Medien

Über das Schrei­ben

1. Passende Ausdrücke

Wenn deine Geschichte wirklich wie eine Geschichte klingen soll, musst du Ausdrücke verwenden, die wirklich zu der Charaktereigenschaft passen, z.B. ein Bauarbeiter haut sich auf den Finger. Natürlich kann er ein harter oder ein etwas älterer Herr sein, aber dann sagt er trotzdem nicht "autschibautschi". Nein, dann sagt er bestimmt so etwas wie "Scheiße" oder "Mist". Wäre es eine lustige Geschichte könnte man ruhig "autischbautschi" schreiben, oder so ...

2. Personen

Wenn 2 Personen aufeinander treffen, treffen sich eigentlich 6 Personen. Klingt verwirrend, aber mit dieser Erklärung versteht man es besser: Eine Person = glaubt, wie sie ist, glaubt, wer sie ist und glaubt, wie eine Person sie wahrnimmt. Somit, stecken in einer Person drei Personen und in zwei, sechs Personen.

3. Schreibflow

Es gibt einen sogenannten Flow. Einen Schreibflow. Zum Beispiel setzt du dich zuallererst hin und suchst angestrengt nach einer Sache zum Berichten. Doch wenn erst einmal der Schreibflow einsetzt, hält es dich nicht mehr und du schreibst alles auf, was dir einfällt. Leider gibt es aber auch den Flowkater, so etwas ähnliches wie den Muskelkater. Dann ist die Zeit des Flows vorbei und du musst wieder angestrengt nachdenken. Dann ist es gut, einen Schluck Wasser zu trinken und ein bisschen, ich betone "ein bisschen", Nervennahrung zu dir zu nehmen. Anstrengung - Flow - Flowkater.                  

4. Aktiv und Passiv

(Tipp: Könnt ihr in der 6./7. oder 8. gebrauchen) 

  • Satz im Aktiv: Tim öffnete die Tür (bezieht sich auf Tim).
  • Satz im Passiv: Die Tür wurde von Tim geöffnet (bezieht sich auf die Tür).
  • Ausnahme im Aktiv: Wir wollen Hilflosigkeit zeigen oder Spannung durch Machtlosigkeit erzeugen.
  • Ausnahme im Passiv: Wir wollen Spannung erzeugen, Hilflosigkeit zeigen oder Machtlosigkeit demonstrieren (fast gleich).
  • Machtlosigkeit: Tim wurde gepackt und in den Kofferraum geworfen.
  • Unwissenheit: Die Tür wurde langsam von außen geöffnet.

5. Die Heldenreise

Während der Heldenreise kleine Spannungsmerkmale beachten - Konflikte in Dialogen - Hindernisse - Geheimnisse - Cliffhänger (kommen gleich) - und ähnliches

  1. Gewohnte Welt des Helden
  2. Ereignis (Ruf ins Abenteuer)
  3. Held nimmt Herausforderung an
  4. Prüfung (wird er/sie/es, es schaffen?)
  5. Lösung
  6. Veränderte Welt des Helden

6. Der Cliffhänger

Der Cliffhänger ist eine Art abruptes Abbrechen einer Geschichte, an einer beunruhigenden Stelle. Häufig werden Cliffhänger ans Ende gesetzt oder dort, wo der Held (in jedem Falle jemand anderes) die Herausforderung annimmt oder in den Prüfungen. Ist der Cliffhänger mitten im Buch, setzt man häufig eine ruhige Szene dazwischen, um die Spannung zu steigern.

Beispiel: Warum nur mussten ausgerechnet meine Kinder so trödeln?! Sie waren es doch, die unbedingt in diesen Freizeitpark wollten. "Amy, James, kommt. Wollt ihr, dass wir den Zug zu eurem Freizeitpark verpassen?" Aber wozu rief ich eigentlich? Sie waren doch sowieso noch nicht fertig. Dann würde ich vielleicht doch nicht in diesen großen, komischen Park müssen, wo meine Kinder mich zwingen würden, mit ihnen so lange zu fahren, bis ich kotze...

Dann würde es wieder woanders starten. Natürlich muss es keine Cliffhänger geben, doch diese erzeugen wirklich mehr Spannung, als wenn alles gleich hintereinander passiert.

7. Das Tempo einer Geschichte

Du kannst selbst entscheiden, wie schnell deine Geschichte ist, jedoch gibt es Tipps, die dir helfen können. Wenn man in der Heldenreise schon angekommen ist, sollte man nicht mehr Geschwindigkeit einbüßen.

So macht man es nicht: Mann im Auto fährt auf einen Abgrund zu und denkt noch über seinen Job nach.

So ist es richtig: Mann im Auto fährt auf einen Abgrund zu und denkt über alles ein bisschen nach. Nicht viel mehr als einen Satz. (Beispielsweise: Wie komme ich hier raus? / Wenn er nicht herauskommt. / Was wird aus meiner Frau?/ Komme ich in den Himmel?)

Also, am besten, du gehst bei schnellen Szenen vom Feinen ins Grobe. Bei Szenen, wo ein Mensch Zeit hat, ist es wichtig, vom Groben ins Feine zu gehen.

So... das war so ziemlich das Wichtigste. Dieser Artikel ist etwas kompliziert, nein, natürlich nicht "kompliziert", sondern kompliziert, aber ich hoffe, ihr könnt damit trotzdem etwas anfangen. Und ganz, ganz, ganz wichtig ist: Traut euch! Macht das, was ihr richtig findet!

Eure Sturm Frostwink

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Danke für die Tipps!