Selbermachen

Fer­men­tie­ren- Ge­mü­se halt­bar ma­chen

Gemüse haltbar machen

Oder auch: Fermentieren. Vielleicht hast du davon schon mal was gehört oder bei anderen Personen im Vorratsschrank Gläser gefunden, in denen Gemüse schon ewig lange lagert. Verdirbt es darin nicht irgendwann?

Stell dir vor: Das Gemüse wird durch die Lagerung in den Gläsern nicht schlecht, sondern sogar immer besser. Das heißt, du kannst dein eingemachtes Gemüse so richtig gären lassen. Cool, oder?

Zuständig dafür sind sogenannte Milchsäurebakterien, die sich auf der Oberfläche des Gemüses befinden (aber nichts mit Milch zu tun haben!). Richtig gehört: es sind wirklich Bakterien, die Stoffe umwandeln. Dadurch entstehen Gase und Säuren, die wiederum die Bakterien im Glas abtöten. Dein fertig fermentiertes Gemüse ist danach also sicher vor weiteren Bakterien, weil es ihnen im Glas viel zu sauer ist. Jetzt ist es haltbar!

Fermentieren ohne großen Aufwand

Noch cooler ist, dass du zum Fermentieren nichts anderes brauchst als ein großes Einmachglas, ein bisschen Salz, Wasser und das Gemüse deiner Wahl. Du brauchst keinen Strom und der Platz im Kühlschrank kann mit anderen Weihnachtsleckereien gefüllt werden.  



Gucke beim Gemüse am besten immer danach, wann was Saison hat. Momentan kannst du Sauerkraut aus Weißkohl herstellen oder du kannst Rotkohl einlegen. Auch Wirsingkohl und Karotten eignen sich gut. Auch wenn du vielleicht viele Kohlsorten langweilig findest oder sie dich schon immer bei eurem Weihnachtsessen als Beilage gestört haben – fermentieren ist eine ganz andere Art und Weise Gemüse zuzubereiten. Schon alleine die Herstellung und Beobachtung macht so viel Spaß, dass du es wenigstens mal ausprobieren musst. 😊 Ein richtiges Experiment. Und eins ist garantiert: Dein eingemachtes Gemüse ist superlecker und vor allem gesund! Denn während der Fermentation entstehen ganz viele B-Vitamine und Vitamin C, die uns für den Winter rüsten!  

Du brauchst nur zwei Zutaten auf deinem Weg vom Weißkohl zum Sauerkraut

Für 1 kg Sauerkraut brauchst du:   

  • 1 kg Weißkohl (am besten in Bio-Qualität) 

  • 10 g Salz (ohne Zusätze z.B. ohne Jod, eignet sich zum Beispiel Meersalz) 

  • Einmachgläser (die Gläser können unterschiedlich groß sein, da gibt es keine Vorgaben) 

  • Um dem Sauerkraut noch seinen typischen Charakter zu verleihen, tue zusätzlich ein paar Pfefferkörner, Wacholderbeeren und Lorbeerblätter ins Glas.

So geht's:

Schritt 1: Gläser HEIß auswaschen, am besten sogar auskochen. Damit entfernst du alle Oberflächenbakterien aus den Gläsern und musst keine Angst vor Schimmel haben.

Teile den Weißkohl und schneide den Strunk heraus, das ist der untere Teil des Kohls.

Schritt 2: Jetzt kommt die schwierigste Arbeit. Schneide den Kohl in feine, dünne Streifen. Hole dir dabei am besten Hilfe von einer erwachsenen Person und sei sehr vorsichtig mit dem Messer! Der geschnittene Kohl kommt in eine große Schüssel. Streue das Salz, und falls du willst, auch die anderen Gewürze, darüber.  

Schritt 3: Und jetzt wird geknetet! Knete mindestens 5-7 Minuten, bis so richtig viel Saft aus dem Weißkohl rauskommt. Falls dir das zu anstrengend ist, kannst du auch einen Kartoffelstampfer zur Hilfe nehmen.  

Schritt 4: Der saftige Kohl wird nun in die großen Einmachgläser gedrückt. Versuche das Glas so voll zu machen, dass nur noch knapp 2-3 Finger unter dem Glasrand Platz finden könnten. Eine Faustregel ist immer, so wenig Luft wie möglich im Glas zu lassen. Den Kohl danach mit dem Saft aus der Schüssel bedecken und die Gläser verschließen. Stelle deine Gläser an einen Ort, an dem es nicht zu kalt ist. Die Bakterien mögen es kuschelig warm - besonders im Winter (ungefähr 20 Grad Celsius sollten passen).   

Schritt 5: Jetzt kommt der interessante Teil – dein Gemüse fermentiert! Du kannst also jeden Tag mal schauen, ob sich schon Blasen im Glas bilden, das bedeutet, dass die Gase entstehen. Dabei kann der Saft aus dem Glas hochsteigen. Lege also unter deine Gläser ein Handtuch und stelle sie vielleicht auf ein Tablett. Sind die Blasen nicht mehr zu sehen, dann ist dein Weißkohl zu Sauerkraut geworden und kann bis zu ein Jahr gelagert werden. Dafür musst du aber das Sauerkraut nochmals in ein locker verschlossenes Glas umfüllen und an einem kühlen Ort aufbewahren, zum Beispiel in einer Vorratskammer.  

Dein fertiges Sauerkraut verändert, je nachdem wie lange du es lagerst, seinen Geschmack. Probiere einfach mal, wie es dir am besten schmeckt. 😊 Und fertig ist die perfekte Beilage für dein Weihnachtsessen, die DU selbstgemacht hast.  

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