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Tag der Ta­len­te 2017 – ein In­ter­view

Warum wurdest du zum Tag der Talente eingeladen?

India-Wiborada: Im November 2016 wurde ich für meinen Text “Nachtflug 3815” zum Treffen junger Autoren und Autorinnen eingeladen. Als Auszeichnung dafür wurde ich nach Berlin eingeladen

Um was geht es in deinem Text „Nachtflug 3815“?

India-Wiborada: In dem Text „Nachtflug 3815” habe ich ein faszinierendes Konzerterlebnis, das Björk-Konzert 2015, verarbeitet. Die tanzenden Menschenkörper, in Becher schwappendes Wasser zwischen den Menschen, Fußabdrücke im Schlamm, Funken im schwarzen Nachthimmel - all das war einfach wunderschön und hat mich sehr geprägt. Verbunden damit wird der Wunsch einer Person, die sehnsüchtig auf eine andere Person wartet in vergeblicher Hoffnung.

Wie lange schreibst du schon eigene Texte?

India-Wiborada: Angefangen zu schreiben habe ich in der Grundschule - da war ich etwa 7 Jahre alt. Meine ersten „Texte” waren Bildbeschreibungen. Besonders gerne habe ich die Gemälde von Caspar David Friedrich und Johan Christian Clausen Dahl verwendet. Dann las ich immer mehr Bücher und irgendwann fing ich an, meine eigenen Gedanken und Ideen auf Papier zu bringen. Mein Kopf wäre sonst vor lauter Ideen geplatzt oder ich hätte sie wieder vergessen. Und so fing ich an, Prosatexte zu schreiben.

Wie kommst du auf deine Ideen?

India-Wiborada: Ideen sammle ich von meiner Umwelt, großen Erlebnissen und kleinen unscheinbaren, eigentlich alltäglichen Dinge. Gerade die normalen Dinge könne etwas Verstecktes Wundersames haben, was man erst auf den 2. Blick oder in bestimmten Situationen entdeckt. Und durch bestimmte Umstände können sie sich in etwas Wundervolles verwandeln. Dampfwolken über Teetassen, schwebende Federn über schwarzen Seen, Falten in Zugfahrkarten oder wunderschön klingende Wörter. Diese Ideen werden aufgeschrieben in eines der vielen Notizbücher und meistens entsteht gleich mit ihnen eine Geschichte. Oder manchmal auch erst Jahre danach.

Wie hat dir der Tag der Talente gefallen?

India-Wiborada: Die Tage in Berlin waren sehr bereichernd. Zum einen habe ich einen umfangreichen Einblick in die anderen Wettbewerbe bekommen und in die Arbeiten der anderen Teilnehmer, zum anderen gab es einen  großartigen  Austausch zwischen allen Teilnehmern. Wir haben zusammen viele spannende, anregende, natürlich lustige (besonders in den Workshops) Tage verbracht . Besonders schön war außerdem, dass ich die anderen Gewinner vom „Treffen Junger Autoren“ wiedergesehen habe und wir eine  großartige Zeit miteinander verbracht haben.

Hältst du dich selbst für talentiert? Was hat dich am Tag der Talente beeindruckt?

India-Wiborada: Nein, ich halte mich nicht für talentiert. Besonders beeindruckt hat mich am Tag der Talente die Show des Musik-Workshops. Dunkelblau erleuchteter Raum, langsames, immer schneller werdendes Fingerschnipsen wie das Klatschen der Regentropfen auf Glasscheiben, Windrauschen, Stampfen auf Planken. Einfach wunderschön! Diese eindrucksvolle Atmosphäre mit Gänsehaut wir mir noch viele Jahre in Erinnerung bleiben.

Vielen Dank für das Interview!

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