so unendlich leid tut. Ich begann eine Maske aufzusetzen und vergaß die ganze Zeit ich selbst zu bleiben. Natürlich machte mich das nicht beliebt.

Erst ein Jahr später legte sich alles etwas. Ein Mädchen wurde gemobbt und ich fand sie eigentlich sehr nett, daher half ich ihr. Ich hatte zwar nicht den Mumm mehr zu tun, als den anderen zu widersprechen wenn sie lästerten und zu sagen, dass wir ihr eine Chance geben sollen, aber ich versuchte wirklich, die anderen umzustimmen. Ich machte das Probleme lösen zu einer Art "Markenzeichen" und wurde zur "Klassenmami", wie mich dann alle nannten. Dadurch, dass ich etwas tat, was meinem "wahren" Ich wichtig war, und nicht der Maske, ging es mir besser. Vielleicht gibt es ja auch etwas, mit dem du dich identifizieren kannst. Irgendeine Charaktereigenschaft, die dir an dir gefällt. Wenn du zum Beispiel eigentlich sehr lustig bist, mache Witze (die zu dir passen!) in Situationen, wo du nicht weißt was tu tun musst.

Ich selbst sah mich immer als mehrere Ichs in einem Körper. Da gab es die "witzige", die "Problemlöserin" die "Philosophische" und noch viele mehr. Je nach dem unter welchen Menschen ich mich befand, setzte ich ein anderes ein. In der Schule gefiel es mir am besten, die "PRoblemlöserin" zu sein, bei ein paar meiner Freundinnen (wo ich sehr stolz drauf war xD) war ich die "Witzige". Bei älteren Personen häufig die "Philosophische" usw. In einer Situation, in der ich mit anderen interagieren musste, setzte ich dann einfach ein ICH ein, dass ich passend fand.

Mithilfe dieser verschiedenen "ICHs" wusste ich immer, wie ich mich verhalten sollte, ohne mich zu verstellen. Das war schließlich alles immer ich. Und jedes einzelnes baute ich in die Richtung aus die mir gefiel. So fühlte ich mich meistens wohl und konnte in meiner "Rolle" aufgehen. Schwierig wurde es nur manchmal, wenn ich zwischen zwei Gruppen stand, bei denen ich mich anders verhalten hatte. Dann musste ich mischen oder wählen....

Ich weiß, das klingt jetzt nach ziemlchen Psychoshit, aber im Grunde meine ich nur: nutze deine Charaktereigenschaften. Das beschriebene war nur meine Technik in dieser schweren Zeit. Ich schrieb sogar Steckbriefe zu meinen verschiedenen "Ichs". Aber, wirklich, das tat ich nur wenn mir sehr langweilig war und wenn ich im Schreibmodus bin wie jetzt gerade. Ich schreibe da immer Schwachsinn zusammen, der in meinem Kopf herumspukt. Und außerdem bin ich immer noch erst 15 und noch nicht sehr erwachsen. Gar kein bisschen. xD

Hoffe ich konnte dir mit diesem viel zu langen Text helfen,

deine Lena :)

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Eure Kommentare

Ooh Sorry der Gast am 2. Dezember war ich...
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Also keinen Bock das zu tippen... LG Lena
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Ich finde den Artikel auch super gut. Ich habe auch mehrere Ichs. In der Grundschule habe ich auch mal versucht diese ichs zusammen zutun. Ich schätze mkr würde es aber trotzdem mal gut gehen wenn ich alle ichs zusammenschmeißen könnte. (Nur an  Lil : in deiner Gruppe ist es schon am meisten alles.) Ich kenne das mit dem schreiben auch. Leider ist alles immer perfekt in meinem Hirn und ich kann das imer nicht tippen weil ich kein Bock habe... LG Lena
Hi, ich finde das ist ein super 👍 Artikel! Gratulation 🎉🎈! 😉 Eine Frage: Wie hast du den Hund als Profil Bild bekommen? Also, wie geht das? LG Lilly
Hey, ich muss sagen, dein Text ist total gut! Ich schreibe auch gerne und oft (und immer viel zu lang). das mit den verschiedenen Ich´s leuchtet total ein.  ( ;   In der fünften Klasse war ich noch total schüchtern(oder zumindest schüchterner als jetzt.) und trotzdem habe ich ganz schnell Freunde gefunden, weil man überall, wo man hinkommt auch nette Leute trifft, die dich nett finden. Wenn es in der Schule nicht sofort klappt, sei einfach du selbst,(was man sowieso immer sein sollte) weil es nichts bringt sich zu verstellen und einem nicht gut tut. Jetzt bin ich in der achten Klasse und habe ein paar gute Freundinnen, die mich so mögen, wie ich bin und die ich mag, wie ich bin. Ich hoffe du konntest dem Mädchen mit deinem Text helfen ! Deine Mira