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In­ter­view mit der Au­to­rin Ali­ce Pan­ter­mül­ler

Alice Pantermüller ist eine deutsche Schriftstellerin. Sie schreibt vor allem für Kinder und Jugendliche, manchmal aber auch für Erwachsene. Besonders bekannt wurde sie mit dem Comic-Roman „Mein Lotta-Leben“. Von der Reihe gibt es mittlerweile 19 Bände und auch zwei Kinofilme.

In welchem Alter haben Sie angefangen, Bücher zu schreiben?  

Alice Pantermüller: Ich habe mir schon als Grundschülerin Geschichten ausgedacht, in leere Schulhefte geschrieben und die Bilder dazu gezeichnet. Meine erste Geschichte habe ich bereits an meinem zweiten Schultag geschrieben. Ich hatte also immer schon Freude am Schreiben. 



Trotzdem war ich bereits 42 Jahre alt, als mein erstes Kinderbuch erschien. Es hieß „Bendix Brodersen – Angsthasen erleben keine Abenteuer“. Mit dieser Dinosauriergeschichte habe ich 2010 einen Schreibwettbewerb gewonnen. 

Sie sind die Autorin der Bücherreihe „Mein Lotta-Leben“.  Wie sind Sie darauf gekommen, Geschichten über Lotta und ihre verrückten Abenteuer zu schreiben?  

Alice Pantermüller: Nach zwei „Bendix Brodersen“-Büchern hat mich die Lektorin aus dem Arena-Verlag gefragt, ob ich nicht auch Lust hätte, eine Reihe mit einem Mädchen als Hauptfigur zu schreiben. Und die hatte ich! 



Es sollte ein Comic-Tagebuch werden, weil es damals (2011) fast noch keine Comic-Tagebücher für Mädchen gab. Ich wollte ein Mädchen, das noch ziemlich kindlich ist und dabei einigermaßen „normal“ – zumindest verglichen mit allen anderen Figuren um sie herum, die dafür sorgen, dass es niemals langweilig wird. 

Es gibt schon zwei Kinofilme über Lotta. Wie fühlt es sich an, die eigenen Geschichten auf der großen Leinwand zu sehen?  

Alice Pantermüller: Das ist immer noch so großartig, dass es fast unrealistisch ist. Dass die Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Leinwand Figuren spielen, die ICH mir ausgedacht habe! 



Ich weiß noch, wie gerührt ich war, als ich zusammen mit Daniela Kohl ein paar der Casting-Videos für den ersten Film gesehen habe. Weil diese Kinder im Film UNSERE Figuren sein wollten. 

Mittlerweile gibt es schon 19 Teile von „Mein Lotta-Leben“. Wie schaffen Sie es, sich immer wieder neue Geschichten für Lotta auszudenken? 

Alice Pantermüller: Das wird, ehrlich gesagt, mit der Zeit nicht einfacher. Denn Lotta soll ja wirklich in jedem Buch etwas Neues erleben. Daher sitze ich vor jedem Band erst einmal am Schreibtisch und denke über ein Thema für das neue Buch nach, über ein „Hauptthema“. Wenn ich das dann weiß, überlege ich, was ich mit diesem Thema alles machen kann. 



Wie geht Lotta damit um? Wie Cheyenne und die anderen Figuren? So entstehen viele weitere Ideen zu diesem Thema. Und wenn ich erst am Schreiben bin, kommen mir die ganzen lustigen Einfälle fast wie von selbst. 

Wie lange brauchen Sie ungefähr, um ein neues Buch zu schreiben? 

Alice Pantermüller: Das hängt natürlich vom Buch ab. Ich habe bereits ein Bilderbuch geschrieben, aber auch Bücher für Erwachsene – und für die brauche ich natürlich viel mehr Zeit.

Ein Lotta-Buch schreibe ich in etwa 3 Wochen. Allerdings muss ich mir vorher erst einmal ausdenken, was in der Geschichte passieren soll, und anschließend muss ich sie mehrmals überarbeiten. Daniela Kohl braucht übrigens für jedes Lotta-Buch 3 Monate, um die vielen tollen Bilder zu zeichnen. 

Was macht Ihnen an Ihrem Beruf am meisten Spaß? 

Alice Pantermüller: Ich bin gern auf Buchmessen, wo man viele Kolleg*innen und Fans treffen kann. Außerdem mag ich Lesereisen, vor allem an interessante Orte.  



Zudem macht es mir immer noch Spaß, mir Geschichten auszudenken und zu schreiben. 

Welche Tipps können Sie jungen Autorinnen und Autoren geben? 

Alice Pantermüller: Wenn ihr gern schreibt, dann ist der beste Tipp: Macht es! Setzt euch einfach hin und schreibt. Habt nicht das Gefühl, dass am Schluss eine supertolle Geschichte herauskommen muss, sondern schreibt einfach, wozu ihr Lust habt. 

Fangt mit kurzen Geschichten an. Ihr müsst nicht gleich ein ganzes Buch schreiben. Aber falls ihr doch eine längere Geschichte im Kopf habt, dann macht euch vor dem Schreiben ein paar Notizen über wichtige Dinge, die in der Geschichte passieren sollen. Ihr solltet außerdem den Schluss kennen, damit ihr die ganze Zeit über wisst, was euer Ziel ist. Wenn ihr den Schluss nicht kennt, kann es passieren, dass ihr irgendwann nicht mehr wisst, wie es weitergehen soll. 

Ihr solltet auch eure Hauptfigur kennen. In was für einer Familie lebt sie? Welche Stärken und Schwächen hat sie? Wovor hat sie Angst? Mit wem ist sie befreundet und gibt es in der Freundschaft vielleicht Schwierigkeiten? 

Und noch etwas: Wenn ihr gern schreibt, dann solltet ihr auch viel lesen. In Büchern lernt ihr viele neue Menschen und Welten kennen. Ihr könnt dort sehen, wie gute Geschichten geschrieben sind. Und Ideen für eure eigenen Geschichten bekommen. 



Viel Spaß! 

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Eure Kommentare

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Oha,schön.

Ich mag Mein Lotta Leben sehr.

Ich liebe die ,,Mein-Lotta-Leben”-Bücher. Dankeschön für das Interview!

Tolles Interview,🤩