Weltkindertag

Schu­le frü­her

Seit wann gibt es eigentlich Schulen?  

Aufgrund archäologischer Funde geht man davon aus, dass es schulähnlichen Unterricht bereits im 3. oder 4. Jahrtausend vor Christus gab. Also sind auch schon vor langer, langer Zeit die Kinder zur Schule gegangen, genau wie heute. 

Mussten Kinder früher auch schon in die Schule gehen? 

Die allgemeine Schulpflicht, wie sie genannt wird, wurde erst 1919 in ganz Deutschland eingeführt. Davor hatten meist nur die Kinder reicher Eltern die Möglichkeit, von Privatlehrern, in Kloster- oder Fürstenschulen Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen. Insbesondere in ländlichen Regionen mussten viele Kinder auf dem Hof ihrer Eltern mitarbeiten und konnten nicht zur Schule gehen. 

Wie war der Lehrerberuf früher? 

Der Lehrerberuf war lange Zeit nicht sehr angesehen, die Bezahlung sehr gering. Um genug Geld zum Leben zu haben, hatten deshalb viele Lehrer noch einen zweiten Job. Frauen durften ab den 1860er-Jahren Lehrerin werden. Allerdings durften sie zunächst nicht alle Fächer unterrichten und mussten unverheiratet sein. Mit Einführung der Schulpflicht wurde das geändert. Frauen mussten sich nicht mehr zwischen Beruf und Ehe entscheiden.

Welche Aufgaben hatten Lehrerinnen und Lehrer früher? 

Lehrerinnen und Lehrer waren Respektspersonen, die Wissen an Kinder vermitteln sollten. Weil sie oft sehr streng waren, hatten viele Kinder vor ihnen Angst.

Was war früher in der Schule wichtig? 

Kinder sollten von ihren Lehrern zu Disziplin, Gehorsam, Fleiß und Ordnung erzogen werden. Der Leitspruch vieler Schulen lautete: “Gerade sitzen, Ohren spitzen, Hände falten, Schnabel halten!” Es zählten vor allem gute Leistungen. Wer sich in der Schule daneben benahm, durfte bis in die 1960er-Jahre vom Lehrer gezüchtigt, also bestraft werden. Die Strafen reichten vom In-der-Ecke-stehen oder In-der-letzten-Bank-sitzen-müssen über Knien-auf-einem-Holzscheit bis hin zu Schlägen mit dem Lineal oder dem Rohrstock auf Rücken, Hintern oder Handinnenflächen. 

Wie groß waren die Klassen früher? 

Eine Mädchenschulklasse bestehend aus ca. 42 Schülerinnen und ihrer Lehrerin stehen vor den Stufen ihres Schulgebäudes

In der sogenannten Volksschule gab es oft nur eine einzige Klasse, in der alle Kinder gemeinsam unterrichtet wurden. Vom Erstklässler bis zum Abschlussjahrgang, nach Jahrgängen gestaffelt auf engen Holzbänken. So brauchte man für viele Kinder nur einen Lehrer und einen Klassenraum. Das war praktisch. Denn es gab noch nicht so viele Schulgebäude und nicht so viele Lehrer. Große Klassen von 40, 50 oder teilweise sogar 60 Schülerinnen und Schülern waren keine Seltenheit. Der Lehrer stand vorne vor der Klasse. Das nennt man heute Frontalunterricht. Es musste viel auswendig gelernt und vor der Klasse aufgesagt werden. Später gab es dann getrennte Mädchen- und Jungenschulen. Erst seit 1960 werden Mädchen und Jungen wieder gemeinsam unterrichtet. 

Was wurde früher unterrichtet?

Auf dem Lehrplan standen zunächst vor allem Religion, Lesen, Schreiben und Singen. Rechnen und Werken waren den Jungen vorbehalten. Mit der sogenannten Leibesertüchtigung wurden sie auf ihren späteren Militärdienst vorbereitet. Die Mädchen hatten keinen Sportunterricht, dafür Handarbeit. Als Sprache wurde vor allem Latein unterrichtet.

Wie sind die Kinder früher in die Schule gekommen? Was hatten sie dabei?

Viele Kinder hatten einen langen Weg zur Schule. Manche mussten bis zu 3 Stunden jeden Tag zu Fuß zur Schule laufen. Material gab es wenig. Eigene Hefte und Bücher waren für viele zu teuer. Vor 100 Jahren schrieben die Kinder mit Kreide auf eine Schiefertafel. Noch bis Mitte der 1960er-Jahre schrieben und rechneten Schüler der unteren Jahrgänge auf solchen Tafeln.

Wie haben Kinder früher geschrieben? 

Erstklässlerinnen und Erstklässler lernten die altdeutsche Schreibschrift, auch Sütterlin genannt. Die war sehr schnörkelig und schwer zu lernen. Für gutes Benehmen oder besonders ordentliche Arbeiten erhielten die Kinder sogenannte Fleißkärtchen, kleine Kärtchen mit einem Spruch oder einem Bild darauf. Erst 1942 wurde die lateinische Schrift eingeführt, wie Kinder sie auch heute in der Schule lernen.

Gab es früher Zeugnisse? 

Zeugnisse dienten anfangs nur als Nachweis für die Erfüllung der Schulpflicht. Erst später wurde es zu einer Beurteilung des Leistungsstandes einer Schülerin oder eines Schülers.

Seit wann gibt es Inklusion? 

Seit 1920 wurden Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Behinderung oder anderen Besonderheiten nicht mehr nur in Anstalten weggesperrt. Sie hatten die Möglichkeit, Schulen zu besuchen. Diese waren besondere, meist an Heime angeschlossene Schulen, in denen sie getrennt von anderen Menschen lernen und wohnen mussten. Später gab es Sonder- und Förderschulen für Kinder mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen. 

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