Lernen

Lern­me­tho­de: Ge­dächt­nis­pa­last

Heute zeige ich euch die Lernmethode mit einem Gedächtnispalast. In diesem Beitrag erkläre ich euch, was ein Gedächtnispalast ist, wie er funktioniert und wie man mit ihm lernen kann.

Was ist ein Gedächtnispalast?

Ein Gedächtnispalast hilft dir, Wissen zu merken und abzurufen. Diese Lernmethode ist eine Weiterentwicklung der Loci-Methode. Dazu sage ich später noch etwas, jetzt aber erstmal zum Gedächtnispalast. Beim Gedächtnispalast merkt man sich Dinge, indem man sie mit Orten verknüpft. Man kann sich in seinem imaginären Palast verschiedene Räume erstellen. Möchte man dann etwas lernen, ordnet man dieses Wissen in einen Raum ein und am besten auch einem bestimmten Gegenstand zu. Am Ende entsteht dann ein Palast voll mit Informationen. Das Tolle: deinem Palast sind keine Grenzen gesetzt. Er kann aussehen, wie du möchtest und auch so viele Räume haben, wie du möchtest.

Wie funktioniert der Gedächtnispalast?

Wie ein Gedächtnispalast funktioniert, erkläre ich am besten mit einem Beispiel. Möchtest du dir einen eigenen Gedächtnispalast erstellen, solltest du erst einmal klein anfangen. Am Anfang erschafft man sich einen imaginären Raum, indem man in verschiedenen Ecken verschiedenes Wissen stapelt. Zum Beispiel ist die eine Ecke für Englisch Vokabeln, in der nächsten Ecke sind dann Sachen zum Thema Biologie und so weiter. Reicht der Platz nicht mehr, kann man sich immer mehr Räume anlegen und schlussendlich einen ganzen Palast. Vielleicht sollte ich aber zuerst erklären, wie es genau funktioniert.

Möchte man sich eine wichtige Jahreszahl merken, kann man diese Zahl bildlich darstellen. Nehmen wir mal das Jahr 1492. Christoph Kolumbus entdeckte 1492 Amerika. Stellt euch doch jetzt 1 Schiff mit 4 Katzen und 9 Männern vor, 2 von ihnen lehnen sich von der Reling und sehen Land. Dieses Land könnte Amerika sein. Stellt euch das in eurem Gedächtnispalast bildlich dar. Betretet ihr jetzt im Geschichtsunterricht diesen Raum, solltet ihr ein Modell 1 Schiffes mit 4 Katzen 9 Männer, von denen sich 2 von der Reling lehnen und Amerika entdecken. Ihr wisst dann sofort, dass Christoph Columbus Amerika 1492 entdeckt hat, denn die Zahlen 1, 4, 9 und 2 ergeben das Jahr 1492. Ihr verknüpft eine Information immer mit einem Bild oder einer kleinen Geschichte und legt dieses Bild dann in eurem entsprechenden Raum ab.

Hier noch einmal die Schritt für Schritt Anleitung.

  1. Stellt euch einen Raum ganz nach eurem Geschmack vor. Wie sieht er aus? Ihr müsst ihn klar vor Augen haben.
  2. Was müsst ihr lernen? Was wollt ihr in eurem Raum ablegen?
  3. Nehmen wir mal das Wort eye. Es bedeutet Auge. Was fällt euch ein, wenn ihr eye (spricht man ei) hört? Mir fällt sofort das Ei ein.
  4. Jetzt müsst ihr eye = Auge mit Ei verknüpfen. Stellt euch doch Eier mit Augen vor und legt diese in eurem Gedächtnispalast ab.
  5. Macht das so mit allen Vokabeln (oder eben mit dem, was ihr lernen wollt).
  6. Am Ende könnt ihr euch doch mal die Vokabeln abfragen. Geht in Gedanken in euren Raum. Seht ihr all eure Gegenstände oder kleinen Geschichten dazu? Ja?! Also was heißt Auge? Hier sind Eier mit Augen. Es heißt eye. Konntet ihr die Vokabeln noch?
  7. Geht immer wieder in euren Palast. Baut euch neue Räume, verschönert ihn.
  8. Euer Palast muss kein Palast sein. Es kann auch ein großes Baumhaus sein, ein kleines Dorf, alles was euch gefällt.

     

Ich hoffe euch hat dieser Beitrag gefallen. Habt ihr noch Fragen zum Gedächtnispalast? Schreibt mir doch gerne in die Kommentare. Wollt ihr, dass ich noch mehr Lernmethoden vorstelle (z.B. die Loci-Methode)?

Eure Galaxy.09

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Eure Kommentare

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Wie kann man sich Vokabeln mit mehreren Bedeutungen merken? Zum Beispiel das Verb censere= meinen, einschätzen, seine Stimme abgeben (Latein)

Sehr toll! Vielleicht baue ich in der nächsten Zeit mal meinen Gedächtnispalast! 

Cool!

Ja, unbedingt noch mehr! Das war sehr interessant!

Ich mache das so ähnlich also mit Eselsbrücken. Zum Beispiel in englisch haben wir Vokabeln, die ich mir so merke: village heißt Dorf. Wenn man village ausspricht ("willidsch") klingt das ein bisschen wie "will ich". Und dann denk ich mir, dass ein Dorf ja etwas gutes ist, weil es so gemütlich und mit Natur ist. Das will ich! Dann denk ich: Dorf? Will ich! So komme ich von Dorf direkt auf village. Und ich geb euch noch ein Beispiel, voice heißt Stimme. Das merke ich mir mit The Voice Kids, denn die Sendung schaue ich immer und da geht es um die Stimme von den Kindern.

Wow, sehr hilfreicher und cooler Artikel! Danke ich kannte die Methode vorher noch nicht!

Und ich persönlich würde mich sehr über noch mehr Lernemethoden freuen