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Der Ursprung des jesidischen Glaubens liegt im Vorderen Orient. Das Hauptsiedlungsgebiet der Jesidinnen und Jesiden ist der Nordirak. Dort befindet sich auch das Religionszentrum Lalisch.
Jesidin und Jeside wird man durch Geburt von jesidischen Eltern. Ein Übertritt zur jesidischen Religion ist nicht möglich. Die Jesiden glauben an einen Gott (kurdisch: Xwedê, gesprochen: Chode). Die Figur des Bösen gibt es nicht. Nach jesidischem Glaubensverständnis werden die Menschen selbst gut geboren und entscheiden sich frei und selbstverantwortlich, welchen Weg im Leben sie gehen wollen. Das Jesidentum kennt die vollständige Toleranz zu anderen Religionen. Keine Religion ist besser als die andere. Das Jesidentum kennt keine Glaubensausbreitung durch Mission.
Die Jesidinnen und Jesiden haben heilige Texte (Qawls), woraus sie ihr religiöses Verständnis entnehmen und Orientierung für ihr Leben bekommen. Gottes Stellvertreter ist der oberste Engel „Tausi-Melek“. Er wird durch einen Pfau symbolisiert – der auch als ein Symbol für das Jesidentum steht.
Jesidinnen und Jesiden konnten über Jahrhunderte aufgrund von religiösen Verfolgungen ihren Glauben nicht öffentlich leben. Deshalb haben kulturelle Traditionen für das Gemeinschaftsleben eine große Bedeutung. Eine wöchentliche religiöse Gemeindezusammenkunft gibt es im Jesidentum nicht.
Jesidinnen und Jesiden sprechen überwiegend einen kurdischen Dialekt, das Kurmancî. Sie bezeichnen sich in dieser Sprache als Êzîdî (gesprochen: Esidi). Im Deutschen kennt man auch die Schreibweisen Yeziden, Jesiden, Jeziden oder Eziden. In der deutschen Öffentlichkeit ist die Schreibweise Jesiden weit verbreitet. Viele Jesidinnen und Jesiden verwenden die Schreibweise "Eziden“, weil diese der Selbstbezeichnung nahekommt.
Die Religionsgemeinschaft der Jesiden erlangte weltweit traurige Bekanntheit als der sogenannte Islamische Staat 2014 ein Völkermord an ihr verübte. Bis dahin war das Interesse an den Jesidinnen und Jesiden und ihrer Religion eher sehr gering - auch in Deutschland. Weltweit gehören der Religionsgemeinschaft über 1 Million Jesidinnen und Jesiden an.
Nach Deutschland kamen die ersten Jesidinnen und Jesiden bereits in den 1960er Jahren als sogenannte „Gastarbeiter“ aus der Türkei. Später mussten viele aufgrund von Verfolgungen Ihre Heimatgebiete in der Türkei, Syrien und Irak verlassen und fanden Schutz in Deutschland. Ihre Zahl in Deutschland im Jahr 2022 beträgt ca. 320.000.
Beten ist im Jesidentum eine sehr persönliche Angelegenheit. Jesidinnen und Jesiden beten zu Gott und zu Heiligen, um ihnen so ganz nahe zu sein.
Das Beten hat als festes Ritual einen Platz im Tagesablauf. Hierzu gibt es vorgegebene Gebetstexte. Darüber hinaus wird auch mit eigenen Worten aus verschiedenen Anlässen gebetet, wie zum Beispiel bei Trauer und Freude, auch als Dank oder aus Anlass einer Reise.
Für das Beten braucht es keinen bestimmten Ort. Jesidinnen und Jesiden können ihre Gebete überall verrichten. Im Jesidentum gibt es keine Tradition des gemeinsamen Betens.
Dies ist ein Beitrag von religionen-entdecken.de. Er besteht aus Texten von Telim Tolan und Bahar Sulayman. Der Text ist teilweise gekürzt.
Mehr über das Jesidentum findest du hier: Jesidentum | Religionen Entdecken. Klick dich rein und erkunde die verschiedenen Beiträge!
Das ist sehr traurig! Der IS sollte abgeschafft werden, das ist doch unmenschlich was sie tun! Ich wusste von diese Religion bis jetzt nicht.
Frage: Was beten Sie an?
Hallo! Jesiden und Jesidinnen beten zu Gott und zu Heiligen. Liebe Grüße dein ks-Team