Eure Geschichten

Wun­der der Weih­nacht

Wunder der Weihnacht



Der Himmel war weiß. Genauso weiß wie die Wolken, die Bäume, der Boden und die Häuser.

Es schien, als wäre das ganze Land von einer dicken Schicht aus Puder bedeckt worden.

Einige Menschen liefen wild umher, denn das Weihnachtsfest nahte und alle wollten die letzten Geschenke besorgen.

Eine Traube von Leuten zog durch die Stadt.

Alle schienen glücklich und zufrieden. Doch man brauchte nur den Blick von den prall gefüllten Schaufenstern zu wenden, um das kleine Mädchen zu sehen, das mit hängendem Kopf durch die Straßen wanderte.

Ihre Jacke war viel zu dünn für diese Jahreszeit, und die Haare hingen ihr in blonden Locken den Rücken hinunter.

Ihre Wangen waren knochig und der kleine Körper zierlich, doch mager.

Das arme Kind trug nur zwei Pantoffeln und keine Mütze.

Ihre Wangen waren vor Kälte gerötet und es blickte traurig drein.

Nur zu gern hätte sie genug Geld gehabt, um so schöne Dinge zu haben, die überall in den Läden ausgestellt waren. Doch dafür verdienten ihre Eltern nicht gut genug.

Plaudernd und lachend zogen alle an dem kleinen Mädchen vorbei, ohne es zu beachten.

Schließlich hatte sie genug davon, den anderen Menschen zu zu sehen, wie sie Spaß hatten und sich auf das große Fest freuten.

Also begab sie sich auf die Suche nach einem warmen, ruhigen Plätzchen, an dem sie diese Nacht schlafen konnte, bevor sie morgen nach Hause aufbrach.

Langsam fing es an zu dämmern und das Licht des Mondes ließ den Schnee hell erleuchten.

Allmählich wurden die Straßen leerer. Es wurde leiser und es kam noch mehr Schnee vom Himmel herunter.

Das Mädchen legte sich fröstelnd unter eine Tanne und schlief ein.

Etwa eine halbe Stunde später öffnete sich die Tür eines Spielzeuggeschäfts, und ein großer Mann mit Stoppelbart trat heraus.

Leise schloss er hinter sich ab und ging los.

Da erblickte er es, das Kind, das immer noch zusammen gekauert unter der Tanne lag und schlief.

Der Mann bückte sich zu ihm, rannte zurück zum Laden, und kam kurze Zeit später mit einer dicken Wolldecke wieder heraus.

Er deckte das Mädchen zu.

Dann hob er es vorsichtig hoch, und trug es mit sich, zu einem warmen Ort, an dem es in Ruhe schlafen konnte.

Und wenn es nicht gestorben ist, dann lebt es auch noch heute!

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Eure Kommentare

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Flynn: Vielen Dank!
Senga: Finde ich auch 

Irgendwie traurig und schön... Jedenfalls, toll das du wieder Beiträge schreibst!

Schöne Geschichte :) Ich liebe die Beschreibungen der Handlungen!