His­to­ri­sche Per­sön­lich­kei­ten - Teil 1 - Prinz Phi­lip

Familie

Am 10. Juni 1921 kam Prinz Philip von Griechenland und Dänemark (1921-2021) im Schloss Mon Repos auf Korfu, Griechenland zur Welt. Mitten auf einem Küchentisch. Er war der jüngste Sohn der deutschen Prinzessin Alice von Battenberg und des griechischen Prinzen Andreas von Griechenland und Dänemark. Phillip hatte vier ältere Schwestern: Margarethe (1905- 1981), Theodora (1906- 1969), Cecilia (1911- 1937) und Sophie (1914- 2001).

Durch die Familie seiner Eltern war er auch stark mit dem britischen Königshaus verwandt. Alice von Battenberg war die Urenkelin der ehemaligen britischen Königin Victoria, wodurch sowohl Philip als auch Elisabeth II. (die Zweite) Ur-Ur-Enkel von Königin Victoria waren. Nach dem 1. Weltkrieg (1914- 1918) wechselten auf Wunsch von George V. die deutschen Verwandten von Battenberg auf Mountbatten, was auch Prinz Philip selber betraf. Die Briten waren mit dem deutschen Kaiser Wilhelm II. zerstritten und wechselten daher vom Namen des deutschen Geschlechtes Sachen-Coburg und Gotha auf Windsor.

Eltern

Alice von Battenberg war seit ihrer Geburt taub, lernte aber schon früh das Lippen lesen in mehreren Sprachen. Andreas von Griechenland und Dänemark war der 4. Sohn des Ersten griechischen Königs Georg I. (der Erste) (1845- 1913) und der Bruder von König Konstantin I. (der Erste).

Georg I. war eigentlich ein Sohn des dänischen Königs Christian IX., er wurde aber 1863 als erster griechischer König eingesetzt. Daher kommt auch der Begriff ,,Prinz von Griechenland und Dänemark". Philip lebte mit seinen Eltern und Geschwister auf Schloss Mon Repos.

Leben im Exil

Nur nahm der Druck auf das griechische Königshaus immer mehr zu. Es gab viele Kritiker, die die Monarchie abgeschafft sehen wollten.

1924 passierte es dann: Griechenland wurde zu einer Republik. Da heißt, dass die Monarchie abgeschafft wurde. Der amtierende König Georg II. (der Zweite) ging ins Exil. Auch der dreijährige Philip muss mit seinen Eltern und Geschwistern ins Exil flüchten.

Doch dann kommt es zum Ehestreit: Andreas geht nach Monaco um dort mit seiner langjährigen Geliebten Andrée Gräfin de La Bigne zu leben. Alice von Battenberg zieht mit Philip nach St. Cloud, Paris, da die anderen Kinder schon ausgezogen sind. Für Alice und Philip ist es nicht leicht, da Andreas die beiden nicht finanziell unterstützt.

Krankheit der Mutter

So verfällt Alice immer mehr in eine Depression und bekommt eine starke psychische Erkrankung. Auf Anraten ihres Bruders Lord Louis Mountbatten wird sie schließlich in eine Psychiatrie nach Kreuzlingen am Bodensee gebracht.

Sie hatte Wahnvorstellungen und unternahm auch einen Fluchtversuch. Als sie nach zweieinhalb Jahren aus der Anstalt entlassen worden war, pendelt sie von Hotel zu Hotel, nur wenige wissen, wo sie sich genau befindet.

Das Engagement von Alice

Als 1937 ihre Tochter Cecilia nach einem Flugzeugabsturz in Belgien stirbt, ist sie bei der Beisetzung in Griechenland dabei. So kommt die Familie zusammen und Alice fasst einen Plan: Sie zieht wieder nach Athen.

Als dann 1939 der 2. Weltkrieg ausbricht, zeigt sie großes Engagement: Sie kümmert sich um Suppenküchen und Waisenhäuser, engagiert sich beim Deutschen Roten Kreuz und versteckt sogar die jüdische Familie Cohen vor den Nationalsozialisten.

1967 muss sie nach einem erneuten Militärputsch das Land verlassen und zieht zu ihrem Sohn Philip und dessen Frau Elisabeth II. in den Buckingham Palace nach London. Dort stirbt sie 1969 im Alter von 84 Jahren.

Philips Ausbildung

Während seine Mutter in Kreuzlingen untergebracht war, besuchte Philip die amerikanische Schule "The Elms" in Paris.

1928 zieht er ins Vereinigte Königreich und besucht die ,,Cheam School" in der Grafschaft Hampshire. 1933 zieht es ihn wieder nach Deutschland und er besucht das Internat Schloss Salem am Bodensee. Während dieser Zeit lebt er bei seinem Onkel und Ziehvater, Lord Louis Mountbatten, genannt Dickie.

Doch als die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht kommen, wird der Schulleiter und Mitbegründer von Schloss Salem, der Jude Kurt Hahn, aus seinem Dienst entlassen. Hahn zieht 1934 nach Schottland und gründet dort die Britisch Salem School. Philip wechselt im selben Jahr dorthin. 1939, im Alter von 18 Jahren wechselt er auf das Royal Navy College in Dartmouth und wird dort zum Marineoffizier ausgebildet.

Im 2. Weltkrieg agiert er als Soldat und Offizier in der "Royal Navy" (deutsch: Königliche Marine).

Ehe mit Elisabeth II.

1947 heiratet er Prinzessin Elisabeth Alexandra Mary, die Kronprinzessin des Vereinigten Königreiches.

Er ist nun Duke of Edinburgh, Earl of Meriondith, Baron Greenwich und Ritter des Hosenbandordens. Als Elisabeth 1952 als Elisabeth II. Königin wird, wird Philip nicht der Tradition zufolge 1953 mit ihr zum König (King Consort) gekrönt, sondern bleibt Prinzgemahl.

Doch die Ehe von Elisabeth und Philip hat nicht nur ihre schönen Seiten, sondern ist auch von vielen Krisen geprägt. Ein großer Streitpunkt der beiden war, welchen Namen ihre Kinder tragen sollten: Mountbatten oder Windsor? Schließlich einigte das Paar sich auf die Doppelung Mountbatten-Windsor, die ihre Nachkommen nun seither tragen.

Außerdem sollte, der Tradition zufolge, der Monarch mit seiner Familie in den Buckingham Palace ziehen. Das Paar hatte mit den Kindern zuvor in Clarence House gewohnt, welches Philip zuvor liebevoll renoviert hatte. Trotzdem zog die Familie in den Buckingham Palace. An der Krönung von Elisabeth II. musste Philip außerdem vor seiner Frau niederknien und weiterhin immer einen Schritt hinter ihr laufen.

Doch trotz allem führten sie 74 Jahre lang eine glückliche Ehe. Bis der Duke of Edinburgh am 9. April 2021 auf Windsor Castle nach einem Herzinfarkt verstarb. Wir alle können uns nur ansatzweise vorstellen, wie sehr der Tod des Prinzen die Königin mitgenommen hat.