Natur und Mensch

Der Fa­mi­li­en­rat tagt: Mit­be­stim­mung zu Hau­se

Der Familienrat

Ein Familienrat ist eine faire Sache. Hier könnt ihr gemeinsam alles ansprechen, was die Familie betrifft, was euch beschäftigt und euch wichtig ist. Das kann beispielsweise den bevorstehenden Urlaub, die gemeinsamen Mahlzeiten, Streitigkeiten, die Geburtstagsplanung, was im Fernsehen geschaut wird und noch vieles mehr betreffen. Ihr diskutiert alle zusammen – jeder soll zu Wort kommen – über das Problem oder das Thema und findet gemeinsam eine Lösung dafür. Zum Beispiel könnt ihr beim Thema Fernsehen festlegen, dass an jedem Wochentag eine andere Person entscheiden kann, welche Sendung angeschaut wird.

Ganz klar: meistens tragen deine Eltern die Kosten für eure Unternehmungen. Darum könnt ihr vereinbaren, dass deine Eltern bei gewissen Dingen ein besonderes Einspruchsrecht haben. Das ändert aber nichts daran, dass du deine Meinung und Wünsche äußern darfst und diese bei der Entscheidung berücksichtigt werden!

Planung von Urlaub und Wochenende 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ihr gemeinsam euren Urlaub planen könnt. Beispielsweise schlägt jeder ein Urlaubsziel vor und ihr einigt euch dann auf eines, mit dem alle zufrieden sind. Ihr könnt auch einen Atlas nehmen und dann zusammen überlegen, wo es euch allen gefallen könnte. Manchmal muss man Kompromisse machen, aber im Familienrat gelingt euch das sicher. Wenn ihr zum Beispiel dorthin fahrt, wo deine Mutter am liebsten hin möchte, dann können du, deine Geschwister (falls du welche hast) und dein Vater dafür eher bestimmen, was genau ihr dort unternehmt.

Ein Vater geht mit seinem Kind im Wald spazieren

Auch für die Wochenenden könnt ihr eure Unternehmungen gemeinsam planen. Da selten alle begeistert sind, könnt ihr an einem Wochenende das machen, was euch Kindern mehr gefällt, und am nächsten das, was euren Eltern eher zusagt. Oder alle in der Familie übernehmen abwechselnd die Wochenendplanung. So hat jeder die Möglichkeit, mal ein Wochenende zu planen - vorausgesetzt natürlich, alle Familienmitglieder sind einverstanden.

Der Essenplan

Auch beim Essen gibt es Möglichkeiten, wie du dich einbringen kannst. Die einfachste ist, dass du beim Kochen hilfst. Mit deiner Hilfe lassen sich deine Eltern bestimmt eher auf deinen Essenwunsch ein. Zudem schmeckt selbst gekochtes Essen sowieso besser und gemeinsames Kochen macht viel Spaß. Zusätzlich könnt ihr euch darauf einigen, dass immer an einem Wochentag – beispielsweise am Mittwoch – eine Person ihr Lieblingsessen bekommt: in der ersten Woche dein Vater, in der nächsten Woche du, in der darauffolgenden deine Schwester oder dein Bruder und so weiter.

Ihr könnt auch alle eure Lieblingsgerichte auf Zettel schreiben. So finden sich bestimmt viele Mahlzeiten, die alle gerne essen. Diese Zettel könnt ihr dann in eine Box legen. Derjenige, der kocht, zieht jeweils einen Zettel und bereitet dann dieses Essen zu. So würdet ihr ganz oft etwas essen, was alle mögen.

Der Putzplan

Zur Mitbestimmung gehört natürlich auch, Verantwortung zu übernehmen. Das können zum Beispiel auch kleine Aufgaben im Haushalt sein. Ein Vorteil: Beim gemeinsamen Putzen wird es schneller sauber und du kannst mit deiner Familie in der so gewonnen Zeit etwas Schönes unternehmen. 

Wenn du Geschwister hast, könnt ihr auch einen Kreis mit gleichgroßen Flächen basteln, in die ihr dann immer eine andere Aufgabe schreibt (beispielsweise: „Tisch decken“ oder „Müll runterbringen“). Der Putzplan wird dann aufgehängt. Jeder sucht sich eine andersfarbige Wäscheklammer aus und steckt sie an eines der Felder, sodass jedes Feld eine Klammer hat. Die Aufgabe, bei der deine Wäscheklammer ist, musst du dann in der Woche erledigen. Nach einer Woche wandert jede Wäscheklammer aufs nächste Feld und so müssen alle von euch jede Aufgabe irgendwann einmal erledigen. Klingt doch fair, oder?

Fallen dir noch mehr Möglichkeiten ein, zuhause mitzubestimmen? Willst du einen Familienrat gründen? Schreib uns davon!

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Eure Kommentare

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Gute Ideen!

Das mit dem Putzplan und dem Lieblingsessen für alle klingt sehr gut.

Ich schlage das gleich meiner Familie vor!!!

 

Danke

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Klingt super 

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Ablauf und Regeln für den Familienrat, kann ich hier nicht finden. Wie soll ich ihn dann gut anwenden?

Hallo! Das bestimmt ja auch jeder selbst. Der Ablauf ist ja nicht überall gleich. Viele Grüße, dein ks-Team.

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Zwei Fragen: Nummer eins können Eltern ihre Kinder zwingen was zu essen was sie finden? Und wie ruft man einen Familienrat ins Leben





[Anmerkung der Redaktion: Hallo! Nein, man darf Kinder generell nicht dazu zwingen, Dinge zu essen, die sie nicht mögen.

Einen Familienrat rufst du am Besten ins Leben, indem du deine Familie bittest, dich mit dir zusammenzusetzen und miteinader zu reden. Ihr könnt dann verabreden, dass ihr regelmäßig zum Treff eures Familienrats zusammenkommt (z.B. 1x im Monat) und dann kann jeder über das sprechen, was ihm oder ihr auf dem Herzen liegt. Viele Grüße, dein ks-Team]

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also ich weiß zwar nicht ob das in diese abteilung passt aber ich bin 15 und werde bald 16 und meine mutter behandelt mich wie 8/10 jahre.. es nervt ich werde in der schule teilweise gemobbt und alle sagen das es doof und unnormal ist, in der woche muss ich um 9 mein handy abgeben und am wochende um 11 und soll dann schlafen, aber ich meine ich bin bald 16 und fang mit der ausbildung an, ist das da noch normal? außerdem hab ich kaum anziehsachen und dafür bekomm ich auch kein geld, ich muss selber sparen und bekomme nichtmal taschengeld weil ich mich dafür angeblich zu schlecht benehme. dann sag ich ihr ich brauch neue hosen und sie meint lüg nicht du hast gute und viele ( 2 hässlich 5€ hosen aus dem aldi , in dennen ich mich nicht wohlfühle und wo ich gehänselt werde ). Das hab ich ihr gesagt, sie meint ich soll nichts drauf geben was andere sagen, aber ich will es ja selbst nichtmal tragen. ich krieg auch für jede kleinigkeit mein handy abgenommen und sie durchsucht oft meine sachen.



[Anmerkung der Redaktion: Hallo! Uns tut Leid, dass du solche Probleme mit deiner Mutter hast. Grundsätzlich ist sie nicht dazu verpflichtet, dir Taschengeld zu zahlen und kann dich auch so streng überwachen. Aber mit fast 16 hast du natürlich uach ein Recht darauf, dich zu entfalten und mehr Dinge alleine zu entscheiden. Rede noch einmal mit ihr und mach ihr das klar. Vielleicht könnt ihr ja beschließen, dass du schrittweise immer ein bisschen länger dein Handy haben darfst. Es kann auch helfen, wenn eine dritte Person, z.B. deine Oma mit dabei ist. Wenn du selbst mehr Geld haben willst, kannst dir einen kleinen Nebenjob suchen oder gucken, ob du nicht Unterstützung für deine Ausbildung bekommst (z.B. Ausbildungs-Bafög). Viele Grüße, dein ks-Team]